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Pirelli: Klare Vorgaben für 2017er-Reifen

Von Adam Cooper
Paul Hembery: «Noch sind nicht alle nötigen Dokumente unterschrieben, da geht es um rechtliche Details»

Paul Hembery: «Noch sind nicht alle nötigen Dokumente unterschrieben, da geht es um rechtliche Details»

Pirelli-Motorsportdirektor Paul Hembery freut sich, dass der Automobilweltverband FIA die Vorgaben für die 2017er-Reifen in einem offiziellen Dokument festhalten will, an das sich die Italiener halten können.

Formel-1-Reifenausrüster Pirelli geriet in den letzten Jahren immer wieder in die Schlagzeilen, auch weil sich einige Fahrer deutlich gegen die in Istanbul produzierten Reifenmischungen der Italiener aussprachen. Der Grund: Das enge Zeitfenster, in dem die Reifen optimal funktionieren, zwang die Rennfahrer, sehr vorsichtig mit ihrem Gasfuss umzugehen.

Die Pirelli-Verantwortlichen beriefen sich immer wieder auf das Argument, genau jene Reifen zu liefern, die der Automobilweltverband FIA von ihnen fordert, um Spannung in die Rennen zu bringen. Die Vorgaben für die Reifen wurden jedoch nie in einem offiziellen Dokument festgehalten. Das soll sich ändern.

Denn Pirelli-Motorsportdirektor Paul Hembery bestätigte in Melbourne, dass die FIA-Verantwortlichen derzeit ein entsprechendes Dokument vorbereiten. Am Donnerstag gab es denn auch ein Treffen zwischen dem FIA-Technikchef Charlie Whiting und den technischen Direktoren der sechs Strategiegruppe-Teilnehmer Mercedes, Red Bull Racing, Ferrari, McLaren, Williams und Force India.

In dieser Sitzung ging es darum, die Vorstellungen der technischen Verantwortlichen in einem detaillierten technischen Dokument festzuhalten. «Ja, wir sind happy», bestätigte Hembery auf Nachfrage. «Natürlich müssen wir die Vorgaben auch erfüllen, wir müssen alles daran setzen, diese zu erfüllen. Aber wir hatten das Gefühl, dass wir ein gemeinsames Dokument benötigen, das uns als Auftrag gibt. Sonst will einer das Eine und der Andere was Anderes – und das würde uns vor eine unlösbare Aufgabe stellen.»

Hembery erwartet dabei keine Überraschungen: «Das ist die Formel 1, ich glaube nicht, dass wir überrascht werden, die Vorgaben liegen doch auf der Hand. Aber ich denke, dass man zumindest mit Blick auf die Aerodynamik-Regeln erkannt hat, dass gewisse Entscheidungen der Formel-1-Kommission Auswirkungen auf weitere Bereiche des Autos haben. Da besteht einfach Klärungsbedarf.»

Der Brite bestätigte auch, dass Pirellis Ausrüster-Vertrag mit den Formel-1-Verantwortlichen für die Jahre 2017 bis 2019 noch nicht ganz unter Dach und Fach ist, weshalb die Italiener rechtlich gesehen in einer Zwickmühle stecken: «Noch sind nicht alle nötigen Dokumente unterschrieben, da geht es um rechtliche Details. Wir haben unsere Vertragsverlängerungen jeweils einen Monat vor dem Saisonstart in Melbourne abgeschlossen, deshalb sind wir jetzt immer noch ein Jahr im Voraus, wenn wir das mit früheren Verhandlungen vergleichen. Es findet ein reger Austausch statt und es muss noch etwas Detail-Arbeit geleistet werden. Aber wir kommen gut voran.»

Pirelli muss nicht nur die Reifenmischungen für 2017 ertüfteln, die Formel-1-Rennställe erwarten auch sehnlichst die neuen, breiteren Modell-Reifen der Italiener für die Windkanal-Tests mit den 2017er-Autos. «Das ist eine Herausforderung, denn die Teams wollen natürlich so früh wie möglich mit den Windkanal-Arbeiten beginnen. Die Reifen haben wir bereit, aber wir müssen erst noch ein paar Fragen klären. Nun geht es darum, gemeinsam mit den FIA-Verantwortlichen die Übergabe an die Teams zu regeln. Teilweise hängt die Vorgehensweise vom neuen Regelwerk ab, das bis zum 30. April stehen muss. »

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