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Yamaha R1 und R1M: Ende 2024 ist Schluss!

Von Rolf Lüthi
Hiobsbotschaft: Yamaha homologiert die R1 und die R1M nicht nach Euro5+. Das bedeutet, dass diese Modelle wie schon die R6 ab 2025 nur noch als Rennstreckenmotorräder erhältlich sein werden.

Offiziell ist es nicht, aber gemäss SPEEDWEEK-Recherchen ist es trotzdem so: Es wird keine Euro5+-Versionen der Yamaha R1 und R1M geben. Das bedeutet nach derzeitigen Stand, dass die aktuell nach Euro5 homologierten Yamaha R1 in Deutschland und Österreich nur noch bis Ende 2024 verkauft werden können. Ob es wie vereinzelt in der Vergangenheit eine Fristerstreckung für Motorräder gibt, die sich schon bei den Händlern befinden, ist nicht entschieden.

In der Schweiz ist die Situation weniger dramatisch: Alle Motorräder, die bis zum 31. 12. 2024 in die Schweiz importiert sind, können beliebig lange als Neumotorräder in Verkehr gesetzt werden.

Es ist nach unseren Recherchen nicht so, dass die aktuelle R1 nicht nach Euro5+ homologiert wird, weil auf 2025 eine neue Modellgeneration kommt – nein, leider nicht. Das heisst nun nicht, dass Yamaha den Bau seiner Supersport-Ikone R1 einstellt. Es wird sie in Europa einfach nicht mehr mit Strassenzulassung geben. Ein Vorgehen, das Yamaha mit der R6 bereits vorgemacht hat, ebenso gibt es bereits eine GYTR-Version der R1, ausschliesslich für den Einsatz auf Rennstrecken, zum Preis von 29.328 Euro.

Seit dem 2021er Jahrgang ist Yamahas supersportliche 600er ein Rennstreckenmotorrad ohne Strassenzulassung. Für dieses Motorrad bietet Yamaha GYTR-Rennsportteile (Genuine Yamaha Technology Racing) an, wie programmierbare Motorsteuerung, Akrapovic-Komplettauspuff aus Titan, vereinfachten Kabelbaum und ABS-Emulator zum Entfernen des ABS.

Spezielle Händler betreuen in ihrem GYTR Pro Shop Rennfahrer und Rundstreckenfahrer. In dieses System will Yamaha nach der R6 auch die nicht mehr strassenzugelassene R1 integrieren. In den GYTR Pro Shops werden komplette Rundstreckenmotorräder nach den Wünschen der Kunden aufgebaut, Motorräder getunt oder einfach GYTR-Rennsporttteile angeboten.

In Deutschland gibt es zwei solcher GYTR Pro Shops, Yamaha Zentrum Ribnitz-Damgarten bei Rostock und Motorrad Klein in Dillingen/Saar, in Österreich den Pro Shop von YART in Heimschuh bei Leibnitz und in der Schweiz kümmert sich Hostettler Moto in Sursee um die Belange der Yamaha-Rennstreckenfahrer.

Bei Suzuki lief die GSX-R1000 Ende 2022 aus, Yamaha bietet voraussichtlich auf 2025 die R1 nurmehr als Rennstreckenmotorrad an, bietet aber mit den GYTR Pro Shops gleichzeitig spezielle Betreuung und mit der Yamaha Riding Academy übers Jahr 2024 sechs Rennstrecken-Events.

Für die Superbike-WM ist ein strassenzugelassenes Serienmotorrad vorgeschrieben, von dem 500 Stück gebaut werden müssen, die für maximal 44.000 Euro käuflich sind. In welchem Land diese Strassenzulassung besteht, ist nicht definiert. Undenkbar, dass Yamaha sein Rennsport-Engagement in der Superbike-WM, derzeit besetzt mit fünf Fahrern, einfach so einstellt.

Die Einstellung der R1 als strassenzugelassenes Supersport-Modell verursacht beim SPEEDWEEK-Autor, in dessen Herz die 1998er R1 einen besonderen Platz einnimmt, heftige Phantomschmerzen im rechten Handgelenk, ist aber sachlich-emotionslos begründbar. Mit den seit Jahren weltweit sinkenden Verkaufszahlen für Supersport-Motorräder lassen sich die hohen Produktionskosten für diese Motorräder kaum mehr decken. Im speziellen verdient Yamaha sein Geld im Markt der eher hubraumstarken Motorräder mit den MT-Modellen und ihren zahlreichen Ablegern, allesamt motorisiert mit dem 700er Zweizylinder und dem 900er Dreizylinder.

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