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Sergio Marchionne (Ferrari): «WM-Titel muss her»

Von Mathias Brunner
Ferrari-Präsident Sergio Marchionne (63) bekräftigt das Saisonziel der Italiener: «Wir wollen den Formel-1-WM-Titel zurück nach Maranello holen, nichts weniger.»

Ferrari hat beim 1,6-Liter-V6-Turbomotor tüchtig nachgelegt: 23 der 32 in dieser Saison zur Verfügung stehenden Entwicklungswertmarken (der so genannten Token) hat Ferrari bereits verbraucht, um die Antriebseinheit konkurrenzfähiger zu machen.

Das Wertmarkensystem ist übrigens im letzten Jahr. Ab 2017 werden die vier Formel-1-Motorhersteller Mercedes-Benz, Ferrari, Renault und Honda wieder ohne das bisherige Entwicklungskorsett arbeiten können.

Wieso in Maranello im Winter so Gas gegeben wurde – Ferrari-Chef Sergio Marchionne hatte im vergangenen Jahr die Order ausgegeben: «Ferrari muss vom ersten Rennen in Australien an siegfähig sein.»

Idealerweise wollen die Italiener schon an diesem Wochenende mit Mercedes-Benz auf Augenhöhe fahren. Ob das möglich ist, haben wir am ersten Trainingstag nicht erfahren: Dazu war das Wetter zu wechselhaft.

Aber Mercedes-Star Lewis Hamilton vermutet: «Ferrari hat noch einige Asse im Ärmel.» Und auch Nico Rosberg sagt: «Ferrari war in den Dauerläufen in Barcelona ganz stark. Die sind für uns eine echte Gefahr.»

Ist das nur ein Schönreden der Konkurrenz oder eine korrekte Einschätzung?

Ferrari-Präsident und Fiat-Geschäftsleiter Sergio Marchionne sagt an der Universität von Modena: «Ich kann allen garantieren – wir werden nichts unversucht lassen, um die Historie des erfolgreichsten Formel-1-Rennstalls zu respektieren. Für uns kann es nur ein Ziel geben: den WM-Titel zurück nach Maranello holen.»

Zur Erinnerung: Der letzte Fahrer-WM-Titel von Ferrari geht auf das Jahr 2007 zurück (Kimi Räikkönen, in seiner ersten Saison in Rot), 2008 gewann Ferrari letztmals einen Konstrukteurs-Pokal.

Marchionne weiter: «Ich kann nicht versprechen, dass wir das schon in diesem Jahr schaffen. Aber ich kann versprechen, dass wir es versuchen.»

«Ich bin davon überzeugt, dass wir im Winter alles getan haben, um eine erfolgreiche Saison zu haben. Am Samstag nach dem Abschlusstraining werden wir einen Anhaltspunkt haben, wo wir stehen. Wenn wir nicht an der Spitze liegen, dann müssen wir eben weiterschuften. Was ich aber jetzt schon weiss: dass wir ein besseres Auto als 2015 haben.»

Marchionnes Vorgänger Luca Montezemolo meint: «Ich wünsche mir von ganzem Herzen, dass Ferrari 2016 Erfolg hat. Die letzte Woche vor dem Saisonbeginn war für mich immer die Schlimmste. Denn bis zuletzt versuchst du zu verstehen, wo du gemessen an der Konkurrenz stehst. Und diese Frage stellt sich nun auch die Rennmannschaft in Australien.»

Montezemolo ist wie Millionen von Formel-1-Fans gespannt darauf, wie sich das neue Abschlusstraining in der Praxis bewähren wird. Der Italiener weiter: «Die Verantwortlichen der Formel 1 müssen sich wirklich überlegen, in welche Richtung sich der Sport bewegen muss. Jedem sollte klar sein, dass wir mehr Spektakel bieten müssen. Aber gleichzeitig muss man den GP-Fans auch die Chance geben, die ganzen Regeln zu verstehen. Die neue Quali ist von allen abgenickt worden. Wenn der frische Ablauf das Interesse erhöht, dann sind wie mir willkommen.»

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