Max Schmidt: Top-Ten in Lauf 1, Brechstange in Lauf 2

Von Esther Babel
Max Schmidt

Max Schmidt

Beim IDM Superbike-Lauf in Assen gelingt Max Schmidt aus dem Team von Denis Hertrampf der Durchbruch mit Platz 7. Sturmfreie Bude nach Fehlen von Vladimir Leonov und Daniel Kartheininger gut genutzt.

Nachdem die Ergebniskurve bereits beim letzten IDM-Meeting nach oben gezeigt hatte, legte Max Schmidt nach. Schon in den freien Trainings von Assen gelangen dem Wuppertaler etliche Runden, die eine sehr gute Grundabstimmung der Hertrampf-Yamaha bestätigten. Auch das erste Zeit-Training am Samstagmorgen machte klar, dass der Student in Assen 2022 mit bei der Musik ist. Nur wenige Zehntel hinter Platz 8 bot die 13. Position eine solide Ausgangslange für die zweite Quali-Session.

Es folgte ein großer Auftritt der #25. Bei hochsommerlichen Temperaturen, und folglich reduzierter Streckenhaftung, gelang keinem der Spitzenfahrer eine Verbesserung. Fünf Minuten vor Ende des Trainings demonstrierte dann Max Schmidt sein Gefühl bei schwierigen Verhältnissen, robbte sich auf der Zeitenliste voran, um in der letzten fliegenden Runde noch an fünf Konkurrenten vorbeizuziehen. Startplatz P8 für Max Schmidt - die mit Abstand beste Trainingsleistung und Ausgangslage für die Rennen am Sonntag war geschafft.

Am Renntag fand sich die #25 auf der blauen Yamaha nach der Rückversetzung des vor ihm liegenden Florian Alt dann sogar auf dem siebten Startplatz ein. In Rennen 1 nutze er die beste Position seiner noch jungen Superbike-Karriere und bog unbeeindruckt von der hochklassigen Konkurrenz als Siebter in die erste Kurve ein. In den folgenden 15 Runden setzte der Student alles daran, sein erstes Top-Ten-Ergebnis sicherzustellen. Mit Erfolg, es blieb bis zum Zielstrich bei einem ungefährdeten siebten Platz. Zu Recht wurde der Auftritt des 19-Jährigen, der zudem die 10 Punkte für Rang 6 kassierte, Gaststarter Loriz Baz erhielt als Zweiter keine IDM-Zähler, im Fahrerlager vom gesamten Team wie ein Sieg gefeiert.

Erstmals wurde ‚Mad‘ Max Schmidt damit auch Teil der IDM-üblichen Regel des Reverse Grid. Für ihn bedeutete dies mit Position 4 einen Premium-Platz in Reihe 2 - der den jüngsten Superbiker der IDM dann doch ein wenig nervös machte. Nach dem ersten Umlauf des erneut auf 15 Runden angesetzten Laufes am Nachmittag fand sich Schmidt an achter Stelle wieder. Ab Rennmitte knüpfte die #25 an die Leistung des ersten Matches an. Mit konstant guten Zeiten schloss er die Lücke wieder und machte sich bereit, den siebten Platz im Schlussprint zurückzuerobern.

Das Duell mit dem Niederländer Ricardo Brink steigerte sich dann in ein dramatisches Ende. Nach einem Schlagabtausch um Platz 8 setzte Schmidt dann zu Beginn der vorletzten Runde als Werkzeug die Brechstange ein. Auf der berühmten letzten Rille bremste er sich vorbei, ging dann aber über beide Räder zu Boden. Zum Glück wurde die Tausender nur leicht beschädigt. Er konnte sein Renngerät noch einmal in Gang bringen und ergatterte am Zielstrich als 13. immerhin noch vier Meisterschaftspunkte.

«Für das Team und für mich war das sicher das Highlight-Wochenende der Saison» ist sich Schmidt sicher. «Super happy bin ich mit den beiden Qualis. Hier haben wir einmal alles richtig gemacht und erstmals eine richtige gute Ausgangslage geschaffen. In Lauf 1 habe ich das auch so umgesetzt wie gewollt. Ich konnte eine Weile vom Speed der Spitze profitieren und habe so früh Luft nach hinten geschaffen. Es klingt vielleicht leicht daher gesagt, aber P7 war dann für mich nur die logische Konsequenz. Das hat mega Laune gemacht und es freut mich für die ganze Truppe, dass wir hier auch die Yamaha Flagge gut hochhalten konnten.
Nicht so super war der Start zum zweiten Rennen. Ich habe es einfach nicht perfekt hinbekommen und so direkt vier Plätze eingebüßt. Wobei ich sagen muss: Der Ausblick von der zweiten Reihe war bestens - da möchte ich schnell wieder hin.»

«Auf meine Kappe geht auch klar das große Malheur zum Schluss», gibt er zu. «Ich war zeitenmäßig klar schneller als die beiden vor mir, also wollte ich unbedingt vorbei. Auf der Gegengerade hat mich Ricardo Brink mehrfach zurücküberholt, da ist mir die Geduld ausgegangen. Der Angriff darauf war dann eine Spur zu aggressiv. Was nichts daran ändert, dass wir zusammen nun besonders motiviert nach Österreich starten. Dort wollen wir den Auftritt von Assen wiederholen, mindestens. Gratulation an Markus Reiterberger und sein Team zum vorzeitigen Gewinn der IDM-Superbike Meisterschaft 2022.»

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