Ein Hoffnungsschimmer bei der KTM AG

Lennox Lehmann: Schmerzfrei zum IDM-Comeback

Von Jordi Gutierrez und Esther Babel
Lennox Lehmann mit Dario Giuseppetti (v.li.)

Lennox Lehmann mit Dario Giuseppetti (v.li.)

Am Sachsenring möchte Lehmann Anfang Mai seine Rückkehr auf die Rennstrecke feiern. Nach seinem Crash in Aragon 2023 bei der Supersport 300-WM geht es zurück in die IDM. Allerdings mit mehr Kubikzentimeter.

Nach seinem schweren Sturz beim vorletzten Saison-Stopp der World Supersport 300-WM im Jahr 2023 befindet sich Lennox Lehmann auf dem Weg zu seinem Comeback. Ziel für den Re-Start ist der IDM-Lauf Anfang Mai auf dem Sachsenring, in der Supersport-Klasse. Der 18-jährige Sachse absolviert derzeit ein intensives Trainingsprogramm unter der Aufsicht seines Riding-Coaches Dario Giuseppetti in Spanien, um sich optimal auf die neue Saison vorzubereiten.

Der Sturz von Lennox Lehmann am 23. September 2023 in Aragón sah nicht besonders furchterregend aus, am TV-Gerät sah man aber auch nur die Hälfte. In Kurve 16 wurde der 17-Jährige vom ausgerutschten Spanier Antonio Torres Dominguez abgeräumt, Lehmann krachte anschließend, zwischen den beiden Motorrädern eingeklemmt, in eine Werbetafel, die vor Reifenstapeln aufgestellt war. Der Teenager zog sich einen Bruch des Oberschenkels sowie der Brustwirbel 8 und 9 zu. Jetzt ist der Unfall abgehakt, die nötigen Operationen erledigt und der Dresdner sitzt wieder auf dem Motorrad.

Zuletzt war Lehmann auch bei den Valencia-Testtagen zu entdecken, bei dem sich einige IDM-Piloten auf der Strecke tummelten. Der Trainingstag von Lennox Lehmann beginnt früh: Am Morgen kümmert er sich um die Vorbereitung seines Motorrads, bevor er dann auf die Strecke geht. Der Fokus des Trainings liegt auf der Verbesserung seiner Rundenzeiten und seiner Fitness. Neben dem Training ist aber auch die Erholung wichtig. So verbringt Lehmann seine freien Tage oft am Strand, um den Kopf freizubekommen und neue Energie zu tanken.

«Mit dem aktuellen Stand meiner Vorbereitung bin ich sehr zufrieden», erklärte Lehmann noch vor dem Valencia-Ausflug. «In Anbetracht meiner Verletzung und der Genesung sind die Zeiten im Vergleich zum letzten Jahr top.» Im Training fährt Lehmann derzeit noch auf kleinen Motorrädern. Nun muss er diese gute Trainingsleistung auch auf das große Motorrad ummünzen.

Natürlich gehören auch Stürze ab und an dazu. Lennox Lehmann blieb in den vergangenen Wochen nicht verschont, kam aber glücklicherweise glimpflich davon. Trotz des ein oder anderen Sturzes, auch mal auf den lädierten Rücken, ist er sehr zuversichtlich. Zumal die Stürze auch gezeigt haben, dass sein Genesungszustand sehr gut ist. «Das war zum Glück nur mit dem Pit-Bike», verrät er. Dem Comeback scheint damit nichts mehr im Wege zu stehen.

Auch der Valencia-Ausflug verlief positiv. «Ich kann mich nicht beschweren», erklärte gegenüber SPEEDWEEK.com. «Das Metall hält gut, das passt. Die Ärzte haben alles gut zusammengeflickt. Ich habe keine Probleme und auch keine Schmerzen. Und ausser dem Pit-Bike habe ich noch nichts weggeschmissen. Einschränkungen spüre ich auf dem Motorrad keine. Das Einzige ist, dass ich mich nach einem Tag Motorradfahren fühle wie in alter Mann. Aber es geht.»

«Ich merke einfach, dass der Körper noch mehr am Arbeiten ist als vorher», schildert Lehmann. «Ziele? Das Wichtigste ist, einfach Spaß zu haben. Dass man mal wieder auf Zeiten kommt. Es geht für mich in die IDM, die 600er. Da muss ich mich erst mal ans Motorrad gewöhnen, das ist ja für mich auch neu. Ich hatte noch nicht so viele Tests. Es geht ja jetzt erst los. Wenn ich mich an die 600er mal gewöhnt habe, kann ich da mehr sagen. Jetzt ist es noch zu früh. Ich brauche mir da jetzt nicht selber Druck machen. Am 19. Januar saß ich das erste Mal auf einem Pit-Bike. Da ging das Ganze wieder los.»

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