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Kampf gegen die Uhr

Von Guido Quirmbach
Die Felbermayr-Proton-Mechaniker hatten viel Arbeit mit der 77

Die Felbermayr-Proton-Mechaniker hatten viel Arbeit mit der 77

Bei europäischen Rennen gibt es eine Mindestdistanz. Das wurde dem Felbermayr-Proton-Team am Wochenende beinahe zum Verhängnis, doch sie gewannen den Kampf gegen die Uhr.

Als es am Wochenende in Portimão der ersten Kurve krachte, begann für die Mechaniker von Felbermayr-Proton ein harter Kampf gegen die Uhr.

Zunächst schlich [*Person 2361 Richard Lietz*] für eine Runde um die Strecke und brachte das Auto mit defektem Reifen an die Box. Der 997 GT3 RSR wurde gecheckt und ging dann wieder auf die Strecke. Die Rundenzeiten, die Lietz dann fuhr, waren nicht die allerschnellsten, aber durchaus auf normalem Niveau, was Lietz wunderte. «Ich denke, die anderen waren eher langsam unterwegs, das Auto war total krumm, untersteuerte, übersteuerte, fast unmöglich zu fahren.»

Dann kam nach rund einer Stunde der erste Routinestopp. Als der Wagen vom Wagenheber runter ging, knickte bereits das rechte Hinterrad ein. Was meist ein Vorteil ist, war hier ein Nachteil, denn das Team hatte die vorletzte Box: Lietz gab sofort Gas, als er die Funksprüche hörte und den Defekt selbst realisierte, war er bereits hinter der Boxenlinie und musste eine komplette Runde mit dem nun gebrochenen Radträger absolvieren. Dafür war die Runde ziemlich flott, was natürlich nur ein schwacher Trost ist. Der Radtäger musste getauscht werden, doch dummerweise ist auch noch einer der Bolzen gebrochen, die der Befestigung des Trägers dienen, die Reste hingen samt Gewinde in der Karosse. So mussten die Reste des Bolzens aufgebohrt und mit einem neuen Gewinde versehen werden, bevor man überhaupt den neuen Träger ansetzten konnte. Bis zu vier Schrauber lagen zeitweise gleichzeitig unter dem Auto, mindestens genauso viele Menschen assistierten, in dem sie Werkzeug reichten oder einfach nur einen Scheinwerfer festhielten. «Da haben wir schon einige Bohrer verschlissen» sagte ein abgekämpfter Mechaniker.

Die Reparatur dauerte mehr als eine Stunde. In dem Zeitraum hatte Porsche-Stratege Norbert Singer bereits anhand der Rundenzeiten errechnet, bis wann der RSR wieder auf der Strecke sein musste, um überhaupt gewertet zu werden. Denn wenn nicht mindestens 70% der Distanz des Gesamtsiegers, also in der Regel eines viel schnelleren LMP1, absolviert werden, erfolgt keine Wertung, selbst wenn man das einzige Fahrzeug der Klasse ist, was über die Ziellinie fährt. Im Gegensatz zu amerikanischen Rennen, wo in den meisten Serien jeder gewertet wird, der gestartet ist, egal ob er ankommt oder nicht.

Als Lieb wieder auf die Strecke ging, hatte er genau zwei Runden Guthaben auf die Planzeit und lag auf Rang neun bei den GT2. Es durfte also in den verbleibenden 3 ½ Stunden zum Einen dem Porsche nichts mehr passieren, zum Anderen musste noch mindestens ein Konkurrent ausfallen, um auf einem Punkteplatz zu landen. Denn aus eigener Kraft war niemand mehr erreichbar. Diesen unfreiwilligen Gefallen tat den Schwaben dann der Spyker, der mit einem Motorschaden aufgeben musste. Der Porsche hielt nach der Reparatur problemlos durch und so haben die Mechaniker wenigstens nicht umsonst geackert.

Dennoch überwog natürlich die Enttäuschung. [*Person 2447 Marc Lieb*]: «Wer hatten hier ein Auto zum Gewinnen, wenn wir dann nur zwei Punkte holen (ein Bonuspunkt für die Pole Position), dann ist das sehr bitter!»

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