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Wo sind die Fakten über IDM Moto3-Zukunft?

Von Esther Babel
An den IDM Moto3-Piloten liegt es derzeit nichts, dass nichts vorwärts geht

An den IDM Moto3-Piloten liegt es derzeit nichts, dass nichts vorwärts geht

Über die Pläne für die IDM Moto3 2016 wird viel spekuliert. Für Aufklärung kann nur der ADAC, der DMSB oder MotorEvents sorgen. Bis jetzt gibt es nichts Konkretes und die Verunsicherung wächst.

«Wir wollen dranbleiben», erklärte Dieter Porsch, Leiter Motorradsport und Motorradkoordination beim ADAC zu Beginn der IDM Saison 2015 mit dem Blick auf die wiederbelebte Klasse Moto3. «Es ist ein zartes Pflänzchen. Auch wenn die Zahlen jetzt noch nicht so sind. Wir haben ein gemeinsames Interesse und brauchen diese Aktivität in Deutschland. Die Entwicklung sollte eine Chance bekommen.»

Porsch schob die geringen Teilnehmerzahlen zu Beginn dieser Saison auch auf die Verunsicherung vieler Interessenten. Im Vorjahr war die Klasse abgesagt worden. Die Idee vom DMSB, durch den Kauf von zehn Honda und durch das Angebot, diese zu verkaufen oder zu vermieten, neue Teilnehmer an Land zu ziehen, ging gepflegt in die Hose. Denn die Kosten waren auch in dieser Konstellation enorm. Nach dürftigen drei Einschreibungen wurde die Klasse 2014 abgesagt.

«Diese Verunsicherung hatten die Teilnehmer auch zu Beginn diesen Jahres noch im Kopf», glaubt Porsch. Denn auch in diesem Jahr drohte die Klasse nicht gerade wegen Überfüllung geschlossen zu werden. Die Rechte für die Nachwuchsklasse waren inzwischen von IDM-Promoter MotoEvents an den ADAC übergegangen. MotorEvents halbierte zur Unterstützung der kleinsten Klasse das Nenngeld. In Erwartung der bis zu 25 vom ADAC angekündigten Fahrer.

Am 11. Februar veröffentlichte der ADAC eine vorläufige Teilnehmerliste mit 17 Namen aus fünf Nationen. Einige der dort genannten Fahrer tauchten nie bei einem IDM-Rennen auf, oder liessen sich, wie der vom ADAC als permanenter Teilnehmer angekündigte Kevin Hanus erstmals im Juli bei der IDM blicken und startete beim im Rahmen des Deutschland GP auf dem Sachsenring ausgeschriebenen Rennen des Moto3 Northern Europe Cup.

Auch in den Nachbarländern quält man sich beim Nachwuchs in der Moto3-Klasse mit ähnlichen Problemen rum. «Es gibt in vielen Ländern einige wenige Fahrer», weiss Porsch, «aber in den meisten Fällen reicht es nicht zu einer eigenen Meisterschaft.» Der Plan, diese vor allem in Mittel- und Nordeuropa versprengten Talente mit dem Northern Europe Cup aufzufangen, klingt nach viel. Aber mit bisher nur einem Rennen dürfte sich auch da die Begeisterung in Grenzen halten und das nicht gerade das Sprungbrett für den nächsten Valentino Rossi bilden.

Aus der Ankündigung, mit Föderationen anderer Ländern Synergien zu bündeln, resultiert bisher eine Zusammenarbeit mit den Niederländern, die bei zwei der acht IDM-Läufe dabei waren. «Es sollte mit dem Teufel zugehen, wenn wir nicht 25 Leute auf die Strecke bringen», hatte Dieter Porsch beim IDM-Auftakt auf dem Lausitzring erklärt. In welchem Jahr das passieren soll, wurde nicht gesagt. In diesem Jahr wurde schon mal nichts draus.

Die IDM-Piloten, die sich wie der neue Meister Jonas Geitner mit dem Team Freudenberg für die IDM Moto3 GP entschieden hatten, kommen gegenüber ihren Sponsoren langsam aber sicher in Erklärungsnot. «Wenn in der IDM nur zwei, drei Leute rumfahren», erklärte Geitner auch im Beisein von Herrn Porsch, «muss ich mich allmählich fragen lassen, was ich da eigentlich mache.» Klar ist, dass der direkte Schritt vom ADAC Junior Cup in die Spanische Meisterschaft, seit diesem Jahr unter dem Prädikat Junior-WM am Start, wenig Sinn macht. «Das ist dann wohl eher touristischer Natur», schätzt das auch Geitner ein.

Verunsicherung ist ein selbstgemachtes Dauerthema

Durch die Aufteilung der IDM in eine Moto3 Standard und eine Moto3 GP können sich die Fahrer seit diesem Jahr in zwei Leistungsstufen in der Klasse hocharbeiten. In der Standard-Klasse sollen die Kosten durch ein strenges technisches Reglement überschaubar bleiben. Aber zum Schnäppchen-Preis ist auch diese Teilnahme nicht zu haben.

Derzeit ist der IDM-Promoter MotorEvents mächtig am Wirbeln, auch für 2016 eine IDM auf die Beine zu stellen und begibt sich dafür mit dem DMSB in den Infight. «Denn ohne weitreichende Änderungen und Unterstützung geht es so nicht weiter», lautet die Kurzversion des MotorEvents-Wunschzettels. Scheinbar ist man beim DMSB auf offene Ohren gestossen. Allerdings gibt es noch keine Fakten, die man der interessierten Öffentlichkeit oder den Aktiven mitteilen kann oder möchte.

Auch für die Moto3 wird viel und oft von Plänen gesprochen. Wie diese aussehen, sei es beim DMSB, bei MotorEvents oder beim ADAC, liegt noch völlig im Dunklen. Vor allem für die, die es etwas angeht, nicht gerade ermutigend. Allerdings wäre es ratsam, möglichst zügig die Fakten auf den Tisch zu legen. In ganz Europa gehen die Meisterschaften langsam aber sicher zu Ende und die Nachwuchsfahrer sind bereits schon fleissig dabei, sich zu positionieren. Sollte in Sachen IDM nicht bald eine klare Ansage erfolgen, wie genau die Zukunft aussieht, geht der Teufelskreis wieder von vorne los und bei den Machern wird wieder von der Verunsicherung der Teilnehmer gesprochen, die dann doch lieber ihr Glück in einer anderen Serie suchen.

Allerdings ist nicht die Verunsicherung schuld, wenn die IDM Moto3 auch für 2016 wackelt. Viele würden sich sicherlich gerne entscheiden, wenn sie denn wüssten, für was.

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