Ein Hoffnungsschimmer bei der KTM AG

MX2-SM: Kevin Auberson (KTM) brilliert mit Doppelsieg

Von René Streuli
Kevin Auberson dominierte den Auftakt der Schweizer MX-Meisterschaft mit zwei Laufsiegen, was ihm den Tagessieg einbrachte. Cyrill Scheiwiller und Enzo Steffen komplettierten das Podium.

Vorerst zum letzten Mal fand das traditionelle Ostermontag-Motocross von Frauenfeld auf dem ehrwürdigen Schollenholz statt. Denn ab kommendem Jahr wird dieses international ausgeschriebene und zur FMS-Schweizermeisterschaft zählende Motocross auf der neuen noch zu bauenden MXGP-Strecke nahe der Zuckerfabrik stattfinden.

Mit einem überzeugenden Start-Ziel-Sieg eröffnete Polesetter Kevin Auberson die MX2-Saison. Hinter ihm versuchten mit Lucca Bruggmann und Cyrill Scheiwiller zwei hochgehandelte Titelkandidaten das Loch nicht groß werden zu lassen. Schließlich tauschten der lange auf zwei fahrende, jedoch immer langsamer werdende «Bruggi» und Scheiwiller bei Rennhälfte ihre Plätze.

Hinter ihnen zeigten der schon in der vergangenen Saison für etliche Top-Resultate sorgende Enzo Steffen, sowie der überraschend stark auftretende Franco Betschart für weitere positive Akzente. In der letzten Runde gelang es Betschart schließlich, dem lange auf vier liegenden Westschweizer Talent Platz vier noch abzujagen - Steffen finishte schließlich auf Rang fünf.

Etwas unübersichtlich dann der Start ins zweite Rennen, denn plötzlich lagen Scheiwiller, Bruggmann und einige andere Fahrer in der Holeshot-Kurve im Dreck, derweil sich die Meute davonmachte. Gross war die Freude unter den zahlreich erschienenen Zuschauern, als das Lütisburger Nachwuchstalent Nico Seiler das Feld in Führung liegend in die zweite Runde führte. Hinter Sympathieträger Seiler folgten Auberson, die ebenfalls hervorragend gestarteten Robin Scheiben, Loris Freidig, Tim Jaunin, Nico Jucker usw. Die durch die Start-Karambolage stark in die Defensive gedrängten Scheiwiller und «Bruggi» folgten auf Rang 21 (Scheiwiller), bzw. «Bruggi» am Schluss des Feldes.

Auberson blies bereits in Runde zwei zum Angriff, überholte Seiler und fuhr erneut einem überzeugenden Laufsieg entgegen. Während Scheiben, Freidig und Jucker nach und nach etwas Boden verloren, kämpfte sich Steffen immer weiter nach vorne. Als die Hälfte des Rennpensums absolviert war, fand sich Steffen auf Platz zwei, den er sicher ins Ziel fuhr.

Seiler seinerseits sah sich vom heranstürmenden Scheiwiller immer mehr unter Druck gesetzt, als dieser kurz vor Schluss zum ultimativen Angriff ansetzte. Leider missglückte dieser aus Scheiwiller‘s Sicht, da sich die Beiden leicht berührten, was Scheiwiller zu einem kurzen Absitzer zwang. Schliesslich feierte Seiler einen bärenstarken Platz drei; Scheiwiller hingegen schloss angesichts des völlig missglückten Starts dennoch mit einem sehr guten und für ihn zufriedenstellenden Rang vier ab.

Ebenfalls für positive Schlagzeilen sorgte Robin Scheiben als starker Fünfter, bzw. das Quartett mit Tim Jaunin, erneut Franco Betschart, Tim Bratschi und Loris Freidig, welche mit den Rängen sechs bis neun abschlossen. Der grosse Geschlagene ist sicher Luca Bruggmann, der nach diesem Start-Crash mit Laufrang 15 vorlieb nehmen musste und so gleich zu Beginn wertvolle Meisterschaftspunkte verlor.

Cyrill Scheiwiller (2.): «Abgesehen von einer etwas lädierten Rippe ist die Saisonvorbereitung ganz gut verlaufen. Die Rippe hat mir dann auch über einige Zeit ziemliche Schmerzen bereitet, doch heute hat mich das erfreulicherweise nicht mehr behindert. Das Zeit-Training verlief «solala» - ich denke, dass ich einiges hätte schneller sein können, doch leider wurde ich immer wieder durch den starken Verkehr aufgehalten. Nach gutem Start im ersten Lauf, folgte bereits in der zweiten Kurve ein Kontakt mit einem Konkurrenten, was mich vorübergehend etwas zurückwarf. Bis Rennmitte fuhr ich dann auf drei, ehe ich an Luca Bruggmann vorbeigehen und zu Auberson aufschliessen konnte. Infolge kleiner Fehler gelang es mir leider nicht, Auberson ernsthaft anzugreifen. Der Start zu Moto 2 war dann doch eher schlecht, da «Bruggi» aus meiner Sicht eine doch eher unnötige Aktion startete. Obwohl ich auf der Startgerade schon ganz rechts aussen war, versuchte er trotzdem noch, sich rechts an mir vorbei zu quetschen. Er fuhr mir dann von hinten in den Lenker, worauf er die Strohballen touchierte. Durch diese völlig unnötige und auch unverständliche Attacke, räumte er mich und 2-3 andere Fahrer ab. Ich hab mich dann voll reingehängt, was mich bis kurz vor Schluss nach vorne auf vier zurückbrachte. Schliesslich versuchte ich noch an Nico Seiler vorbeizugehen, doch ein kurzer Kontakt mit ihm brachte mich leider nochmals zu Fall und so blieb mir dann nur noch Platz vier. Trotz dieses eher durchzogenen Auftakts, fühle ich mich sehr wohl auf dem Bike; auch der Speed ist sicherlich gut, was mich für die weiteren Rennen sehr zuversichtlich stimmt.»

Nico Seiler (4.): «Trotz eines Sturzes im Zeit-Training habe ich einen perfekten Tag erlebt. Im ersten Heat hatte ich einen ganz guten Start und war lange auf sechs. Dann bekam ich etwas harte Arme, wodurch ich noch einen Platz verlor - kann aber mit Rang sieben sicherlich zufrieden sein. Nach einem perfekten Start ins zweite Rennen ging ich sofort in Führung. Ich verlor dann Platz eins, blieb aber während zwei Dritteln des Rennens auf Rang zwei. Nachdem ich dann noch einen Rang verloren habe, konnte ich Platz drei ins Ziel bringen. Leider hat es nicht ganz fürs Podium gereicht, aber mit Platz vier beim Saisonauftakt bin ich trotzdem sehr zufrieden. Ich nehme nun Rennen für Rennen, um mein gestecktes Saisonziel Top-5 in der Meisterschaft erreichen zu können. Mit dem heutigen Resultat bin ich schon mal auf dem richtigen Weg.»

Luca Bruggmann (7.): «Ich bin mit dem Holeshot optimal in den ersten Lauf gestartet, war richtig gut mit dabei bis zur vierten fünften Runde. Ab da drehte sich der Hinterreifen auf der Felge, weil vermutlich die Reifenklemme kaputtging. Dadurch konnte ich keine schnellen Runden mehr fahren; auch mit den Sprüngen hatte ich fortan Probleme. Lauf zwei begann völlig schlecht, weil ich mit Scheiwiller oder mit einem anderen Fahrer zusammenstieß und in die Strohballen krachte. Bis ich weiterfahren konnte, verging viel Zeit - somit war das Rennen auch schon gelaufen, ehe es begann. Sicher ein eher missglückter Auftakt - Pech im ersten Lauf, Startcrash im Zweiten sind sicher eine schlechte Basis für die Meisterschaft, da ich nun bereits viele Punkte Rückstand habe. Mein klares Ziel ist der Titel auch wenn heute vieles nicht gut lief. Sie Saison ist lange und da kann noch vieles passieren.»

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