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Motorenwahl: Martin Smolinski über seine Präferenzen

Von Ivo Schützbach und Rudi Hagen
Die letzten Jahre hat Martin Smolinski mit seinem Motorenmaterial so viel probiert, wie kaum ein anderer Rennfahrer. Im Interview mit SPEEDWEEK.com verriet der Olchinger, wie er sich für 2020 aufgestellt hat.

Ende 2019 verkündete Martin Smolinski den Kauf der Tuningfirma des Schweden Jan Andersson. Seither hat er sich akribisch auf die Saison 2020 vorbereitet, deren allgemeiner Beginn wegen der Corona-Pandemie nach wie vor ungewiss ist. In der polnischen Ekstraliga soll es Ende Mai losgehen, in den Speedway-Ligen in Dänemark, Schweden und Großbritannien eventuell im Juni. Ob in Deutschland Rennen vor September stattfinden dürfen, ist unklar.

«Dass ich die Firma von Jan gekauft habe, war eher eine spontane Aktion», erzählte Smoli im Instagram-Live-Interview mit SPEEDWEEK.com. «Er war die letzten zehn Jahre einer der Top-Tuner im Speedway-GP. Ich habe letztes Jahr Motoren von ihm gekauft und war mit ihnen recht zufrieden. Ich habe die Motoren dann komplett vermessen und nachgeschaut, weshalb sie so gut gehen. Dann habe ich die Nockenwelle vermessen und eine nachgekauft. Jan hat im Mai 2019 aufgehört, als er 65 wurde. Aus einer Nockenwelle wurde dann eine ganze Firma. Das war viel Arbeit über den Winter, aber jetzt ist die Werkstatt komplett eingerichtet. Ich habe viel Know-how gekauft, ich bin gut vorbereitet und entspannt.»

Im Gegensatz zu vielen anderen Fahrern hat sich Smolinski die letzten Jahre nie auf eine Marke festgelegt, sondern war je nach Bahn mit Motoren von Jawa, GM und GTR unterwegs.

«Meine Langbahn-Motoren von Jawa macht weiterhin Manfred Knappe, der ist das Nonplusultra im Langbahnsport und da lasse ich persönlich die Finger davon», hielt der Olchinger fest. «Auf der Speedwaybahn bin ich mit dem Jawa-Material nicht ganz so zufrieden, daran müssen wir noch arbeiten. Ich habe die letzten Jahre sehr viel Geld und Zeit in die Jawa-Entwicklung investiert, aber ich komme nicht dahin, wo ich möchte. Im Speedway-Sport werde ich mich deshalb auf GM fixieren, ich bin aber auch sehr gespannt, was Marcel Gerhard mit den GTR-Motoren macht. Auch wir haben zusammen viel entwickelt, da floss viel von meiner Erfahrung mit ein. Weil ich aber nicht viel Zeit haben werde um zu testen, wenn die Saison losgeht, setze ich auf bestehendes, überarbeitetes Material aus dem letzten Jahr.»

Mit 35 Jahren gehört Smolinski nicht mehr zu den Jüngsten, dass er sich verstärkt ins Motorentuning einbringt, ist auch eine Basis für seine Zukunft: «Das ist der nächste Schritt in meinem Leben, denn auch nach der Karriere möchte ich dem Sport treu bleiben. Vorerst werde ich mein eigenes Motorenmaterial auf Vordermann bringen mit dem Material und dem Know-how, welches ich von Andersson übernommen und noch von diversen Tunern habe. Ich bin mir aber sicher, dass der ein oder andere Fahrer kommen wird, die Gespräche laufen. Ich werde auch den Gebrauchtteile-Shop auf meiner Homepage mit Motoren und Material versehen. Also werft ein Auge drauf.»

Die Werkstatterweiterung mit den verschiedenen Bearbeitungsmaschinen und Messwerkzeugen sowie dem Motorenprüfstand kann Smolinski auch für den potenten Oldtimermarkt nutzen, in dem er sich als technischer Leiter des 1. Niederbayerischen Automobil- und Motorradmuseums Adlkofen ein großes Netzwerk in der Oldtimer-Restaurierungsbranche aufgebaut hat.

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