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Feuriger Mercado - Blick Richtung IDM 2024

Von Esther Babel
Beim Finale in Hockenheim musste das Team mit dem ehemaligen WorldSBK-Piloten Leandro Mercado einen Schlappe einstecken. Doch alle Beteiligten wissen, was zu tun ist, damit die Zukunft rosiger wird.

Der Hockenheimring war die letzte Station der IDM, die für das Team um den Schweizer Emil Weber auf der To-Do-Liste der Saison 2023 stand. Mit seinem Team Kawasaki Weber Motos und seinem argentinischen Fahrer Leandro ‚Tati‘ Mercado war es die letzte Chance, noch den eine oder anderen heißbegehrten Meisterschaftszähler zu ergattern.

Für Mercado war es zwar nicht der erst Einsatz auf dem Hockenheimring, doch mit der Kawasaki war der in Italien lebende Argentinier noch nie auf der badischen Strecke unterwegs gewesen. Ausserdem hieß es in den ersten Trainings erst einmal noch umgewöhnen. Denn nur wenige Tage vor dem IDM Superbike-Einsatz hatte er sich noch das 24 Stunden der Langstrecken-WM gegönnt. «Nach so einem Rennen bist du fertig», gibt er nach dem erfolgreichen Bol d’Or-Wochenende zu. «Seit Mittwoch fühle ich mich wieder wie ich selbst.» Neben der Einstimmung auf seine IDM-Kawasaki hatte Mercado in den Trainings auch noch einiges an Abstimmungsarbeiten zu erledigen.

Startplatz 14 war dann nicht das, was das der Argentinier und seine Mannschaft um Techniker Burkhard Stember abgestrebt hatten. «Das Paket ist für uns auf dieser Strecke komplett neu», erklärt Stember die Hintergründe. «Das Motorrad in Kombination mit dem Wilbers-Fahrwerk ist neu, für Leandro ist das alles neu und weder das Bike, wie es jetzt ist, noch das Team oder der Fahrer waren im Vorfeld hier. Das wegen Regen ausgefallene zweite Freie Training war dann auch nicht optimal. Wir haben zwar noch ein paar Ideen für Sonntag, aber um ehrlich zu sein, es bleibt schwierig.»

Und Stember und die Crew sollten rechtbehalten. Zwei 12. Plätze die magere Ausbeute. Im zweiten Rennen lief es sogar etwas besser, aber Mercado geriet im Eifer des Gefechts kurzzeitig in der Sachskurve neben die Strecke. Einen Sturz konnte der erfahrene Pilot zum Glück noch verhindern. «Er hat es probiert», so die Sicht von Teambesitzer Emil Weber. «Aber es war einfach nicht mehr drin. Das können wir jetzt auch nicht schönreden.»

«Es war natürlich nicht die Art und Weise, wie ich das Jahr beenden wollte», meint Mercado abschließend. «Aber es war ein kompliziertes Wochenende, aus verschiedenen Gründen. Jedenfalls haben wir dieses Jahr gekämpft. Bis zum Schluss.» Damit geht ein aufregendes Jahr in der Internationalen Meisterschaft für Mercado und das Team Kawasaki Weber Motos zu Ende. Und wie immer hatte das Motorsportjahr viel zu bieten. Verletzungspech, die erste Startreihe, drei vierte Plätze, mit Rang 2 ein Podiumsplatz und er eine oder andere Führungskilometer. Insgesamt hat Leandro Mercado in seiner ersten kompletten IDM-Saison 84 Punkte gesammelt und landete damit im Endresultat auf Platz 10.

Nach einer kleinen Verschnaufpause und dem Auswerten aller Fakten wird schon gleich für das kommende Jahr geplant. Gemeinsam will das Team um Emil Weber auf den in diesem Jahr gewonnen Erkenntnissen weiter aufbauen.

IDM Superbike 2023 Endstand nach 14 Rennen

1. Florian Alt (D/Honda) 221 Punkte
2. Ilya Mikhalchik (UKR/BMW) 196 Punkte
3. Patrick Hobelsberger (D/BMW) 191 Punkte
4. Hannes Soomer (EST/Honda) 185 Punkte
5. Toni Finsterbusch (D/BMW) 171 Punkte
6. Philipp Steinmayr (A/BMW) 144 Punkte
7. Bastien Mackels (B/Yamaha) 140 Punkte
8. Bálint Kovács (HUN/BMW) 100 Punkte
9. Jan-Ole Jähnig (D/BMW) 90 Punkte
10. Leandro Mercado (ARG/Kawasaki) 84 Punkte
11. Max Schmidt (D/BMW) 83 Punkte
12. Kamil Krzemien (PL/BMW) 69 Punkte
13. Vladimir Leonov (RUS/Yamaha) 69 Punkte
14. Daniel Kartheininger (D/Yamaha) 59 Punkte
15. Colin Velthuizen (NL/BMW) 52 Punkte

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