Spa: Peugeot am Freitag vorn
Auf dem Zeitenmonitor lag Audi hinter Peugeot
Wie üblich stand der Freitag eines Le Mans Series-Wochenendes im Zeichen des gegenseitigen Beschnupperns und des austüftelns einer perfekten Rennabstimmung. Die Bestzeitenjagd fiel bei den meisten Teams aus, Le Mans-Vorbereitung ist die meistgehörte Floskel im Fahrerlager.
In der verregneten Vormittagssession war es der Kunden-Peugeot 908 von Oreca (Duval/Panis/Lapierre), der sich an die Spitze des Klassements setzte. Über 2,5 Sekunden Vorsprung vor dem schnellsten Werks-908 um Alexander Wurz wirkten zwar auf den ersten Blick wie eine Zeit aus einer anderen Welt, unterstrichen jedoch den geringen Stellenwert einer schnellen Freitagszeit im Langstreckensport. «Wir haben verschiedene Reifenmischungen ausprobiert, und wollten alle Fahrer für ein paar Runden im Auto sitzen haben,» äußerte der Österreicher gegenüber SPEEDWEEK.
Nach der Vormittagsbestzeit waren die Peugeot auch im trockenen Nachmittagstraining am. Simon Pagenaud war schnellster «Löwenbändiger» vor den beiden Schwester-908, André Lotterer belegte im schnellsten Audi R15 plus Rang vier und gab somit einen starken Einstand als Audi Werksfahrer.
Interessant zu beobachten war, dass die weitere Reduzierung der Air-Restriktoren bei den Diesel-Fahrzeugen Früchte trägt. So waren es weder Peugeot oder Audi, die bei der Top Speed-Messung vorne lagen, sondern die beiden Lola-Rebellion mit 5,5 Liter Judd-V10. «Vom Gefühl her fehlen uns 5-10 PS an Leistung im Vergleich zum letzten Auftritt hier, was man insbesondere auf der langen Kemel-Geraden spürt,» meinte einer der Diesel-Werksfahrer am Freitagabend.
Bei den LMP2-Prototypen ging die Bestzeit an das RML Lola Coupe von Newton/Erdos/Wallace. Der von einem Honda-Motor angetriebene LMP2 war über 1,5 Sekunden schneller als der zweitplatzierte ASM-Zytek (Amaral/Pla)
Einen prima LMS-Einstand lieferte Young Driver AMR, Nygaard/Enge/Mücke sicherten sich im Aston Martin DBR9 am Freitag die GT1-Bestzeit. Auch in der GT2 Klasse lag ein Aston Martin ganz vorne. JMW Motorsport Robert Bell/Darren Turner hatte gut zwei Zehntel Vorsprung auf Richard Lietz/Marc Lieb in Felbermayr-Proton Porsche. Bei BMW nutzt man den Auftritt in Spa zur Verfeinerung des Basis-Setups. Im Gegensatz zu vielen anderen Teams fahren beim den Münchenern noch nicht die Le Mans Fahrerkombinationen, Schnitzer will das LMS-Fahrerduo Jörg Müller und Dirk Werner in Hinblick auf die Meisterschaft nicht trennen.
Nach verhaltenem Freitag steht für das Rennen am Sonntag dennoch Hochspannung an. Alex Wurz: «Wir fahren hier eine spezielles Setup für Spa, das aerodynamisch ähnlich dem von Sebring ist. Gewinnen wollen wir hier also schon...»