Nico Hülkenberg hat eine Zukunft in der Formel 1

Mark Webber über Halo: «Ich habe Särge getragen»

Von Rob La Salle
​Sportwagen-Weltmeister Mark Webber (39) findet, Fans und Fachleute sollten dem Kopfschutz «Halo» mehr Zeit geben. «Die Reaktionen überraschen mich nicht.»

Wenn man eines Mark Webber gewiss nicht vorwerfen kann – dass er ein Hasenfuss sei. Wer sich Seite an Seite zur Eau-Rouge-Senke hinunter neben Fernando Alonso presst und auch noch als Sieger dieses atemraubenden Duells hervorgeht, hat gewiss Heldenstatus verdient. Die abschätzige Ansicht einiger Fans, wonach der neue Kopfschutz «Halo» (Heiligenschein) doch nur etwas für Weicheier sei, ist nicht richtig.

Unter den Fahrern ist das von Ferrari bei den Barcelona-Tests versuchte System so umstritten wie unter den Formel-1-Freunden. Sebastian Vettel findet es zwar nicht schön, aber nötig. Daniel Ricciardo findet, was die Sicherheit erhöhe, habe immer seine Zustimmung. Lewis Hamilton will nicht mit dem Halo fahren, und Nico Hülkenberg sagt klipp und klar: «Das ist nicht mehr Formel 1.»

In verschiedenen Umfragen haben sich die Fans eher negativ zur Einführung des Halo geäussert, welche vom Autoverband FIA zur Saison 2017 hin geplant ist.

Sportwagen-Weltmeister Mark Webber sagt nun zum Thema Halo bei einer Veranstaltung des britischen Channel 4: «Die geteilten Meinungen haben mich wenig überrascht. Aber wir haben eine Reihe von wirklich üblen Unfällen hinter uns. Da können wir doch nicht die Hände in den Schoss legen und behaupten, wir sollten nichts daraus lernen. Der Halo ist ja erst ein erster Versuch zu zeigen, wie so etwas aussehen könnte.»

«Hätte der Halo einen Unfall wie 2009 bei Felipe Massa verhindert, als ihn eine Schraubenfeder am Helm traf? Vermutlich nicht. Dazu müssten wir eine Art Scheibe als Abweiser haben. Ist der Halo der erste Schritt zu geschlossenen Cockpits, wie viele glauben? Das ist gut möglich. Ich schätze, das wird ein Aspekt unseres Sports sein, über den die Meinungen immer geteilt sein werden.»

Aber der 39jährige Australier hat seine ganz eigene Perspektive zur Einführung eines Kopschutzes. Denn er ist einer der wenigen Menschen, die den Sarg eines Freundes tragen mussten – an der Beerdigung von Justin Wilson.

Der neunfache GP-Sieger sagt weiter: «Ich bin Purist. Wenn wir sehen, was die MotoGP-Stars aufführen, dann können die bestimmt nicht glauben, worüber wir diskutieren. Aber unterm Strich sollte der Sport so sicher als möglich sein. Wenn du Särge getragen hast, dann möchtest du das nicht noch einmal tun. Aber es gibt noch viel zu diskutieren – ich bin jetzt nicht sicher, wie viel man mit einem Halo in die Eau Rouge hinein sieht. Das ist in gewissen Kurven auch mit dem Dach unserer Sportwagen tückisch. Das Ganze ist eine Situation, die sich entwickelt. Es ist ein kontroverses Thema, sehr leidenschaftlich diskutiert, von allen. Doch mit dem Sinn wird auch die Ästhetik folgen. Wir haben jetzt mal einen ersten Schritt getan, aber ich kann gut verstehen, dass die Einführung eines solchen Systems eine höchst heikle Angelegenheit ist.»

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