Ein Hoffnungsschimmer bei der KTM AG

Reifen-Tests für 2017: Pirelli will Formel-1-Stars

Von Vanessa Georgoulas
Paul Hembery: «Wir wollen die schnellsten Autos in den extremsten Situationen testen»

Paul Hembery: «Wir wollen die schnellsten Autos in den extremsten Situationen testen»

Keine Reservisten erwünscht: Für die Testfahrten mit den 2017er-Reifen fordern die Pirelli-Ingenieure von den Rennställen, dass sie ihre GP-Stars und keine Test- und Ersatzpiloten ins Cockpit setzen.

Eingefleischte Formel-1-Fans wissen: Die Rennställe der Königsklasse schicken bei Testfahrten gerne den dritten Piloten der eigenen Mannschaft auf die Strecke – nicht zuletzt, weil die GP-Stars durch einen immer länger werdenden WM-Kalender immer stärker gefordert werden. Die Test- und Ersatzfahrer der Teams freut's: Sie bekommen damit eine der seltenen Chancen, Erfahrungskilometer in einem Formel-1-Renner zu sammeln.

Doch nun fordert Pirelli die Teams auf, die GP-Stars Testrunden drehen zu lassen – allerdings nur, wenn es sich um die Erprobung der 2017er-Reifen handelt. Denn für das nächste Jahr haben sich die Verantwortlichen der Königsklasse viel vorgenommen: Umfassende Regeländerungen sollen die Formel 1 günstiger, spannender, attraktiver und auch lauter machen. Die Reifeningenieure von Pirelli werden dadurch besonders gefordert. Denn das schwarze Gold aus Italien muss neuen Anforderungen standhalten.

Pirelli-Motorsportdirektor Paul Hembery betont deshalb im Gespräch mit den Kollegen der italienischen «Gazzetta dello Sport»: «Wir werden grosse Veränderungen erleben und wollen deshalb die besten Teams und Fahrer aufbieten, um die neuen Produkte zu testen. Wir brauchen nur zwei, drei Top-Teams mit ihren Top-Piloten. Das ist alles.»

Der Brite ist überzeugt: «Sie werden den Nutzen vergrössern, denn sie sind Weltmeister. Und wir wollen ja auch die schnellsten Autos in den extremsten Situationen testen.» Die Tests sollen vorzugsweise im Juni oder Juli stattfinden, verrät er ausserdem.

Dass der Automobilweltverband FIA die Vertragsverlängerung für die Reifenausrüstung der Formel-1-Teams ab 2017 noch nicht unterschrieben hat, beunruhigt Hembery nicht. Er winkt auf Nachfrage ab: «Ich erwarte da keine Probleme. Wir haben bereits einen Vertrag mit Bernie Ecclestone, der die Rechteinhaber vertritt, unterschrieben. Alles Weitere wird sich ergeben.»

Die offiziellen Vorsaison-Testfahrten beginnen am 22. Februar in Barcelona. Davor werden Ferrari, Red Bull Racing und McLaren-Honda am 25. und 26. Januar auf dem Circuit Paul Ricard ausrücken, um Prototypen für Regenreifen zu testen. Während Red Bull Racing die Stammpiloten Daniel Ricciardo und Daniil Kvyat ans Steuer lässt, schickt McLaren-Honda Edelreservist Stoffel Vandoorne auf die Strecke. Auch Ferrari soll Gerüchten zufolge einen Testpiloten fahren lassen.

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