Christian Horner: Auto von Verstappen war kaputt

Ferraris dritter Platz hinterlässt Bitterkeit

Von Rob La Salle
Für Ferrari war mehr drin

Für Ferrari war mehr drin

Mercedes auf Eins und Zwei, dahinter Ferrari. Dazu bot der Saisonauftakt der Formel 1 ein actiongeladenes Paket, wenn man das Qualifying außen vor lässt. Die Reaktionen der internationalen Presse.

Eine falsche taktische Entscheidung, ein Fahrfehler, und schon stand unter dem Strich der dritte Platz für Sebastian Vettel beim Formel-1-Auftakt in Melbourne. Vor allem die Presse in Ferraris Heimat Italien freute sich zumindest darüber, dass die Scuderia so etwas wie Wettbewerbsfähigkeit unter Beweis gestellt hatte.

Die Gazetten stellten der Motorsport-Königsklasse an sich zudem ein positives Zeugnis aus. «Eine Sportart auf der Intensivstation erlebt ein wildes Tohuwabohu von Drama und Unterhaltung», schrieb der Mirror.

Die Pressestimmen im Überblick:

Italien

Gazzetta dello Sport: Ferrari brauchte einen solchen Start. Die ersten Meter des Rennens waren ein regelrechter Aufschrei von Vettel und Räikkönen. Dann wurden die Karten neu gemischt, und der Traum vom Sieg platzte. Melbourne hat aber einen einmaligen Vettel gesehen, der Rosbergs und Hamiltons Schlaf sicherlich stören wird.

Corriere dello Sport: Ferrari ist wettbewerbsfähig. Wir werden Spaß haben, wenn das gesamte Niveau von Ferrari in dieser Saison jenes von Vettels Autos ist. Ferraris Startsystem ist besser als das von Mercedes. Doch einiges ist noch zu verbessern, wie etwa die Wahl der Reifen, die Vettel letztlich zum dritten Platz verurteilt hat.

Tuttosport: Ferraris dritter Platz hinterlässt Bitterkeit, doch es ist offenkundig, dass Mercedes in dieser Saison kein Alleinherrscher sein wird. Auf den ersten Runden haben Vettel und Räikkönen das Rennen dominiert, während Formel-1-Gott Hamilton hinter Verstappen stöhnte. Eine verkehrte Welt, die leider nicht lange hielt.

La Stampa: Ferrari auf Augenhöhe mit Mercedes. Die Silberpfeile gewinnen, doch dieser Doppelsieg ist nicht wie alle anderen. 34 lange Runden war Ferrari vorn. Aus einer Serie von Gründen wie Zufall, Pech und Fehlern hat Vettel dann allerdings doch nicht gewonnen. Doch Ferraris Leistung ist vielversprechend für die Saison.

Corriere della Sera: Nicht alle Niederlagen sind gleich. Mercedes hat in Australien gewonnen, doch nur dank einiger Fehler Ferraris. Das Potenzial ist vorhanden und kann in Bahrain noch klarer zum Ausdruck kommen, weil das Klima Ferrari entgegenkommen könnte.

Spanien

Marca: Alonsos Unfall und der Rennstopp beendeten Vettels Hoffnungen, das erste Rennen des Jahres zu gewinnen. Es sah zunächst nach einem der brillanten Tage von Vettel aus, an denen ihm niemand widerstehen kann. Stattdessen: Doppelsieg von Mercedes. Nico Rosberg präsentiert seine Kandidatur für den Titel.

AS: Angst. Das ist das Wort beim Anblick von Alonsos Unfall. Das Sicherheitssystem seines Boliden bewahrte alle vor einem tragischen Ende. Rosberg holt seinen vierten Sieg in Folge. Der Start war der Schlüssel, um seine Privatfehde gegen Hamilton zu gewinnen. Aber auch Vettel hatte Recht. Ferrari ist im Rennen den Mercedes-Boliden nähergekommen.

Sport: Brutaler Unfall von Alonso beim GP von Australien. Der Asturier konnte den ersten GP der Saison nicht beenden, nachdem er sich mehrmals überschlug. Der zweifache Vizeweltmeister Rosberg holt seinen 15. Sieg in der Königsklasse.

El Mundo Deportivo: Riesenunfall von Fernando Alonso, glücklicher Doppelsieg von Mercedes. Ferrari überraschte Mercedes beim Start, doch beging danach einen taktischen Fehler. Die Entscheidung, nach dem Unfall mit superweichen Reifen weiterzufahren, wurde bestraft.

England

The Guardian: Nico Rosberg beginnt die Saison so, wie er die alte beendet hat: Mit einem Sieg beim zuweilen packenden Grand Prix von Australien. Der Unfall von Alonso hat Ferrari zurückgeworfen. Es war ein Kampf der Strategien, bei dem Mercedes mit zwei Stopps und den härteren Reifen gewann. Vielleicht haben sich all die Runden bei den Tests in Barcelona ausgezahlt.

Telegraph: Das Ergebnis war keine Überraschung: Rosberg vor Hamilton und Vettel. Doch auf dem Weg dorthin gab es bei der actiongeladenen Premiere der Formel-1-Saison einiges Durcheinander. Alles deutet auf eine spannendere Saison als zuletzt hin. Hamilton wird hart arbeiten müssen, um seinen historischen vierten WM-Titel zu gewinnen.

Mirror: Rosberg siegt in einem Rennen, das genau das bot, was der Arzt nach dieser Farce von einem Qualifying verschrieben hatte. Eine Sportart auf der Intensivstation erlebt ein wildes Tohuwabohu von Drama und Unterhaltung.

The Times: Lasst uns brutal ehrlich sein: Dieser Sieg ist Rosberg in den Schoß gefallen. Hamilton war der deutlich schnellere Fahrer, aber ein verpatzter Start und ein aggressiver Vettel haben ihm den verdienten Sieg verwehrt.

Schweiz

Neue Zürcher Zeitung: Auf den ersten Blick scheint sich nichts geändert zu haben an der Spitze der Formel 1: Mercedes vor Mercedes und dahinter ein Ferrari. Trotzdem ist nach dem Grand Prix der Unwägbarkeiten vieles anders. Der Herausforderer Sebastian Vettel hatte mit dem Ferrari 31 von 57 Runden lang geführt.

Blick: Was für ein WM-Start in Melbourne: Mercedes feiert einen Doppelsieg, Alonso lässt mit seinem Abflug den Fans den Atem stocken. Die Formel 1 ist zurück. Und dank Fernando Alonso mit einem Knall. Die Bilder des McLaren-Wracks an der Leitplanke lassen das Schlimmste befürchten. Wie durch ein Wunder steigt Alonso aber ohne größere Verletzung aus.

Frankreich

L'Equipe: Für alle, die sich fragen, wie man die Formel-1 wiederbeleben kann, gab der Auftakt in diesen Grand Prix die Antwort: Mercedes verpatzt den Start. Nur ein paar Meter in die neue Saison hinein wurden die Karten des Qualifyings neu gemischt. Ferrari fuhr lange einem Doppelsieg entgegen. Erst der Unfall von Alonso hat wieder alles geändert.

Formel-1-WM

20. März: Australien (Melbourne)
3. April: Bahrain (Sakhir)
17. April: China (Shanghai)
1. Mai: Russland (Sotschi)
15. Mai: Spanien (Barcelona)
29. Mai: Monaco (Monte Carlo)
12. Juni: Kanada (Montreal)
19. Juni: Europa (Aserbaidschan, Baku)
3. Juli: Österreich (Spielberg)
10. Juli: Grossbritannien (Silverstone)
24. Juli: Ungarn (Budapest)
31. Juli: Deutschland (Hockenheim)
28. August: Belgien (Spa-Francorchamps)
4. September: Italien (Monza)
18. September: Singapur
2. Oktober: Malaysia (Sepang)
9. Oktober: Suzuka (Japan)
23. Oktober: USA (Austin)
30. Oktober: Mexiko (Mexiko-Stadt)
13. November: Brasilien (Sao Paulo)
27. November: Abu Dhabi (Insel Yas)

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