KTM: Im Werk gingen die Lichter aus

Sandro Cortese (Suter): «Zu 80 Prozent fit»

Von Sharleena Wirsing
Sandro Cortese

Sandro Cortese

Den ersten Valencia-Test 2017 musste Sandro Cortese ausfallen lassen, da er sich von einer Operation am linken Sprunggelenk erholte. Mit SPEEDWEEK.com sprach er nun über den Eingriff und die Folgen.

Nach einer Operation an seinem linken Sprunggelenk am 21. Dezember musste Sandro Cortese den ersten Test des Intact-Teams Anfang Februar in Valencia ausfallen lassen, nur Marcel Schrötter schwang sich auf die Suter. Am morgigen Samstag wird nun jedoch auch Cortese wieder mit seinem neuen Arbeitsgerät ausrücken.

Warum wurde die Operation des linken Sprunggelenks nötig? «Das war eine Folgeverletzung. Sie ist entstanden, weil ich mir Brüche am Fersenbein und im Sprunggelenk im Abstand von einem Jahr zu gezogen habe. Es ist alles geheilt, aber wahrscheinlich haben sich die Bänder nicht mehr erholt. Sie waren durch die Schwellungen nach den zwei Brüchen so gedehnt, dass sie sich nicht mehr richtig zurückzogen. Dadurch war das Gelenk locker, ich bekam einen Knickfuß. Das bedeutet, dass mein Fuß immer leicht nach innen einknickte. Dadurch fing der Knorpel an, sich abzubauen. Da es ein offener Bruch war, wurde ich damals genäht und die Narbe hat nachgewuchert, sie wuchs nach innen und blockierte das Gelenk. So ist auch eine Schleimhautentzündung entstanden. Irgendwann konnte ich nicht einmal mehr richtig laufen, ich wollte nur noch sitzen. Ende letzten Jahres habe ich es vielleicht auch verdrängt. Während der Saison denkt man nicht an so etwas. Doch nach dem letzten Test, als ich eine Woche Urlaub machen wollte, wurden die Schmerzen so stark, dass ich zum Arzt musste. Es ging gar nichts mehr», berichtete Cortese gegenüber SPEEDWEEK.com.

«Man sah dann, dass operiert werden muss, auch um Folgeschäden für mein normales Leben zu vermeiden», erklärte der Moto3-Weltmeister von 2012. «Was den Knorpel betrifft, hatte ich Glück. Der größere Aufwand war es, das Narbengewebe zu entfernen. Der Arzt wollte erst endoskopisch operieren, doch dann war mit der Kamera zu sehen, dass es zu viele Verklebungen und Vernarbungen gab, er musste den Fuß aufschneiden. Das war im Nachhinein besser, denn nun wurde alles bereinigt und die Bänder wurden so konstruiert, dass nun alles wieder normal ist. Dann folgte eine Phase von sechs Wochen, in denen ich den Fuß nicht belasten durfte. Darum musste ich auch den ersten Valencia-Test auslassen, weil ich diese drei Wochen bis jetzt auch brauchte, um wieder Muskeln aufzubauen. Das war auch sehr schmerzhaft, denn wenn man ihn nicht bewegt, wird alles steif und muss erst wieder beweglich werden.»

«Aber nun bin ich sehr froh, denn die Schmerzen sind weg. Ich habe nur noch ab und zu Schmerzen wie von einem Muskelkater, weil die Muskulatur noch nicht so ist wie im rechten Fuß. Meine Nachuntersuchung war am 31. Januar. Seit 17 Tagen konnte ich wieder trainieren – schwimmen und Rad fahren. Solche Sachen wie an der Beinpresse trainieren, darf ich aber nicht. Joggen und Tennis spielen darf ich jetzt auch nicht, weil es die Gelenke sehr belastet. Der Arzt hat mir empfohlen, in Zukunft mehr auf Rad fahren und schwimmen zu setzen. Da ich ohnehin leidenschaftlich gerne Rennrad fahre, spielt das aber keine allzu große Rolle. Das Ziel ist, schmerzfrei zu sein. Ich bin auf einem guten Weg. Der Fuß ist zu 80 Prozent fit, ich bin sonst topfit, denn ich habe viel Oberkörpertraining gemacht. Beim Fahren werden sich die Einschränkungen in Grenzen halten. Ich freue mich riesig, endlich wieder fahren zu können», versicherte der 27-jährige Cortese mit einem breiten Lächeln im Gesicht.

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