Im MotoGP-Sprint in Jerez krachte es ständig

Motocross-Legende Willy Bauer wird 75

Von Thoralf Abgarjan
Willy Bauer wird 75

Willy Bauer wird 75

Willy Bauer feiert heute seinen 75. Geburtstag. Er war bis zur deutschen Wiedervereinigung der einzige Motocross-Weltmeister der BRD, doch sein Weltmeistertitel wurde ihm am grünen Tisch aberkannt.

Heute, am 17. November 2022, feiert die deutsche Motocross-Legende Willy Bauer seinen 75. Geburtstag. Willy Bauer wäre 1973 der einzige Motocross-Weltmeister der BRD geworden, doch sein WM-Titel wurde ihm von der FIM durch eine bis heute fragwürdige Entscheidung der FIM nicht bestätigt. Lässt man die Querelen um die Streichresultate des Jahres 1973 außen vor, so steht Willy Bauer sportlich auf einer Stufe mit Paul Friedrichs und Ken Roczen, die einzigen beiden deutschen Motocross-Weltmeister.

Willy Bauer wurde am Saisonende 1973 Weltmeister, 4 WM-Punkte vor Roger DeCoster. Das wäre bis heute der einzige WM-Erfolg der Bundesrepublik Deutschland vor der Wiedervereinigung gewesen. Vor der Deutschen Einheit gab es zwischen 1966 und 1968 drei deutsche WM-Titel in der 500 ccm Klasse für Paul Friedrichs aus der DDR. Nach der Wiedervereinigung holte Ken Roczen im Jahre 2011 einen weiteren Titel in der MX2-Klasse. Doch 1973, beim Herbstkongress der FIM, wurde Bauers WM-Titel nicht bestätigt und die Jury-Entscheidung von Sittendorf für nichtig erklärt. Das hatte Auswirkungen auf die Streichresultate und den gesamten Ausgang der WM, denn es wurden andere Rennen gestrichen.

Willy Bauer hatte 1973 die meisten Siege, aber auch zahlreiche Ausfälle. Roger DeCoster war über die Saison der konstantere Fahrer. Ihm spielte die Wertung von Sittendorf in die Karten. Bauer verlor durch diese Entscheidung am grünen Tisch seinen WM-Titel und Roger DeCoster wurde zum Weltmeister des Jahres 1973 erklärt. Weitere Details zu dieser Entscheidung finden Sie in diesem Artikel.

«Ich habe es als gottgegeben hingenommen, als Schicksalsschlag», erklärt Willy Bauer. «Ich war Motocrossfahrer und kein Offizieller. Die Vertretung des OMK [Anm.: Oberste Motorradsport-Kommission, Vorgängerorganisation des DMSB] war sehr schwach. Als Fahrer kann man da wenig ausrichten.» Auch sein Arbeitgeber Maico intervenierte nicht.

Bauer, der seit seinem Motocross-Unfall im Jahre 1978 in Schottland querschnittsgelähmt ist, begann 1979 sein zweites Leben und übernahm den Total-Renndienst. «Ich habe also nahtlos im Motorsport weitermachen können. Den Renndienst habe ich bis 2016 gemacht. Mit 69 habe ich aufgehört.»

«Ich habe zwar nicht mehr laufen können, aber ich habe wenig versäumt», sagt der 75-Jährige. «Ich denke, es war die schönste Zeit in unserem Sport. Wir sind ja noch mit PKW und Anhänger zum WM-Lauf gefahren und nicht mit einem Sattelzug. Ich denke, wichtig ist, was Fahrer und Motorrad bringen, wobei beim Motocross noch immer der Fahrer die entscheidende Rolle spielt. Es war eine tolle Zeit.»

So ist und bleibt für die meisten Experten und Fans Willy Bauer bis heute der wahre Weltmeister des Jahres 1973! Im Namen aller Leser wünschen wir an diesem Tag ein gutes, gesundes und friedliches neues Lebensjahr.

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