Ein Hoffnungsschimmer bei der KTM AG

Valentino Rossi (14.): Schmerzen stärker als erwartet

Von Günther Wiesinger
Valentino Rossi rackert sich in Mugello ab: Platz 14

Valentino Rossi rackert sich in Mugello ab: Platz 14

Valentino Rossi, in Mugello seit 2008 sieglos, wird voraussichtich auch am Sonntag nicht voll an Angriff fahren können. Bisher sind die Schmerzen vom Crossunfall zu stark.

Movistar-Yamaha-Werkspilot Valentino Rossi (38) erlebte in den zwei freien MotoGP-Trainings im Autodromo del Mugello am Freitag nicht besonders viel Erfreuliches. In der Tagesgesamtwertung kam er über Platz 14 nicht hinaus, er verlor 0,635 Sekunden auf die Bestzeit von Cal Crutchlow, eigentlich ein überschaubarer Rückstand.

«Ein schwieriger Tag, ich hatte ein bisschen Mühe, denn Mugello ist eine Rennstrecke, die vom Layout her und bei dieser Hitze schon mühselig genug ist, wenn du 100-prozentig fit bist. Aber mit meinen Nachwirkungen vom Motocross-Unfall leide ich natürlich doppelt, bereits in der Früh im FP1 habe ich böse gelitten. Besonders beim Beschleunigen tat es weh, da hatte ich Schmerzen im rechten Arm.
Ich hatte Mühe, mich am Lenker festzuklammern und auf dem Bike sitzen zu bleiben. Aber am Nachmittag wurde das Gefühl etwas besser, das ist positiv. Ich hatte zwar auch im FP2 Atembeschwerden, aber ich konnte Platz 12 herausfahren.»

«Und mir ist natürlich klar, dass nach so einer Verletzung der Freitag immer der schlimmste Tag ist», ergänzte der Yamaha-Star. «Dann hat sich der Körper ein wenig an die Anstrengungen und an die hohen Temperaturen, an die Belastung und den Stress gewöhnt. Wir hoffen, dass ich mich morgen steigern kann. Wir müssen versuchen, das Bike noch besser abzustimmen. Es bestehen noch viele Fragezeichen im Zusammenhang mit den Reifen. Die Fahrer von unterschiedlichen Fabrikaten werden unterschiedliche Reifenmischungen bevorzugen, die Reifenwahl wird also sehr wichtig. Wir werden sehen, wir müssen arbeiten und schauen, dass es morgen und am Sonntag besser geht, in Verbindung mit meinem körperlichen Zustand. Das Rennen wird auf jeden Fall erbarmungslos.»

Rossi weiter: «Am Vormittag hatte ich beim Gasgeben die größte Mühe, wenn ich den Gasgriff aufdrehte. Da brauchst du die ganze Kraft, und da hatte ich unbeschreibliche Schmerzen. Das habe ich nicht erwartet. Das war eine negative Überraschung, ich habe mit leichteren Beschwerden gerechnet. Doch vor dem FP2 haben wir mit meinem Therapeuten Christian und mit den Spezialisten von der Clinica Mobile alles probiert, um den Arm in Form zu bringen. Ich habe dann leichte schmerzstillende Mittel eingenommen. Dadurch ging es am Nachmittag besser. Aber es blieb trotzdem schwierig, Long-runs zu machen und sich immer wieder kurz zu erholen. Nach fünf, sechs Runden wurde es mühsam. Aber bis Sonntag wird sich die Situation bessern. In der Früh habe ich auf Medizin verzichtet, aber die Schmerzen waren fast unerträglich.»

Wie schätzt Rossi den neuen Michelin-Vorderreifen des Typs 70 ein, der eine steifere Karkasse hat als der bisher Typ 06?

«Wenn du mit dem Typ 70 beginnst, ist es schwierig, den Unterschied zu den anderen Konstruktionen zu verstehen», sagt Rossi. «Für mich dieser Reifen etwas besser, weil die Front damit etwas stabiler wirkt, du kannst mehr pushen. Aber der Unterschied ist recht gering.»

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