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Alex Baumgärtel/Kalex: «Gut, dass Suter zurückkommt»

Von Günther Wiesinger
Alex Baumgärtel

Alex Baumgärtel

Kalex-Geschäftsführer Alex Baumgärtel und seine Mannschaft müssen Material für 22 Moto2-WM-Piloten fertigstellen. Nach vier Titelgewinnen in Serie bekommt Kalex mit Suter und KTM starke Konkurrenz.

Die deutsche Firma Kalex engineering aus Bobingen ist in der Moto2-Weltmeisterschaft mit ihren Motorrädern seit dem Texas-GP 2015 (Sam Lowes siegte damals auf Speed-up) ungeschlagen.

Zuletzt wurde in Valencia der 70. GP-Sieg seit dem Debüterfolg in Katar 2011 (Stefan Bradl) gefeiert. Kalex hat jetzt 34 Grand Prix in Serie gewonnen, dazu viermal die Konstrukteurs-WM-Titel hintereinander, dazu fünfmal die Fahrer-WM mit Stefamn Bradl (2011), zuletzt viermal in Serie mit Pol Espargaró, Tito Rabat und zweimal Johann Zarco.

Geschäftsführer Kalex Baumgärtel steckt mit seiner Mannschaft in einer extrem arbeitsintensiven Phase. «Im Moment haben wir wieder eine Fünf-Tage-Woche für meine Jungs mit einem normalen Zeitrahmen. Zu den Feiertagen hatten wir sogar ein paar Tage frei, aber es war immer jemand im Geschäft. Unsere High-Time ist bis Mitte Dezember gewesen, ab dann müssen die Zulieferer voll ran. In der zweiten Kalenderwoche geht’s dann auf der Logistik-Seite bei uns wieder kräftig los», erzählt Baumgärtel.

Auch wenn zwei Teams (Kiefer und Intact) von Kalex auf Suter umgestiegen sind und wenn die Ajo-Mannschaft 2017 KTM fährt, rüstet Kalex auch in der kommenden Saison den Großteil des Moto2-Feldes aus – insgesamt nicht weniger als 22 Fahrer!

Alex, wie kommt ihr mit der Arbeit voran?

Die Arbeit ist in vollem Gange. Im Moment läuft alles nach Plan. Die Rahmen und Schwingen wurden sogar zwischen den Feiertagen bei Holzer voll weiterproduziert. Auch auf der Composite-Schiene, also bei den Verkleidungen bei Composite World, wird noch kräftig geschuftet, um die erforderlichen Stückzahlen zu liefern. Es ist wie jedes Jahr eine enge Geschichte, alles auf den Punkt rechtzeitig im Haus zu haben.

Wie viele neue 2017-Chassis werden gebaut? Wie viele sind schon fertig? Werden bis zu den ersten Februar-Teste alle andern Bikes einsatzbereit sein?

Im ersten Schuss werden 30 Stück benötigt, wobei noch keines vollständig fertig ist, die Rahmen und Schwingen durchlaufen gerade die Endbearbeitung. Unser Ziel ist es, das Material zwischen der letzten Januar-Woche bis zur ersten Februarwoche auszuliefern, damit die Teams ausreichend Zeit haben, alles sauber vor den ersten Tests aufzubauen.

Welche Fahrer haben schon 2017-Material von Kalex getestet?

Wir haben in Aragón nach dem Grand Prix und bis Ende November mit einigen Fahren mehrere Kombinationen von Schwingen und Rahmen in Valencia und Jerez getestet.
Diese Fahrer waren Baldassarri, Marini, Nakagami, Edgar Pons, Lüthi, Morbidelli, Alex Márquez und Syahrin.

Worauf wurde das Hauptaugenmerk bei der Weiterentwicklung gelegt? In welchen Bereichen sind die Maschinen verbessert worden?

Wir hatten ein großes Testprogramm mit vielen Fahrern und dazu Kombinationen und Rahmen und Schwingen. Diese Probefahrten waren sehr aufschlussreich, was die Präferenzen der einzelnen Piloten angeht, was Einlenkverhalten, Bremsstabilität oder die Beschleunigungsphase angeht. Wir konnten gute Ergebnisse erzielen. Es ist wie immer: Man versucht sich in jedem Bereich ein kleines bisschen zu verbessern.
Für 2016 waren die Hinterreifen-Allocations vom Trend her auf der härteren Seite als 2015. Dieser Trend wird sich wohl für 2017 fortsetzen, was es mit den Rundenrekorden eher schwierig macht.

Welche Fahrer und Teams fahren im kommenden Jahr mit 2016-Bikes?

Alle Kalex-Fahrer werden 2017-Maschinen einsetzen.

Was traust du den Mitbewerbern Suter und KTM 2017 zu?

Was Suter angeht, so wissen wir aus der Vergangenheit, dass sie stark sind. Sie kommen mit großer Motivation und ich glaube auch mit dementsprechendem Aufwand zurück.
Das KTM-Projekt steckt noch in den Kinderschuhen, aber wir kennen KTM aus den Zeiten unseres Moto3-Engagements. Wir wissen, dass mit ihnen immer zu rechnen ist. KTM hat sich in den letzten Jahren eine hervorragende Struktur in ihrem Headquarter aufgebaut, was ihnen für weitere Entwicklungsschritte sicher hilfreich ist.
Es wird interessant sein zu beobachten, wo welche Marke ihre Stärken oder Schwächen hat. Es ist gut, dass Suter wieder dabei ist und KTM dazukommt.
Wir haben also keine Zeit zum Ausruhen. Es wird bestimmt eine spannende Saison 2017 für alle, für die Zuschauer wie auch für alle Beteiligten.

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