Erfolgsrezept von Kelso: Training mit dem Superbike

Joel Kelso
Moto3-Ass Joel Kelso erzielte in Jerez mit Platz 3 sein zweites Saisonpodest. Der KTM-Pilot ging von Startplatz 2 ins Rennen. Er erwischte einen schlechten Start und war nach zwei Kurven bereits auf Position 6 zurückgefallen. Danach kämpfte er sich wieder nach vorne und er klemmte sich ans Hinterrad von Leader Jose Antonio Rueda. In der zweiten Rennhälfte zog der KTM-Ajo-Pilot davon und Kelso duellierte sich in den letzten beiden Runden mit Angel Piqueras um Rang 2 – mit dem besseren Ende für den Spanier.
«Ich wusste, dass es hart wird. Mein Ziel war es, mit Rueda mitzugehen – ich konnte es aber nicht halten bis zum Ende», musste der 21-Jährige zugeben. «Ich fuhr dann meine Pace, am Ende hat Piqueras das Duell gewonnen. Mal sehen, ob wir in einem anderen GP die Positionen tauschen können. Es war ein gutes Rennen, in Le Mans werden wir versuchen, noch stärker zu sein.»
Der dritte Platz ist das mit Abstand beste Ergebnis für Kelso auf dem Circuito de Jerez. Die andalusische Strecke liegt ihm normalerweise nicht. Sein bestes Resultat war ein fünfter Platz im letzten Jahr. «Diese Strecke passt eigentlich nicht zu meinem Fahrstil und ich hatte in der Vergangenheit in Jerez immer zu kämpfen», bestätigte er. «Ich kam hierher mit der Mentalität herauszufinden, weshalb ich hier so schlecht bin. Ich habe daran gearbeitet, früher zu Bremsen, um den Kurvenausgang besser vorzubereiten. Bei diesem Punkt ist Rueda superstark – er geht ans Gas und lenkt das Bike mit dem Hinterreifen ein. Ich lerne in jedem Rennen dazu, was großartig ist. Ich möchte das nach Le Mans mitnehmen, die Daten studieren und möglicherweise etwas für das Setup finden – um das Bike von der Kurvenmitte zum Ausgang besser einlenken zu können. Es ist eine lange Saison und ich möchte weiter von Rueda lernen.»
Der Australier hat in diesem Jahr das Team gewechselt – 2024 fuhr er für Boe Motorsports, wo er auch eine KTM zur Verfügung hatte. Die letzte Moto3-Saison beendete er auf Gesamtrang 9, in diesem Jahr liegt er nach fünf Rennen auf Position 3. Neben dem Wechsel zum MTA-Racing-Team, wie kann er sich diesen Performance-Sprung erklären? «Ich habe letztes Jahr schon hart gearbeitet, aber manchmal benötigen Fortschritte einfach Zeit», erklärte Kelso. «Im Winter habe ich auch viel mit dem Superbike trainiert, um mich für den letzten Teil der Rennen vorzubereiten – letztes Jahr hatte ich oft gegen Ende der Rennen zu kämpfen, wenn der Hinterreifen nachgelassen hat. Das Training mit einem Superbike ist dafür perfekt, denn mit diesem hast du oft ein durchdrehendes Hinterrad und du rutschst viel. Das hat uns geholfen. Außerdem habe ich viel mit dem Motocross-Bike trainiert. Das Problem beim Motocross ist, dass er sehr gefährlich ist, aber um Fehler zu vermeiden, ist es ein gutes Training. Wenn du 40 Minuten Motocrosstraining hinter dir hast und deine Arme kaum mehr spürst, dann darfst du einfach keine Fehler machen – denn du weißt, welche Konsequenzen das haben kann. Das ist ein gutes Training, um die Pace zu halten – so wie es mir in Jerez oder auch in den USA gelungen ist. Natürlich müssen wir einen weiteren Schritt machen, denn im Jerez-GP waren wir über vier Sekunden langsamer als Rueda.»
Ergebnisse Moto3 Jerez, Rennen (27. April):
1. José Antonio Rueda (E), KTM, 19 Runden in 33:17,979 min
2. Angel Piqueras (E), KTM, +4,334 sec
3. Joel Kelso (AUS), KTM, +4,486
4. Adrian Fernandez (E), Honda, +6,308
5. Ryusei Yamanaka (J), KTM, +6,409
6. Taiyo Furusato (J), Honda, +6,494
7. Guido Pini (I), KTM, +6,588
8. Alvaro Carpe (E), KTM, +8,007
9. Jacob Roulstone (AUS), KTM, +21,703
10. Valentin Perrone (ARG), KTM, +21,795
11. Luca Lunetta (I), Honda, +21,900
12. Scott Ogden (GB), KTM, +22,117
13. Dennis Foggia (I), KTM, +30,583
14. Stefano Nepa (I), Honda, +31,831
15. Tatchakorn Buasri (TH), Honda, +37,469
16. Noah Dettwiler (CH), KTM, +37,541
WM-Stand nach 5 von 22 Rennen:
1. Jose Antonio Rueda, 91 Punkte. 2. Angel Piqueras 87. 3. Joel Kelso 56. 4. Adrian Fernandez 53. 5. Taiyo Furusato 48. 6. Alvaro Carpe 43. 7. Matteo Bertelle 40. 8. Ryusei Yamanaka 34. 9. Luca Lunetta 29. 10. Stefano Nepa 29. 11. Dennis Foggia 27. 12. David Almansa 22. 13. Guido Pini 20. 14. Riccardo Rossi 19. 15. Adrian Cruces 13.
Konstrukteurs-WM:
1. KTM, 125 Punkte. 2. Honda 76.