Formel 1: Wer vor Strafen zittert

Milan Pawelec: Der rasende Teenie aus Polen

Von Esther Babel
Milan Pawelec

Milan Pawelec

Im Rahmen des IDM-Finales auf dem Hockenheimring war auch die Pro Superstock 1000 dabei. Spätestens nach dem Qualifying wollte jeder wissen, wer denn diese schnellen Brüder Milan und Oleg Pawelec sind.

Milan und Oleg Pawelec aus Polen hatte vor dem IDM-Wochenende auf dem Hockenheimring mit Sicherheit niemand auf dem Schirm. Doch man sollte sich diese beiden Namen merken. Denn bekannt sind die Brüder noch nicht, aber schnell und daher wird sich das mit dem Bekanntheitsgrad bald von selber erledigen. Oleg, der ältere der beiden Brüder hatte beim Sonntagsrennen Pech, war gestürzt und mit dem Hubschrauber ins nächste Krankenhaus gebracht worden. Von dort kam aber seitens des Teams am späten Nachmittag Entwarnung. Oleg Pawelec war wieder bei Bewusstsein, verletzte hatte er sich nicht und nur aus Sicherheitsgründen musste er ein Nacht zur Beobachtung in der Klinik bleiben, bevor er die Heimreise antreten konnte.

Der erst 16-jährige Milan Pawelec dominierte die Konkurrenz beim letzten Lauf zur der Klasse Pro Superstock 1000. Bei seinem Debüt in der IDM-Serie gewann der Fahrer aus Nowy Tomyśl sowohl das Qualifying als auch beide Rennen auf der für ihn neuen, schwierigen Strecke in Hockenheim.

Der Schützling des BMW Sikora M Motorsport Teams, der kürzlich den europäischen Alpe-Adria-Wettbewerb gewann, war bei seinem Debüt in der deutschen Meisterschaft in allen Trainingssitzungen und beiden Qualifikationsrennen der Schnellste. Mit der neuen BMW M 1000 RR distanzierte der Fahrer aus Nowy Tomysl seine Konkurrenten um mehr als eine Sekunde pro Runde und gewann beide Rennen, wobei er vom Start bis zum Ziel in Führung lag. «Und damit im Fahrerlager einer Serie, die als eine der stärksten nationalen Meisterschaften der Welt gilt, für Aufsehen sorgte», so das Team.

Mithalten konnte sein älterer Bruder und Teamkollege, der 18-jährige Oleg, der das Qualifying und das erste Rennen als Zweiter beendete, das zweite Rennen aber nach einem Sturz in der dritten Kurve vorzeitig beendete.

«Es war ein sehr erfolgreiches Wochenende für uns», sagt Milan Pawelec. «Das BMW Sikora M Motorsport Team hat einen phänomenalen Job gemacht und das Motorrad hervorragend vorbereitet, so dass ich von den ersten Runden an ein sehr gutes Tempo auf der für mich neuen Strecke vorlegen konnte. Ein besseres Debüt in der Deutschen Meisterschaft hätte ich mir nicht wünschen können, auch wenn die Bedingungen nicht einfach waren, denn das wechselhafte Wetter machte das Fahren im Training etwas schwierig. Mein erster Start in der Deutschen Meisterschaft war ein toller Abschluss meiner Debütsaison am Lenker der sensationellen BMW M 1000 RR, aber damit sind die Herausforderungen für dieses Jahr noch nicht zu Ende.»

«Milan hat an diesem Wochenende alle beeindruckt, die wissen, wie hoch das Niveau in der IDM ist», sagt Ireneusz Sikora, Teamchef und Manager der Pawelec-Brüder und selbst ehemaliger IDM Superbike-Fahrer. «Sein Tempo und seine Rundenzeiten bei seinem Debüt in der Superstock-Klasse hätten ihn an die Spitze der höchsten Superbike-Kategorie gebracht, aber Milan konnte aufgrund des Mindestalters von 17 Jahren nicht in dieser starten. Nach den Rennen in Hockenheim zweifelt niemand mehr an dem enormen Potenzial unseres Fahrers in Kombination mit der neuen BMW M 1000 RR. Wir wollen aber mit beiden Beinen fest auf dem Boden bleiben und unseren gemeinsamen Plan konsequent weiterverfolgen.» Wie genau dieser Plan aussieht verrät Sikora noch nicht. Aber bei dem Tempo kann sich so manch einer schon mal warm anziehen.

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