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Sebastian Vettel: «Wir sind ja da, um Gas zu geben»

Von Vanessa Georgoulas
Nach einem fantastischen Start führte Sebastian Vettel das Feld an

Nach einem fantastischen Start führte Sebastian Vettel das Feld an

Ferrari-Star Sebastian Vettel eilte nach dem Australien-GP ins Flugzeug, um die Heimreise in die Schweiz anzutreten. Zuvor stellte sich der vierfache Formel-1-Champion aber noch den Fragen der Medien.

Obwohl eine strategische Fehlentscheidung der Ferrari-Strategen Sebastian Vettel den Sieg kostete, trat der Blondschopf nach der Hatz im Albert Park gut gelaunt vor die Medien. Der Ferrari-Star erklärte selbstbewusst: «Ich glaube, wir können uns nicht beschweren. Im Endeffekt waren wir nahe dran. Die rote Flagge hat uns nicht geholfen, aber hätte wenn und aber bringt jetzt nichts. Das ist Teil des Rennsports.»

Mit Blick auf den spektakulären Crash von Esteban Gutiérrez und Fernando Alonso erklärte der vierfache Champion auch: «Viel wichtiger war, dass den Beiden, die sich da in die Quere gekommen sind, nichts passiert ist. In einem solchen Fall sind die eigenen Interessen sekundär. Mal hilft es, mal trifft es dich, heute hat es uns getroffen, aber das gehört dazu.»

Vettel räumte zwar ein: «Vielleicht hätten wir mit der Strategie hie und da etwas ein bisschen besser machen können, aber im Nachhinein ist das immer leicht zu sagen. Zu diesem Zeitpunkt waren wir überzeugt, dass wir das Richtige machen. Die ganz weichen Reifen sind dann ein bisschen früher als erwartet eingebrochen. Wir mussten sowieso nochmals rein, das war klar, aber wir konnten zum Schluss den Vorteil nicht ganz nutzen.»

Und der Deutsche schilderte selbstkritisch: «Ich war deutlich schneller, aber nicht genug, um vorbeizukommen. Gerade wenn man es nicht direkt am Anfang schafft, fährt man sich ein bisschen fest. Ich habe dann die Brechstande ausgepackt und habe es in der vorletzten Kurve übertrieben, weil ich wirklich nahe dran sein wollte in der zweiten Kurve, um in Kurve 3 was zu probieren, aber das ging dann in die Hose.»

Der 28-jährige Heppenheimer beeilte sich jedoch anzufügen, dass «es auch sehr viel Positives» zu berichten gibt: «der Start war fantastisch. Ich bin im Auto angeschnallt, sonst hätte es mich vom Sitz gehauen. Ich war natürlich sehr überrascht, und habe mich gleich an Ungarn letztes Jahr erinnert, da hat es genauso geflutscht auf den ersten Metern. Ich konnte dann durch die beiden Mercedes durchfahren, und schon in der ersten Kurve führen. Ich war doppelt glücklich, als ich gesehen habe, dass hinter mir noch ein rotes Auto kommt.»

Vettel, der zuversichtlich auf das anstehende Rennen in Bahrain blickt, betonte auch: «Wir waren heute nicht die Favoriten, vor allem nach dem gestrigen Qualifying. Heute waren wir näher dran, es war ein starkes Rennen. Im Endeffekt habe ich alles probiert, hatte auch ein oder zwei Patzer, aber in dem Moment hatte ich eine grosse Lücke nach hinten und deshalb nicht viel zu verlieren, da probiert man natürlich alles.»

Kritik gab es nur für die verschärften Boxenfunkregeln. Auf Nachfrage erklärte der 42-fache GP-Sieger: «Letztlich hat das nicht viel geändert. Wir müssen uns nun sehr viel mehr merken und man kann natürlich argumentieren, dass wir hier sind, um Gas zu geben, und nicht um unser Erinnerungsvermögen unter Beweis zu stellen.»

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