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Toto Wolff: «Hamilton, Rosberg? Bin kein Schullehrer»

Von Mathias Brunner
Nico Rosberg, Toto Wolff und Lewis Hamilton

Nico Rosberg, Toto Wolff und Lewis Hamilton

​Alles wartet mit Spannung auf den Start zum Mexiko-GP. Werden sich die Mercedes-Fahrer wieder ins Gehege kommen? Was sagt Mercedes-Rennchef Toto Wolff dazu?

Wir haben beide Silberpfeilfahrer in der ersten Reihe, wir haben eine lange Anfahrt zur ersten Kurve. Ist da Ärger programmiert? Heisst das, es gibt besondere Anweisungen für die Fahrer zum Start des Mexiko-GP?

Als Antwort erhalten wir von Mercedes-Rennchef Toto Wolff ein kurzes, süsssaures Lächeln. Dann sagt der Wiener: «Wir sind an Situationen in der ersten Kurve gewöhnt! Es ist immer knifflig, wenn zwei Autos sich nahe kommen. Aber letztlich wollen wir ja spannenden Sport. Wir wollen keine Absprachen, wer Erster und Zweiter sein soll. Die Fahrer haben unsere Unterstützung, dass sie hart fahren dürfen. Aber ich will keine Kontroverse im Team, und wenn die Autos zusammenkrachen, dann erzeugt das selbstredend eine Kontroverse.»

«Es gibt keinen Grund, nochmals das Vorgehen für das Rennen zu besprechen. Wir haben solche Diskussionen regelmässig geführt. Auch nach Austin. Die Fahrer sind sich ihrer Situation bewusst.»

Aber Fakt ist, dass Wolff selber das Manöver von Lewis Hamilton in Austin gegen Nico Rosberg als hart bezeichnet hat. Was bedeutet das nun für Mexiko?

Toto Wolff: «Ich habe mir die Austin-Szene ungefähr dreissig Mal angeschaut, um mir ein gründliches Bild davon zu machen. Mein Schluss ist – Nico und Lewis fahren hart gegeneinander. Wir hatten aussergewöhnliche Umstände in einer schwierigen Kurve. Sie lagen Seite an Seite, vielleicht mit einem kleinen Vorteil für Rosberg an der Aussenseite. Es war tatsächlich hart.»

«Will ich Autos sehen, die sich berühren? Nein, das will ich nicht. Aber wie viele Seiten sollen wir denn in ein Pflichtenheft packen für alle möglichen Situationen, wie sich Rosberg und Hamilton ins Gehege kommen könnten? Klar haben wir über solche Szenen gesprochen, aber ich bin nicht der Ansicht, dass dies alles in die Öffentlichkeit gezerrt werden sollte. Ich bin doch kein Schullehrer. Wir sprechen hier von zwei Piloten, die zu den Besten der Welt gehören. Ab einem gewissen Punkt tragen sie die Verantwortung, wie sie sich auf der Bahn zu verhalten haben.»

«Die grundlegende Regel hat noch immer Bedeutung: Wir wollen harten, aber fairen Sport. Wir wollen keine Kollisionen. Weil wir 1200 hervorragende Mitarbeiter haben, die mit Herzblut für die beiden Fahrer am Werk sind, das sollte die Piloten schon ein wenig in die Pflicht nehmen.»

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