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KTM 990 Duke: Die Evolution geht weiter

Von Rolf Lüthi
Weiterentwickelter Motor mit mehr Hubraum, neuer Gitterrohrrahmen, neues Design. Was sich wie eine kleine Revolution anhört, ist in Wirklichkeit die wohlüberlegte Evolution der mittlerweile 30-jährigen KTM-Duke-Baureihe.

Vor 30 Jahren brachte KTM die erste Duke auf den Markt – im heutigen Kontext ein kompromisslos spartanisches Motorrad, dessen 610er Einzylindermotor trotz Ausgleichswelle fürchterlich vibrierte – wenn man ihn denn per Kickstarter überhaupt zum laufen brachte. Das ist lange her und fast vergessen.

Aktuell bot KTM bis anhin 10 unverkleidete Strassenmotorräder unter dem Label Duke an; seit heute ist es offiziell, auf 2024 ist es noch eines mehr: Die KTM 990 Duke, die gleichzeitig das erste Modell mit dem auf 947 ccm erweiterten Zweizylinder-Reihenmotor ist.

Basismotor ist die grundlegend überarbeitete Version des LC8c-Motors, der bereits in der KTM 890 Duke R verbaut ist. Mit neuer Kurbelwelle, neuen Pleueln und neuen Kolben wird der Hubraum auf 947 ccm angehoben. 123 PS und 103 Nm kündigt KTM an, für die 890 Duke R sind 121 PS und 99 N angegeben,

Gitterrohrrahmen aus Stahlrohren, geschlossene Fachwerk-Schwinge und Rahmenheck aus Aluguss und hochwertige, einstellbare Federungskomponenten von WP bilden auch bei der 990 Duke das Fahrwerk, wobei für die 990 Duke ein gänzlich neuer Rahmen mit optimiertem Flex entwickelt wurde. Die schnörkellose Konstruktion ermöglicht ein Gesamtgewicht von nur 179 kg.

Das 5-Zoll große, kratzfest beschichtete Display des Kombiinstruments stellt die Informationen in überarbeiteten Grafiken und neuen Menüstrukturen bereit. Neu gibt es eine Funktion zur Anzeige von Schräglagendaten sowie ein optionaler Track-Fahrmodus mit Laptimer- und Telemetrie-Statistiken. Für das Laden von Endgeräten steht ein USB-C-Anschluss zur Verfügung.

Neu ist auch das Design, wobei vor allem die Front auffällt. Positions- und Tagfahrlicht sind in das Profil des Scheinwerfers aufgenommen, dessen Lichtintensität mit einem in das Kombiinstrument integrierten Lichtsensor automatisch an die Umgebungslichtbedingungen angepasst wird.

Darüber hinaus ist die KTM 990 Duke serienmäßig mit Coming Home-Licht ausgestattet. Diese Funktion sorgt dafür, dass sich das Abblendlicht erst einige Sekunden nach dem Ausschalten der Zündung automatisch abschaltet. Türen, Tore oder der Innenraum der Garage bleiben somit für kurze Zeit beleuchtet.

Auch wenn die Marketingabteilung die 990 Duke als grosse Neuheit ankündigt: Es handelt sich um die sorgfältig überlegte Evolution des Duke-Konzepts der letzten Jahre: Etwas mehr Hubraum, um den Leistungsverlust durch Euro5+ zu eliminieren, tüfteln am bis anhin schon hochwertigen Fahrwerk, dazu einige zusätzliche Funktionen der Elektronik. Das hört sich vielleicht nicht sonderlich spektakulär an, könnte dafür auf der Strasse umso spektakulärer funktionieren.
Die KTM 990 Duke wird es in Schwarz und Orange geben, Preis und Lieferbarkeit stehen noch nicht fest.

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