KTM: Im Werk gingen die Lichter aus

Luca Grünwald: Mit gebrauchter Kalex-KTM in Almeria

Von Matthias Dubach
Luca Grünwald: Seine Kalex-KTM für den Almeria-Test steht bereit

Luca Grünwald: Seine Kalex-KTM für den Almeria-Test steht bereit

Verkehrte Welt bei Kiefer Racing vor dem Almeria-Test: Vom neuen Fahrerduo bekommt nur Gabriel Ramos das neue Modell von Kalex-KTM. Beim talentierteren Teamkollegen Luca Grünwald reicht das Budget dafür nicht.

Nach dem Debakel von 2013 mit dem punktelos gebliebenen Fahrerduo Toni Finsterbusch und Florian Alt schlägt das Moto3-Team Kiefer Racing heute Donnerstag ein neues Kapitel auf. Die neuen Piloten Luca Grünwald und Gabriel Ramos absolvieren auf dem Circuito de Almeria ihre ersten drei Testtage des Jahres. «Es ist schön, dass es endlich wieder losgeht. Wir werden gemütlich beginnen, wir haben hier drei Tage, dann noch weitere sechs Tage bei den IRTA-Tests vor der Pause. Danach gibt es nochmals drei (Anm.: abschliessender Jerez-Test im März). Das ist ein Haufen zum Testen», sagte Grünwald, der den verletzten Alt letztes Jahr in Phillip Island und Motegi vertrat.

Das Kiefer-Team vertraut weiterhin auf Kalex-KTM, aber in Almeria steht nur ein neues Modell des Jahrgangs 2014 in der Box – für Ramos, der die potente Banco de Venezuela als Sponsor im Rücken hat. Grünwald: «Ich habe das alte Motorrad. Bei mir gibt es wahrscheinlich gar kein 2014er Modell. Das liegt im Moment einfach nicht im Budget drin. Für Ramos ist das neue Motorrad da, weil sie dafür bezahlen und einfach etwas mehr Geld da ist bei ihm. Ich fahre mit dem 2013er, im Grunde ist es das, womit wir letztes Jahr aufgehört haben. Es gibt neue, etwas andere Federelemente. Die haben wir teilweise dabei, der Rest kommt im Laufe der Tests noch dazu. Aber vom Rahmen her ist es das bisherige Material.»

Gemäss Teammanager Stefan Kiefer fehlen noch 30.000 bis 50.000 Euro im Budget, um für Grünwald ein Motorrad des Jahrgangs 2014 zu besorgen.

Aber auch das gebrauchte Material von 2013 muss der bisherige IDM-Supersport-Yamaha-Fahrer erst richtig kennenlernen. Auf Phillip Island und vor allem in Motegi mit drei abgesagten Trainings blieb keine Zeit für klassische Testarbeit. Der IDM-Moto3-Champion von 2012 startete im November zwar noch zu den beiden Rennen der Spanischen Meisterschaft in Valencia und Jerez, aber dort stand ihm im Freudenberg-Team eine KTM und keine Kalex zur Verfügung.

Grünwald: «Deshalb wollen wir am Anfang einfach viel über das Motorrad herausfinden, weil wir dafür letztes Jahr keinen Test hatten. Die zwei Läufe in der Spanischen Meisterschaft waren dafür nicht geeignet. Dafür ist jetzt Zeit, jetzt lernen wir das Ganze mal kennen. Ich bin ganz zuversichtlich, dass wir gegen Ende des zweiten Jerez-Tests alles soweit haben, dass es passt. Wir müssen jetzt halt gucken, wie gross der Unterschied zum neuen Modell ist. Wir müssen schauen, dass wir das, was wir haben, eben gut auf die Reihe kriegen. Dann wird es schon hinhauen.»

Der 19-Jährige gilt als eines der grössten deutschen Talente, konnte seine Karriere aber wegen fehlender Mitgift wiederholt nicht wie gewünscht vorantreiben. Nun schaffte Grünwald den Sprung in die WM als Fixteilnehmer. Aber wie gross wird sein Nachteil sein gegen die stetig weiterentwickelten KTM, den neuen Werks-Honda, der angewachsenen Zahl von Mahindra und der Kalex-Markenkollegen wie Philipp Öttl?

«Öttl hat beim Test im November (Anm.: Erster Test der Kalex-KTM für 2014) ein bisschen hier, ein bisschen da einen Unterschied festgestellt. Wir müssen bei uns einfach gucken, was wir daraus machen können. Wenigstens bin ich schon damit gefahren und das Team hat damit schon einige Erfahrung. Das ist sicher nicht so schlecht, ausserdem denke ich, dass es kein riesiger Unterschied sein wird. Das Level war auch letztes Jahr wahnsinnig hoch, Jonas und später auch Philipp konnten damit ja auch mithalten. Viel schneller werden sie hoffentlich dieses Jahr auch nicht werden. Dann ist es kein grosser Nachteil», hofft Grünwald.

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