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Formel 1: Immer wieder Ärger mit Randsteinen

Von Mathias Brunner
Bitte anschnallen: Air Kobayashi hebt ab

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​Auf dem Baku City Circuit werden derzeit fieberhaft die Randsteine inspiziert: An einigen Stellen sind die Kerbs lose, das hat bei den GP2-Autos zu Reifenschäden geführt. Neu sind solche Probleme nicht.

Das Qualifying der Formel-1-Sprungbrettklasse GP2 wurde abgebrochen und ist hinter das zweite freie Training des Baku-GP verschoben. Grunde: Einige Bolzen der Randsteine haben sich gelöst, dadurch gucken die Bolzen nicht nur aus den Metallelementen heraus, es entstehen auch Stufen zwischen den Kerbs, welche Reifen beschädigen können. Das ist bei so zahlreichen GP2-Rennern geschehen, dass die Quali abgebrochen wurde.

Inzwischen werden alle Randsteine angeschaut, auf eine Verfügung von Charlie Whiting dem Sicherheitsdelegierten der Formel 1. Noch ist unklar, ob alle Reparaturarbeiten rechtzeitig zum zweiten freien Training der Königsklasse ausgeführt werden können. Es geht nicht nur darum, einen Bolzen einfach wieder reinzuschrauben. Denn das Bolzengebäuse ist in den Boden einbetoniert, und wenn das Gewinde beschädigt ist, dann wird es ein echtes Problem, den Kerb wieder nachhaltig im Boden zu verankern.

An einigen Stellen sollen die Bolzen nun verschweisst werden, um die Randsteine an Ort zu halten. Eine halbe Stunde vor dem zweiten Training sagt Pistenarchitekt Hermann Tilke: «Die Randsteine sind exakt die gleichen wie in Singapur. Es handelt sich um Metallelemente, die bemalt sind und die innen verstrebt, aber im Grunde hohl sind. Wir gehen im Moment davon aus: Die Busse, welche die 1300 Streckenposten um den Kurs karren, könnten über einige Kerbs gefahren sein und diese verbogen haben. Die Kerbs sind auf Längsbelastungen ausgelegt, wenn Rennreifen an ihnen zerren, aber nicht so sehr auf Belastung direkt von oben durch einen Lastwagen. Das ist aber nur eine Vermutung.»

«Das grösste Problem haben wir in Kurve 3, aber wir müssen natürlich alle Randsteine checken. Die Elemente werden nun miteinander verschweisst. Wir wollen so verhindern, dass sich einzelnen Element verbiegen und dann Stufen entstehen. Ich gehe jetzt auf die Strecke, um mich über den jüngsten Stand der Arbeiten zu informieren. Um alles neu zu machen, haben wir einfach keine Zeit.»

Probleme mit Randsteinen sind in der Formel 1 nicht ungewöhnlich: In Monza wurden einige Kerbs so unglücklich gelegt, dass sie zu Sprungschanzen wurden. Das Gleiche galt für den Strassenkurs von Singapur, wo nicht nur Kamui Kobayashi eine eindrucksvolle Flugeinlage bot.

2011 in Singapur begann die erste Trainingssitzung auf dem Marina-Bay-Street-Circuit mit einer halben Stunde Verspätung. Nach dem Training einer Rahmenrennserie gab es Probleme mit den Randsteinen in Kurve 3 und 14. Daher entschied man sich dazu, diese zu entfernen. Die Fahrer wurden bei einem Überfahren der weissen Begrenzungslinien demzufolge auch nicht bestraft. Durch die Verzögerung wurden die Pläne der Teams für die erste Sitzung aber ordentlich durcheinandergeworfen.

Als das Training dann endlich gefahren wurde, gab es etwa zehn Minuten vor Schluss eine erneute Unterbrechung. Nach dem Überfahren eines Randsteins bemerkte man auf einmal, dass eine Schraube aus dem Boden hervorstand. Die Streckenposten mussten erneut ausrücken und entfernten den betroffenen Teil.

In Silverstone 2013 ab es reihenweise Reifenschäden und zunächst den Verdacht: Schuld waren die Randsteine. Ex-Formel-1-Fahrer Derek Warwick, damals der Präsident des British Racing Drivers' Club (Besitzer der englischen Traditionsrennstrecke): «Kompletter Unsinn, diese Randsteine gibt es seit 2009 und da sind schon Tausende und Abertausende Autos darüber gefahren und es gab keine Probleme», sagte der 147-fache Grand-Prix-Pilot. «Sie wurden von der FIA überprüft und stimmen völlig mit den Anforderungen der FIA überein.»

Ex-Jordan-Cheftechniker Gary Anderson fand: «Die Fahrer kürzen immer ab, wenn sie eine Chance dazu erhalten. Ich sehe das Problem exakt beim Übergang vom grün bemalten Betonstreifen an der Innenseite zum eigentlichen Randstein, in rot-weiss gehalten. Dort gibt es eine Stufe. Setzt der Pilot nun das Rad exakt auf die Grünfläche, dann kann er mit der Innenseite des Reifens am Randstein einhaken, so können Schnittverletzungen an der Innenschulter entstehen. Ich bin überzeugt, dass dies die Ursache für die Reifenschäden gewesen ist.»

Pirelli reagierte und ging auf Vorjahreskonstruktionen zurück, die eine widerstandsfähigere Reifenschulter aufwiesen.

In Abu Dhabi 2015 gab die Rennleitung um Charlie Whiting den Piloten eine überdeutliche Warnung mit auf den Weg: Wer die Randsteine überfährt, wird bestraft. Dabei ging es neben möglichen Beschädigungen der Reifen auch um einen unerlaubten Zeitgewinn.

Und auch beim Strassen-GP in Valencia gab es Wirbel um die Randsteine: Probleme mit den Reifen wegen scharfkantiger Stufen, die Kerbs selber waren so ungeschickt geformt, dass sie beispielsweise am Red Bull Racing-Renner von Mark Webber zu Beschädigungen führten, als der Australier darüber bretterte.

 

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