KTM: Im Werk gingen die Lichter aus

Niki Lauda zum neuen Quali: «Ein Griff ins Klo»

Von Vanessa Georgoulas
Niki Lauda: «Man darf keine Sekunde warten»

Niki Lauda: «Man darf keine Sekunde warten»

Das neue Formel-1-Qualifying sorgt für viel Ärger und Kritik im Fahrerlager – auch der Mercedes-F1-Vorstandsvorsitzende Niki Lauda schimpft: «Es war der grösste Fehler, hier was zu ändern. Die ganze Spannung ist weg.»

Für die meisten Fahrerlager-Dauergäste im Albert Park von Melbourne ist nach dem ersten Qualifying des Jahres klar: Das neue Eliminierungssystem, dessen Einführung nur Wochen vor dem Saisonauftakt in Melbourne beschlossen wurde, ist nicht ausgereift genug. Dass die Spannung schon vier Minuten vor dem Fallen der Zielflagge weg war, sorgt für heisse Köpfe.

Auch Niki Lauda, F1-Vorstandsvorsitzender des Weltmeister-Teams Mercedes spart nicht mit Kritik. Vor laufender Kamera erklärt der dreifache Weltmeister und RTL-TV-Experte: «Das ist ein Griff ins Klo. Es war der grösste Fehler, hier was zu ändern. Wir hatten weniger Autos auf der Strecke und am Ende wussten Toto (Wolff, Mercedes-Motorsportdirektor, Anm.) und ich nicht, ob wir uns für die erste Startreihe schon auf die Schulter klopfen können, denn das Quali war noch gar nicht vorbei.»

Der 67-jährige Wiener schimpft: «Sebastian Vettel, wohl um Reifen für das Rennen zu sparen, ist dann schon bei Halbzeit zur Waage marschiert. Die ganze Spannung ist weg. Ich habe schon mit Red Bull Racing-Teamchef Christian Horner geredet, alle Teammanager müssen sich sofort zusammensetzen und die FIA und Bernie Ecclestone bitten, das für Bahrain sofort wieder zu ändern. So macht es gar keinen Sinn.»

Lauda betont auch: «Man darf keine Sekunde warten. Zurück zum alten System, dann kommt die Spannung wieder zurück, die Zuschauer kommen zurück. Der einzige Weg, das noch zu retten.»

Dass auch mit dem neuen System die Schnellsten vorne sind, ist für den Österreicher kein Argument: «Ja, aber warum kompliziert, wenn es auch einfach geht?», entgegnet er, und fügt an: «Der Unterschied von Mercedes zu Ferrari ist vier, fünf Zehntel, das ist mehr als ich gedacht habe.»

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