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Franco Morbidelli: Der rasante Aufstieg des Champions

Von Günther Wiesinger
Franco Morbidelli: Jubel in Sepang nach dem Qualifying

Franco Morbidelli: Jubel in Sepang nach dem Qualifying

Vor sieben Monaten gewann Franco Morbidelli in Katar seinen ersten Grand Prix, jetzt ist er Weltmeister. Und jetzt erwartet man neue Heldentaten in der MotoG-WM 2018 von ihm.

Man muss kein Prophet sein, um Franco Morbidelli einen ruhmreiche Zukunft in der MotoGP-Weltmeisterschaft vorherzusagen.

Der 22-jährige Italiener hat die WM in diesem Jahr ähnlich dominiert wie Johann Zarco in den letzten zwei Jahren.

Der Kalex-Pilot aus dem Marc VDS-Team von Teambesitzer Mark van der Straten und Teamprinzipal Michael Bartholemy siegte bei drei der ersten vier Rennen in diesem Jahr, er holte insgesamt acht Siege in 16 Rennen und dazu zwei dritte Plätze, nur zwei Nuller durch Stürze trüben die Bilanz.

Jetzt freut sich das Marc VDS-Team über den zweiten Moto2-Titelgewinn nach Tito Rabat 2014, und mit dem überragenden Moto3-Weltmeister Joan Mir haben die Belgier den nächsten künftigen Moto2-World-Champion an Bord geholt. Dazu wird Alex Márquez 2018 als einer der Titelfavoriten gehandelt – er ist aktuell WM-Vierter.

Morbidellis Mutter stammt aus Brasilien, Vater Livio aus Rom, er übersiedelte mit dem zehnjährigen Franco nach Tavullia, in den Heimatort von Valentino Rossi, um dem Idol näher zu sein.

Livio freundete sich mit Rossis Vater Graziano an. Irgendwann trafen sich Valentino und Franco vor acht, neun Jahren beim Offroad-Training in einer Baugrube. Valentino erkannte das Talent des jungen Landsmanns – und Morbidelli wurde als einer der ersten Fahrer in die VR46 Riders Academy aufgenommen.

Das Team Italia, finanziert von der italienischen Föderation FMI, engagierte Morbidelli für die Superstock-600-EM, die er 2013 auf einer Kawasaki gewann.

Daraufhin wurde das Italtrans-Team auf ihn aufmerksam, er wurde 2014 in die Moto2-WM geholt und landete auf dem elften Gesamtrang. Es war eine schwere Zeit für den neuen Weltmeister, sein Vater Livio hatte sich das Leben genommen.

In der Saison 2105 steigerte sich Franco bei Italtrans auf den zehnten WM-Rang, daraufhin wurde er von Marc VDS engagiert, weil Rabat in die MotoGP-WM aufstieg.

Im Vorjahr bestätigte Morbidelli sein unbestrittenes Können mit Platz 4 in der Moto2-WM-Gesamtwertung, dann startete er furios in die Saison 2018.

Der Kalex-Pilot glänzte nicht nur mit seiner Fahrkunst, sondern auch mit seinem unbändigen Siegeswillen und mit seiner Aggressivität, der Tom Lüthi nur seine vorbildliche Konstant entgegenhalten konnte. Der Schweizer leistete sich den ersten Nuller erst beim Sachsenring-GP und hat bei den ersten 16 Rennen 15 Mal gepunktet – aber nur einmal auf der Strecke gewonnen, der Erfolg in Misano kam am grünen Tisch zustande, als Dominique Aegerter wegen unerlaubter Ölzusätze disqualifiziert wurde.

Franco Morbidelli ist übrigens der erste italienische Moto2-Weltmeister seit Bestehen dieser Klasse (es gibt sie seit 2010); er ist der erste italienische Weltmeister in der Mittelgewichtsklasse seit Marco Simoncelli, der 2009 auf der Gilera 250 triumphierte.

Es ist zu erwarten, dass «Morbido» auch in der MotoGP-Klasse 2018 eine harte Nuss für seinen neuen Teamkollegen Tom Lüthi werden wird.

Morbidelli fuhr heute im Warm-up hinter Brad Binder (KTM) die zweitbeste Zeit, er möchte heute den einen Saisonsieg sicherstellen und noch einmal beweisen, wer der beste Fahrer des Jahres ist.

Sepang ist der 70. GP-Start des neuen World Champions. Er hat bisher 19 Podestplätze errungen, sein GP-Debüt fand 2013 in Misano mit einer Wildcard statt.

«Franco wird auch in der MotoGP schnell sein und seinen Weg machen», ist sein Freund und Förderer Valentino Rossi überzeugt.

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