Der Boom lässt auf sich warten
Sandro Cortese ist Moto3-Weltmeister
Erstmals seit 1954/1955 wurden 2011/2012 wieder zwei verschiedene deutsche GP-Fahrer hintereinander Weltmeister. Als der Grand-Prix-Sport noch in den Kinderschuhen steckte, waren es Werner Haas und Hermann Paul Müller, die dies schafften. Nun waren es Stefan Bradl (Moto2) und ein Jahr darauf Sandro Cortese, der auf KTM den Moto3-Titel holte.
KTM-Sportmanager Heinz Kinigadner bleibt bei der Frage, ob diese WM-Titel im deutschsprachigen Raum einen Boom auslösen können, relativ vorsichtig. «In Deutschland und in Österreich gibt es nun mal einen Winter. Wir sind nicht ein prädestiniertes Land wie Spanien, wo man das ganze Jahr über fahren kann. Bei uns muss man eine Pause einlegen oder für einzelne Testtage eine weite Anreise in Kauf nehmen», meint «Kini».
«Permanent auf dem Motorrad sitzen kann man hier einfach nicht. Das ist mal ein Punkt, an dem man ein bisschen einen Nachteil hat. Ein anderer Nachteil ist es, dass sich über sehr viele Jahre im deutschsprachigen Raum nichts getan hat», blickt Kinigadner auf die mageren Jahre zurück. «Das hat dazu geführt, dass wenig Sponsoreninteresse vorhanden ist, weil es wenig TV-Präsenz und Präsenz in den Zeitungen gibt. Ich denke, das Ganze muss zuerst wieder wachsen.»
Die Offroad-Legende hofft aber dennoch auf positive Auswirkungen der beiden WM-Titel. «Gerade mit zwei solch starken Jungs wie Sandro und Stefan in der MotoGP, er ist ja der erste Deutsche in der MotoGP seit langem, müsste sich das Interesse wieder ankurbeln lassen. Wenn das nicht jetzt klappt, gehen wir vielleicht besser nach Spanien ...»