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Zittern um Monza: Kein Vertrag mit Bernie Ecclestone

Von Mathias Brunner
Monza, das ist Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft: Lewis Hamilton und Sir Stirling Moss mit ihren Silberpfeilen

Monza, das ist Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft: Lewis Hamilton und Sir Stirling Moss mit ihren Silberpfeilen

​Eine Delegation aus Italien ist nach einem Besuch bei Formel-1-Promoter Bernie Ecclestone unverrichteter Dinge abgereist: Vorderhand kein neuer Vertrag für Monza.

Internet-Umfragen zeigen: Drei von vier Formel-1-Fans wollen, dass der Grosse Preis von Italien in Monza bleibt. Aber noch immer ist das Undenkbare leider denkbar – eine Formel-1-WM ohne den Pflichttermin im Königlichen Park von Monza.

Die Ausgangslage präsentiert sich folgendermassen. Formel-1-Promoter Bernie Ecclestone stellte nüchtern fest: «Aus kommerzieller Sicht ist der Monza-Vertrag für uns eine Katastrophe. Ich glaube nicht, dass wir über 2016 hinaus ein Abkommen mit Monza abschliessen werden.»

Daraufhin entstand eine Riesenaufregung in Italien, Politiker polterten, Ferrari wurde in die Pflicht genommen. Roberto Maroni, Gouverneur der Region Lombardei und damit auch Chef der Provinz Monza: «Ich würde gerne ein Ferrari sehen, das sich dafür stark macht – wenn es den Monza-GP nicht mehr gibt, dann nehmen wir nicht an der Formel 1 teil.»

Davon konnte in Maranello natürlich keine Rede sein. Ferrari-Präsident Sergio Marchionne meinte lediglich: «Wenn es vonnöten wird, dass wir bei Bernie Ecclestone intervenieren, um die Zukunft dieses Rennens zu garantieren, dann werden wir das auch tun.» Das war reichlich unverbindlich.

Aber dann ging über der Zukunft von Monza scheinbar die Sonne auf: Die Weichen zur angeblichen Rettung stellte Angelo Sticchi Damiani, Präsident des italienischen Automobilklubs (ACI), und dies auf höchster Ebene, zusammen mit Staatschef Matteo Renzi. Das italienische Parlement nickte eine Gesetzesänderung ab, wonach der ACI seine Statuten dahingehend ändern kann, dass der Automobilklub eigene Mittel zur GP-Austragung aufwenden darf. Bis anhin war das nicht möglich, weil der italienische Automobilklub seine Ressourcen nur unter strengen Auflagen einsetzen darf.

Der ACI wollte gut zwei Drittel der Gesamtkosten von rund 20 Millionen Euro Antrittsgebühr tragen, den Rest würden der Automobilklub von Mailand dank des Eintrittskartenverkaufs sowie die Regionalregierung übernehmen.

So weit, so gut, aber nun ist alles wieder offen.

Damiani reiste mit dem früheren Formel-1-Fahrer Ivan Capelli (heute Präsident des Automobiklubs von Mailand) nach London, aber sie kehrten mit leeren Händen zurück – kein neuer Vertrag.

Formel-1-Promoter Bernie Ecclestone gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters: «Nun, das Ganze ist halt etwas italienisch. Viele Gespräche, aber wenig Aktion. Sie haben mir vor einigen Monaten gesagt: „Alles ist geregelt, wir wissen genau, wo wir stehen, alles ist gutgeheissen, es gibt keine Dramas.“ Und nun höre ich, alles sei auf einmal wahnsinnig politisch. Wie es nun weitergeht, liegt nicht in meinen Händen. Die einzigen Leute, die diese Situation lösen können, sind die Italiener.»

Die Strecke im Königlichen Park von Monza gehört der Stadt Mailand und der Gemeinde Monza, Belange bezüglich der Rennstrecke werden durch die entsprechenden Automobilklubs geregelt. Als Streckenbetreiber ist die Firma SIAS (Societa Incremento Automobilismo e Sport Spa) von Monza und Mailand beauftragt.

Die wichtigsten Termine

Präsentationen/Roll-out
15. Februar: Roll-out Mercedes (Silverstone, unbestätigt)
17. Februar: Red Bull Racing (in London, Team-Farben)
21. Februar: Präsentation McLaren-Honda (Ort unklar)
21. Februar: Roll-out und Filmtag Ferrari (Circuit de Barcelona-Catalunya)
21. Februar: Roll-out und Filmtag HaasF1 (Circuit de Barcelona-Catalunya)
22. Februar: Präsentation HaasF1 (Circuit de Barcelona-Catalunya)
22. Februar: Präsentation Williams (Circuit de Barcelona-Catalunya)
22. Februar: Präsentation Manor (Circuit de Barcelona-Catalunya)
29. Februar: Präsentation Toro Rosso (Circuit de Barcelona-Catalunya)
1. März: Neuer Sauber (Circuit de Barcelona-Catalunya)

Formel-1-Wintertests
22.–25. Februar: Spanien (Barcelona)
1.–4. März: Spanien (Barcelona)

Formel-1-WM
20. März: Australien (Melbourne)
3. April: Bahrain (Sakhir)
17. April: China (Shanghai)
1. Mai: Russland (Sotschi)
15. Mai: Spanien (Barcelona)
29. Mai: Monaco (Monte Carlo)
12. Juni: Kanada (Montreal)
19. Juni: Aserbaidschan (Baku) *
3. Juli: Österreich (Spielberg)
10. Juli: Grossbritannien (Silverstone)
24. Juli: Ungarn (Budapest)
31. Juli: Deutschland (Hockenheim)
28. August: Belgien (Spa-Francorchamps)
4. September: Italien (Monza)
18. September: Singapur
2. Oktober: Malaysia (Sepang)
9. Oktober: Suzuka (Japan)
23. Oktober: USA (Austin) **
30. Oktober: Mexiko (Mexiko-Stadt)
13. November: Brasilien (Sao Paulo)
27. November: Abu Dhabi (Insel Yas)
* Strecke noch nicht homologiert
** Finanzierung noch nicht gesichert

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