Carlos Checa: «Maria hat es als Frau sehr schwer»

Von Sharleena Wirsing
Maria Herrera aus dem AGR-Team bekam in Assen prominente Unterstützung durch den ehemaligen GP-Piloten Carlos Checa. Im Gespräch mit SPEEDWEEK.com erklärte er, warum es die Spanierin besonders schwer hat.

Der zweifache GP-Sieger und Superbike-Weltmeister 2011 Carlos Checa reiste zum Assen-GP, um dem AGR-Team des TV-Kochs Karlos Arguiñano mit seiner Landsfrau Maria Herrera (Moto3) und Yonny Hernandez (Moto2) unter die Arme zu greifen.

«Für den Moment war mein Einsatz nur für Assen geplant. Ich bin ein ziemlich guter Freund des Teambesitzers. Er hat mich gebeten, dass ich nach Assen komme. Es ging nicht nur darum, Maria zu helfen, sondern auch Zeit mit dem Team und Yonny zu verbringen. Ich habe versucht, sie alle zu unterstützen. Das ist aber keine einfache Aufgabe, denn über ein Rennwochenende hinweg kann man keine großen Sprünge erwarten. Die Fahrer sind gut, das Team ist gut. Es ist nicht so, dass sie eine große Veränderung brauchen. Einem Fahrer an einem Wochenende zu helfen, ist nicht einfach. Eigentlich müsstest du ein ganzes Jahr mit ihm verbringen. Oder vielleicht eher von Montag bis Freitag statt Freitag bis Sonntag», erklärte Checa im Gespräch mit SPEEDWEEK.com.

«Ich habe einen Blick auf das Team geworfen und versucht, Ratschläge im Hinblick auf die Arbeitsweise zu geben, um die Abläufe noch zu optimieren. Manchmal müssen die festen Pläne und Routinen für ein Wochenende nochmals überdacht werden, um sie zu verbessern. All das ist entscheidend, um vom Freitag bis zum Rennen perfekt arbeiten zu können. Ich habe versucht, das alles zu analysieren und zu sehen, ob und wo sie etwas ändern sollten», fuhr Checa fort.

Wie war die Zusammenarbeit mit Maria als einziger Frau in der Weltmeisterschaft? «Es ist als Frau sehr, sehr schwer für sie. Ich war selbst ein Rennfahrer. Manchmal fuhr auch ich gegen Mädchen. Wenn ein Mädchen dich überholt, dann ist das nicht einfach zu schlucken», lachte der 44-jährige Spanier. «Darum ist es für Maria besonders schwer. Wenn sie andere Fahrer überholt, dann werden sie aggressiver und wollen sie um jeden Preis wieder hinter sich bringen. Doch das ist eine Herausforderung. Jeder Fahrer steht in der Weltmeisterschaft vor einer anderen Herausforderung. Sie muss nun ihr Bestes tun, um ihrem Platz in diesem Fahrerfeld zu behaupten. Ich denke, sie hat das nötige Talent dazu.»

Herrera konnte 2017 erst einen WM-Punkt sichern, doch in den letzten Jahren ließ die 20-Jährige aus Toledo immer wieder ihr Talent aufblitzen. In ihrer Rookie-Saison 2015 zeigte sie starke Leistungen. Sie sammelte neun WM-Punkte, ihre beste Platzierung war Rang 11 auf Phillip Island. Doch ihr aussichtsreichstes Rennen erlebte sie im Regen von Silverstone. Sie lag auf Platz 4, als sie zu Boden ging.

«Wir sprechen hier nur über eine Sekunde Rückstand, die aber den Unterschied macht», weiß Checa. «Das sind nur Hundertstel in jeder Kurve. Manchmal fehlt das Selbstvertrauen, manchmal wäre eine Änderung am Bike oder bei den Reifen nötig. Wenn du das richtige Selbstvertrauen hast, dann gelingt dir dieser Sprung. Das ist einfach gesagt, aber nur schwer umzusetzen. Man muss alles genau verstehen, um ihr helfen zu können. Sie hat auf jeden Fall das Talent und den Speed, um es besser zu machen.»

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