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Lewis Hamilton: «Verbarrikadierte mich für drei Tage»

Von Vanessa Georgoulas
Lewis Hamilton: «Ich hatte nie das Gefühl, dass mir das Schicksal was schuldet»

Lewis Hamilton: «Ich hatte nie das Gefühl, dass mir das Schicksal was schuldet»

Formel-1-Champion Lewis Hamilton blickt auf seinen Triumph von Monte Carlo zurück, spricht aber auch über die vorangegangenen Tiefschläge und die Zeit, die er braucht, um solche zu verarbeiten.

Lewis Hamilton nutzte den Medien-Donnerstag am Circuit Gilles Villeneuve, um einer Gruppe von deutschsprachigen Journalisten Rede und Antwort zu stehen. Natürlich wurde der Mercedes-Star auf das jüngste Rennen in Monte Carlo angesprochen, das er für sich entscheiden konnte, nachdem ihm sein von technischen Problemen geplagter Teamkollege Nico Rosberg Platz gemacht und Gegner Red Bull Racing mit einem verpatzten Boxenstopp bei Daniel Ricciardo unfreiwillige Schützenhilfe geleistet hatte.

Wie gross der Anteil seines ärgsten Titelkontrahenten aus dem eigenen Team am 44. Sieg seiner GP-Karriere war, wollte Hamilton nicht einschätzen. «Darüber denke ich nicht nach, warum sollte ich auch?», fragte er nach. «Ich bin mir ziemlich sicher, dass kein Pilot auf ein Rennen zurückblickt und darüber nachdenkt, welchen Anteil ein anderer Fahrer zu seinem Ergebnis beigetragen hat. Das ist als würde man sich die ganze Zeit fragen: Was wäre, wenn?»

Und der 173-fache GP-Teilnehmer fügte an: «Was bringt das? Wenn man einen Fehler macht und sich hinterher sagt: Wäre mir dieser Fehler nicht unterlaufen, dann wäre das oder jenes passiert. Das macht keinen Sinn. Ich kann über Jahre zurückschauen und mich etwa noch gut daran erinnern, wie Jenson Button und ich einmal aneinander gerieten und ich die Mauer küsste. Ich könnte nun zurückschauen und sagen: Wäre das nicht passiert, dann hätte ich das Rennen gewonnen, denn er tat genau das. Doch was sollte mir das bringen?»

Auf die Frage, ob er für Nico Rosberg dasselbe getan hätte, erklärt Hamilton: «Das ist die Regel, die wir haben. Er war ja auch über zwei Sekunden langsamer als ich unterwegs, deshalb war klar, dass er das Rennen nicht gewinnen würde.» Von Gerechtigkeit will er aber nicht sprechen: «Nein, ich hatte nie das Gefühl, dass mir das Schicksal was schuldet. Man nimmt das Leben doch Tag für Tag und manchmal triffst du ins Schwarze und ab und zu liegst du halt daneben. Auch schwierige Rennen werden schnell abgehakt.»

Meist dauert die Verarbeitung nur einen Tag. Hamilton betonte: «Es dauert etwa einen Tag, bis man einen Tiefschlag verdaut hat. Das kommt natürlich auch darauf an, ob es dein eigener Fehler oder der eines Anderen war, ob dich etwa einer abgeschossen oder das Team einen Fehler gemacht hat. Meistens dauert das nur einen Tag, bevor man wieder nach vorne blickt. Ich mag es auch nicht, wenn man die ganze Zeit sagt: Oh, ich wünschte, dies oder jenes wäre passiert.»

Diese Strategie hat sich der dreifache Champion im Verlauf seines Rennfahrer-Daseins aneignen müssen, wie er unumwunden gesteht: «Es gab Tage, da habe ich mich für drei Tage in mein Hotelzimmer verbarrikadiert und immer wieder über das Gleiche nachgegrübelt, war wütend auf mich selbst und bereute meine Entscheidungen. Heute läuft das natürlich anders, aber das gehört dazu, wenn man älter wird. In zehn Jahren entwickelt man sich weiter.»

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