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Der Supersport-Titel bleibt bei Cudlin

Von Esther Babel
Cudlin darf weiter feiern

Cudlin darf weiter feiern

Michael Ranseder zieht Berufung zurück. Der Australier gewinnt mit dem Sieg in der IDM Supersport seinen ersten internationalen Titel.

Nach sechs Jahren, in denen der Australier Damian Cudlin in Europa und allen anderen Kontinenten Rennen bestritten hatte, war in diesem Jahr in der IDM Supersport der erste internationale Titel fällig. Im letzten Rennen der gesamten Saison konnte er seinen Dauer-Rivalen Michael Ranseder bezwingen. «Das war ein hartes Stück Arbeit», schildert der Meister sein letztes IDM-Wochenende. «Und keiner von denen, die einen aufregenden Showdown erwartet hatten, konnte voraussagen, welche Dramen sich da abgespielt haben.»

Mit 16 Punkten Vorsprung vor Ranseder war Cudlin an den Hockenheimring gereist. «Ich war entschlossen», so Cudlin, «im ersten Rennen am Samstag nicht nur das Nötigste heraus zu fahren. Wenn es die Möglichkeiten zulassen würden, wollte ich den Titel schon frühzeitig klar machen.»

Nach dem Start hatte Ranseder die Führung übernommen. Drei Runde vor Schluss war Cudlin dran. In der letzten Runde übernahm er die Führung. Doch als die beiden Kontrahenten in die Sachs-Kurve einbogen, stockte den Tausenden von Zuschauern der Atem. «Ranseder kam von hinten und ist mit mir kollidiert», berichtet Cudlin, «und schickte mich in Richtung Airfences, wo ich einen echt grausamen Sturz hatte.»
 
Ranseder selber sah zwar das Ziel, doch die Punkte wurden ihm wieder aberkannt. Die Rennleitung hatte die Aktion als unsportliches Verhalten eingeordnet. Eine Entscheidung, gegen die Ranseder beim DMSB in Berufung gegangen ist. In dieser Woche zog der Österreicher die Berufung zurück. «Mich stört nach wie vor», erklärt Ranseder, «dass mir Absicht unterstellt wurde. Obwohl ich damit nicht einverstanden bin, verzichte ich darauf, dies vor dem DMSB-Gericht richtig zu stellen. Das Geld und die Energie investiere ich lieber in meine Zukunft.»

«Ich wusste», versichert Cudlin, «dass ich das Rennen am Samstag nicht zwingend gewinnen musste, um den Titel zu holen. Doch ich wollte nicht auf meine letzte Chance am Sonntag warten. Und als ich im ersten Rennen in der aussichtsreichen Position lag, hatte ich mich entschieden, den Sieg zu holen. Ich möchte nur noch folgendes sagen. Ich bin dankbar, dass die Rennleitung so professionell gehandelt hat und dass ich bei dem Unfall nicht ernsthaft verletzt wurde.»

Noch am Sonntag herrschte dicke Luft. Cudlin musste mindestens einen sechsten Platz einfahren, um den Titel zu holen. Das Motorrad wurde von Cudlins Mannschaft über Nacht wieder fit gemacht und sein Team und seine Fans schauten ein wenig ängstlich auf das letzte Rennen. Während Ranseder einen Start-Ziel-Sieg nach Hause fuhr, holte der Australier mit Platz 4 den Titel. «Es hat sich grossartig angefühlt», lautet sein Fazit.
 

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