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Wehrlein: Das macht den Reiz der Formel E aus

Von Andreas Reiners
Pascal Wehrlein

Pascal Wehrlein

Pascal Wehrlein fährt 2021 für Porsche in der Formel E. Im Sport1-Podcast sprach er über seine Ziele, den Reiz der Elektrorennserie und die Unterschiede zur Formel 1.

Pascal Wehrlein hat große Erwartungen. Große Ziele. Dafür hat er in diesem Jahr vorzeitig die Zelte bei Mahindra abgebrochen. Im Sommer hatte er auf Instagram verkündet, dass sich die Wege trennen. Er will jetzt mit Porsche in der Saison 2021 durchstarten.

In 17 Rennen für Mahindra seit seinem Debüt 2018/19 schaffte es Wehrlein einmal auf das Podium. Oft deutete er sein Potenzial in dem Elektrorenner an, ins Ziel bringen konnte er es, auch bedingt durch die Konkurrenzfähigkeit des Autos, für seinen Geschmack zu selten.

Porsche ist für ihn, der keine 150 Kilometer von Zuffenhausen entfernt in Sigmaringen geboren wurde, ein Heimspiel. Und mit der Marke sind für ihn Hoffnungen verbunden, in der Elektroserie durchstarten zu können.

«Für mich ist die Erwartung, dass ich Rennen gewinnen und die Meisterschaft gewinnen kann. Das sind die Erwartungen, die auch Porsche hat. Für mich war dann klar, als die Gespräche intensiver wurden, dass ich das Team wechseln möchte und Formel E-Champion werden möchte. Jetzt geben wir alles, diese Ziele zu erfüllen», sagte er im Sport1-Podcast «Sag mal».

Bei Porsche wird er Teamkollege von Routinier André Lotterer, der in Porsches Debütsaison 2020 bereits dabei war und mit 71 Punkten Gesamtsiebter wurde. Da Wehrleins Vorgänger Neel Jani nur acht Zähler holte, landete Porsche in der Teamwertung lediglich auf Rang acht. Eine Menge Luft nach oben ist also noch vorhanden.

Was erwartet Wehrlein von der kommenden Formel-E-Saison, die am 16. Januar 2021 in Santiago beginnen soll? «Ich mache mir den größten Druck immer selbst. Ich erwarte von mir selbst sehr viel, viel mehr als andere Leute. Das war von Beginn an so. Wenn ich im Kartsport damals nur Zweiter oder Dritter geworden bin, war ich sehr enttäuscht und habe als kleines Kind geweint. Mein Vater konnte das gar nicht verstehen und hat gesagt: ‚Zweiter oder Dritter ist doch gut, du bist in der Gesamtwertung Erster.‘ Für mich war das aber völlig irrelevant, ich wollte immer Erster werden. Das hat sich durch die ganze Karriere gezogen.»

Was macht den Reiz der Formel E aus? «Für mich ist es eine hochprofessionelle Serie und durch den Elektroantrieb etwas ganz Besonderes. Ich habe immer sehr viel Spaß am Fahren im Formel-Wagen gefunden. Ich komme auch aus der Formel-Wagen-Schiene. Als 2017 klar war, dass ich für 2018 kein F1-Cockpit kriegen würde habe ich mich umgeschaut, was ich in Zukunft machen kann. Für mich standen Spaß und Chancengleichheit an erster Stelle. Da passt die Formel E perfekt.»

Zu den Unterschieden zwischen der Formel 1 und der Formel E meint Wehrlein, der nach seinem DTM-Titel 2015 zwei Saisons in der Königsklasse für Manor und Sauber fuhr: «Die Chancengleichheit in der Formel E ist das Coole für den Fahrer. Zum Vergleich: In der Formel 1 betragen die Abstände vom Ersten bis zum Letzten drei oder dreieinhalb Sekunden. Den Großteil macht dort das Auto aus. In der Formel E sind die Abstände zwischen dem ersten und dem letzten Platz zwischen einer halben Sekunde und einer Sekunde, auch hier macht der Fahrer vom Ersten bis zum Letzten ungefähr eine halbe Sekunde aus. Das macht es sehr interessant. An einem guten Wochenende kann man Rennen gewinnen, aber an einem schlechten Wochenende kannst du schnell auf den letzten fünf Plätzen landen. Man hat den Gedanken im Kopf, dass man gegen das ganze Starterfeld fährt, und nicht nur gegen ein paar einzelne Fahrer. Sport sollte so sein, dass jeder die gleiche Chance auf Siege hat.»


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