Les Vieux-Près: Jérémy Delincé lässt nichts anbrennen

Starke Nerven bewies Jeremy Delincé bereits am Samstagabend, als er noch während die Dunkelheit über das Fahrerlager einbricht, in Seelentruhe einen defekten Simmering auswechselt.

Wie viele seiner Kontrahenten, verzichtet auch Delincé am Sonntag aufgrund der widerlichen Wetter- und Streckenverhältnissen auf das freie Training – an der x-ten Pole hinderte ihn das jedoch nicht. Zweiter wird Kevin Gonseth vor Romain Billerey und Simon Baumann.

Mit dem Holeshot zur ersten Kurve im ersten Lauf bestimmt allerdings der Franzose Billerey in den Anfangsrunde die Pace, gefolgt von Delincé, Gonseth, Baumann, dem in der Anfangsphase starken Franzosen Yohan Lafont und Alain Schafer. Titelverteidiger Delincé machte aber ab Runde 2 unmissverständlich klar, dass er seinen Titel bereits im ersten Lauf sicherstellen will. In Lauerstellung folgte Alain Schafer auf «fünf», ehe er bei Rennmitte an Baumann vorbeigehen konnte. Kurz nach Halbzeit nahm Billerey eine Bodenprobe. Mit den bezogenen Plätzen ging es in Richtung Zielflagge, die Delincé schliesslich als Erster zu sehen bekam. Hinter ihm, Gonseth, Schafer und Baumann, liess sich Billerey als guter Fünfter notieren, während Grégory Wicht als Sechster das halbe Dutzend vollmachte.

Mit dem Schweizermeister-Titel in der Tasche rollte Delincé ans Startgatter, als das Fahrerfeld für den zweiten Aufschlag aufgerufen wurden - just als erneut starker Regen einsetzte. Zur Überraschung vieler schoss Wicht als Zweiter hinter Holeshoter Billerey in die erste Runde, gefolgt von Gonseth, Kim Schaffter und Baumann - schlechter Start hingegen von Delincé, der sich zunächst im Mittelfeld wiederfand.

Überraschungsmann Wicht zog nun richtig am Gasgriff, was ihm bereits in der zweiten Runde die Führung einbrachte, die er bis zum Schluss stark fahrend nicht mehr wieder hergeben sollte. Gonseth seinerseits sah nach einem Sturz in der Anfangsphase seinen schon sicher geglaubten Vize-Titel plötzlich wieder in Gefahr, doch Baumann gelang es nicht, davon zu profitieren, da er bis zum Schluss hinter Schaffter festsass und nicht vorbeikam.
Die in dieser Saison zum letzten Mal fallende schwarzweiss karierte Zielflagge sah somit Wicht als Laufsieger, gefolgt von Billerey, Schaffter und Baumann. Alain Schafer liess sich Rang 5 notieren. Der alte und neue Open-Schweizermeister Jérémy Delincé schloss das zweite Rennen noch hinter Yves Furlato auf dem siebten Platz ab.

Tagessieger wurde somit eher unerwartet aber nicht minder verdient Grégory Wicht vor Delincé und Billerey. Baumann musste mit dem undankbaren vierten Platz vorlieb nehmen, die Meisterschaft beendete er als starker Gesamtdritter. Ebenso glücklich und zufrieden dürfte Kevin Gonseth sein, der in seiner Rookie-Saison gleich den Vize-Titel einfahren konnte.