KTM: Im Werk gingen die Lichter aus

Stephan Katt: Platz des Reservefahrers bedeutungslos

Von Susi Weber
Bereits fünfmal wurde Stephan Katt mit Deutschland Team-Weltmeister

Bereits fünfmal wurde Stephan Katt mit Deutschland Team-Weltmeister

Bei sechs von sieben Langbahn-Team-Weltmeisterschaften war Stephan Katt bislang dabei. Nun hofft der fünffache Champion erneut auf goldglänzendes Edelmetall.

Rekorde sind so eine Sache. Für Stephan Katt, am kommenden Samstag zum siebten Mal Team-WM-Teilnehmer und damit «Dienstältester» im deutschen Nationalteam, ist es weniger die Zahl, die ihm etwas bedeutet: «Nach wie vor ist es für mich jedes Mal aufs Neue eine Ehre, im Nationalteam zu fahren. Auch, wenn es, wie in diesem Jahr, extrem aufwändig ist.»

Am Mittwoch wurden die Maschinen verladen und gemeinsam mit dem Material der Franzosen und Niederländer im Lkw nach Skandinavien verschickt. Gemeinsam mit Enrico Janoschka, Jörg Tebbe und Youngster Erik Riss will Katt im finnischen Forssa an die Erfolge der vergangenen Jahre anknüpfen und Platz 4 des Jahres 2013 vergessen machen: «Ich gehe mal davon aus, dass es die Niederlande und Deutschland ins Finale schaffen. Dann wird man sehen.»

An fünf von sechs Titelgewinnen war Katt beteiligt. 2014 hatte der Neuwittenbeker mit technischen Problemen zu kämpfen und startete verhalten in die Einzel-WM. «Ich habe mir selbst Steine in den Weg gelegt», sagt der 34-Jährige im Rückblick. «Im Endeffekt ist das aber halt auch der Sport – mal stehst du unten, mal im Mittelfeld, mal ganz oben!»

Aufwärts ging es für den Grasbahn-Europameister 2006, 2009 und 2012 beim Grand Prix in Marmande, wo er Platz 2 belegte und dadurch im Gesamtklassement auf Rang 5 vorrückte. Aufwärts ging es auch beim dritten Grand Prix in Eenrum, bei dem Katt am vergangenen Wochenende in seinen beiden Läufen überzeugte – bevor der WM-Lauf wetterbedingt abgesagt und das Ergebnis gestrichen werden musste: «Natürlich habe ich mich geärgert, aber das war einfach höhere Gewalt.»

Ärgern will sich Katt am kommenden Wochenende nicht müssen: «Ich freue mich auf die Herausforderung in Forssa, habe unbändige Lust, dort zu fahren.» Das Vertrauen von Teammanager Josef Hukelmann ist Katt jedenfalls sicher: «Stephan kann an einem guten Tag alles erreichen. Er ist einer mit großer Erfahrung – und ein absoluter Mannschaftsmensch.»

Dass Katt dieses Mal die Startnummer 23, und damit den eigentlichen Reservefahrerplatz, zugewiesen bekam, hat für Hukelmann keine Bedeutung: «Wir sind in der komfortablen Situation, dass wir vier Fahrer auf sehr hohem Niveau zur Verfügung haben. Im deutschen Team hat es Tradition, dass alle zum Einsatz kommen. Wer wann wo fährt, entscheiden wir vor Ort und gemeinschaftlich.»

Die Teams der Weltmeisterschaft 2014:

Deutschland: Enrico Janoschka, Jörg Tebbe, Erik Riss, Stephan Katt

Großbritannien: Andrew Appleton, Richard Hall, Glen Phillips, David Howe

Niederlande: Jannick de Jong, Dirk Fabriek, Theo Pijper, Henry van der Steen

Frankreich: Stéphane Trésarrieu, Mathieu Trésarrieu, Theo Di Palma

Tschechien: Josef Franc, Richard Wolff, Michal Skurla

Finnland: Kauko Nieminen, Jesse Mustonen, Markku Autio, Aarni Heikilä

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