Baku: Red Bull in Rückenlage. Randsteine lose!

Von Mathias Brunner
​Nach dem ersten freien Training zum Strassen-GP von Baku sind die vierfachen Weltmeister Red Bull Racing in Rücklage: Reparaturen an beiden Autos. Grösseres Problem: Einige Randsteine in Baku sind lose.

Das erste freie Training zum Strassenrennen ist vorbei, und Red Bull Racing hat am meisten Arbeit: Der Niederländer Max Verstappen zog eine Ölspur hinter sich her, seither wird an seinem RBR-Renner an der Kraftübertragung gearbeitet. Die Mechaniker sollten jedoch seinen Wagen fürs zweite freie Training (ab 15.00 Uhr mitteleuropäischer Sommerzeit) flott bekommen.

Gravierender sind die Schäden am Wagen von Daniel Ricciardo. Gestern noch hatte der Australier in seiner Medienrunde angekündigt: «Am Freitag wird jemand die Mauer küssen, da bin ich mir ganz sicher. Ich hoffe einfach, es wird nicht mich treffen.»

Aber dann trat ein, was wir schon bei unserer Pistenbesichtigung vorhergesagt haben: Kurve 15 wird jemanden beissen.

Ex-GP-Sieger Johnny Herbert sagt: «Ein typischer Fehler für diese Stelle, wie ihn wir wohl noch ein paar Mal sehen werden. Daniel kam mit zu viel Tempo an, und dann ging ihm einfach der Raum aus. Später haben wir das mit Carlos Sainz noch einmal gesehen, er kam mit einer beschädigten Fahrzeugnase davon.»

Bei Ricciardo wurde die rechte Fahrzeugseite erheblich beschädigt. Ob das Getriebe, das einen üblen seitlichen Schlag erhalten hat, unbeschädigt ist, steht derzeit nicht ganz fest.

Nico Hülkenberg sagt nach dem ersten Training über diese Stelle: «Nicht nur, dass du da kaum Raum hast ausgangs der Kurve, da ist auch noch eine kleine Welle, welche die Autos ausgehebelt. Die ganze Passage dort oben entlang der Altstadt ist der Hammer, die ganzen Linksbögen zuvor erfordern dicke Eier.»

Johnny Herbert findet: «Mir gefällt das sehr gut, was wir bislang in Baku sehen. Die Leute jammern doch immer, die Formel-1-Kurse seien fad. Nun, Baku ist gewiss nicht langweilig. Und was die Klagen angeht, die Mauern würden nahe stehen – jahrelang sind wir geradeaus auf das Rascasse-Restaurant zugefahren, und das auch nicht unbedingt im Zuckeltempo, und ich habe niemanden gehört, der sich darüber beklagt hätte.»

Nach dem Crash von Daniel Ricciardo und dem Eingreifen der Streckenposten haben wir einige E-mails von Lesern erhalten: Woher stammen eigentlich die Streckenposten?

Wir haben bei Nigar Arpadarai nachgefragt, der nationalen Mediendelegierten des Strassenrennens. Sie sagt: «Wir haben 1300 Streckenposten an der Arbeit hier, 1000 davon stammen aus Aserbaidschan, 300 aus anderen Ländern, die meisten davon aus Bahrain. Wir pflegen eine enge Kooperation mit Bahrain, unsere Streckenposten wurden auch dort ausgebildt.»

Das zweite GP-Training musste inzwischen unterbrochen werden, einige der Randsteine haben sich aus ihren verschraubten Verankerungen zu lösen begonnen. Charlie Whiting, der Sicherheitsdelegierte der Formel 1, ist vor Ort und schaut sich die Bescherung an. Dann beschloss der Engländer: Das GP2-Qualifying wird nicht fortgesetzt und nach dem zweiten freien Training der Formel 1 nachgeholt.

Noch ist nicht klar, ob und in welcher Form das Auswirkungen aufs zweite freie Formel-1-Training haben wird. Die ganzen Randsteine müssen nun alle inspiziert werden.

Sind die Randsteine zu wenig hinuntergeschraubt, entstehen Lücken, welche potenziell Reifen beschädigen können.

Was den Teams auch Sorgen macht: Durch den starken Wind in der Stadt der Winde wird allerlei Müll (Plastiktüten, Papierbecher, Zeitungsfetzen und dergleichen) auf die Bahn geweht, das kann sich leicht mal in einer Bremsbelüftung verfangen. Und überhitzte Bremsen will hier niemand haben, wenn aus Tempo 350 verzögert werden soll.

Ein anderes Problem scheint sich von selber zu erledigen: In Baku leben unzählige streunende Katzen, von den Stadtbewohnern liebevoll behandelt. Die Organisatoren befürchten, dass sich eine der Samtpfoten auf der Bahn verwirren und nicht rechtzeitig hinausfinden könnte. Bislang scheint der Motorlärm die Tierchen aber vom näheren Pistenbesuch abgehalten zu haben.

Der Europa-GP im Fernsehen

Freitag, 17. Juni
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Sonntag, 19. Juni
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