Schock für Speiser: Operation ist nötig

Von Susi Weber
Richard Speiser: lange Pause

Richard Speiser: lange Pause

Aufgrund einer Verletzung muss sich Richard Speiser einer Operation unterziehen. Die Saison scheint für den Langbahn-Vizeweltmeister damit zumindest teilweise gelaufen zu sein.

Leicht gemacht hat es sich Richard Speiser nicht: «Ich habe zwei Tage lang überlegt, was ich mache. Die Ärzte raten allerdings zur baldigen Operation.» Mit seiner Entscheidung, dem Rat der Experten zu folgen und seine zum wiederholten Male ausgekugelte Schulter operieren zu lassen, ist für den Langbahn-Fahrer einiges verknüpft: «Ich werde mit der OP für mindestens sechs bis acht Wochen, vielleicht sogar für ein halbes Jahr, ausfallen.» Das bedeutet: Mindestens vier von sechs Grands Prix sind bis dahin abgehakt und erledigt.

Auch die Langbahn-Team-WM, für die Speiser mit grosser Wahrscheinlichkeit in diesen Tagen nominiert worden wäre, muss abgeschrieben werden: «Es fällt mir wirklich schwer, aber ich sehe keine andere Möglichkeit. Die Saison ist aus, bevor sie richtig begann.»

Selten war Speiser so erfolgreich in eine Saison gestartet wie in diesem Jahr. Mit einem Sieg in Dingolfing und einem zweiten Platz beim Langbahn-Klassiker in Herxheim meldete sich der 25-jährige Börwanger eindrucksvoll zurück. Auch beim Langbahnrennen in Plattling am vergangenen Wochenende lief es zunächst bestens: «Mit drei Laufsiegen und einem dritten Platz kam ich als punktbester Fahrer ins Finale. «Im Endlauf reihte sich Speiser hinter seinem Nationalmannschaftskollegen Stephan Katt ein und fuhr drei Runden lang auf Angriff: «In der vierten Runde kam ich dann in ein Loch und habe mir erneut die Schulter ausgekugelt.»

Der schmerzhafte Vorfall war alles andere als eine Premiere: Zum sechsten Mal geschah dieses Malheur, erstmals allerdings fahrend auf dem Motorrad sitzend und ohne Fremdeinwirkung oder Sturz: «Ich muss den Tatsachen einfach ins Auge sehen. So kann ich den Sport nicht weiterbetreiben.»

Dass der für dieses Jahr anvisierte WM-Titel durch die Operation und Genesungsphase ausserhalb Reichweite rückte, ist Speiser klar: «Ich muss darüber hinaus aber auch um die WM-Teilnahme 2013 bangen und kann nur auf eine Wildcard hoffen.» Die Regularien sehen vor, dass sich nur die besten Sieben der laufenden Weltmeisterschaft für die nächstjährige WM qualifizieren. Darüber hinaus haben die Fahrer der Ränge 8 bis 13 die Chance, sich im Challenge im Kampf um weitere sechs WM-Plätze durchzusetzen. Dort messen sie sich mit den jeweils sechs Besten der beiden WM-Qualifikationsläufe.

«Ob es noch möglich ist, 2012 die beiden für mich eventuell möglichen Grands Prix am 8. und 15. September zu bestreiten und dabei genügend Punkte für die Challenge zu sammeln, kann ich zum jetzigen Zeitpunkt nicht sagen», meint der Pechvogel. Im schlimmsten Fall wird er die gesamte Saison zum Zuschauen verdammt sein.

Aufstecken will der Maschinenbau-Student dennoch nicht: «Man hat in den letzten drei Rennen gesehen, dass ich vorne gut mit dabei war, obwohl alles Mögliche kaputt ging, einschließlich der Schulter.» Die Zeit der unfreiwilligen Rennsport-Pause will Speiser nicht ungenutzt verstreichen lassen: «Ich habe einige technische Ideen, die ich umsetzen werde, sobald es gesundheitlich wieder geht.»

Das Comeback ist geplant, die Psyche stimmt: «Ich hab schon einige Male in meiner Karriere aussetzen müssen. Jedes Mal kam ich zurück. Ich bin ein Stehaufmännchen und werde alles daran setzen, um zurückzuschlagen. Spätestens 2013!»

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