Wie Karl Muggeridge Profi wurde
Muggeridge: «Ich hatte nur die Schuhe an den Füssen»
«Ich habe alles verkauft, um in der Britischen Meisterschaft zu fahren. Pro Woche verdiente ich 115 Pfund. Ich hatte kein Auto, kein Telefon, nur die Schuhe an den Füssen», beschreibt Muggeridge die schwierigen Anfangstage seiner Karriere. «In Australien hatte ich dagegen ein perfektes Leben. Ich wollte aber unbedingt Profi werden. Für mein Team GSE bin ich 1997 keinen Meter gefahren, habe nur für sie gearbeitet – und mir so Geld zusammengespart.»
1998 begann die illustre Karriere des Australiers, die er mit dem Titelgewinn in der Supersport-WM 2004 krönte. In der Superbike-WM konnte er dagegen nie richtig Fuss fassen. Von zahlreichen Verletzungen geplagt fuhr er nach zwei Jahren bei Ten Kate Honda nur noch für mittelmässige bis schlechte Teams.
2010 wechselte Muggeridge in die IDM Superbike – und wurde auf Anhieb Deutscher Meister.
Vergangenen Winter unterschrieb der 36-Jährige einen Zwei-Jahres-Vertrag mit Holzhauer Honda, 2011 und 2012 werden wir ihn weiterhin in der IDM sehen. «Wie es danach weitergeht, weiss ich noch nicht», sagt er. «Eventuell bringe ich mich nach meiner Rennfahrerkarriere mehr in das Geschäft meines Bruders Jamie ein, er hat einen grossen Motorradladen. Momentan helfe ich ihm nur, wenn es um Gespräche mit den Importeuren geht. Sie kenne ich alle durch den Rennsport. Für die Zukunft kann ich mir vorstellen, auch eine Niederlassung aufzumachen.»