Jack Miller fährt wieder: «Ich will in die Top-5»

Von Günther Wiesinger
Jack Miller

Jack Miller

Genau drei Wochen nach seinem Schienbeinbruch feiert Jack Miller auf der Marc VDS-Honda morgen auf Phillip Island ein Comeback. Und er will mehr als nur mitfahren.

«JackAss» Miller (22) ist nicht unterzukriegen. 20 Tage nach seinem beim Trialfahren in Andorra erlittenen Schienbeinbruch bestätigte er heute auf Phillip Island, dass er am Freitagfrüh hier das FP1 bestreiten wird.

Somit wird Jonas-Folger-Ersatz Broc Parkes (Tech3-Yamaha) beim Heim-GP nicht der einzige Australier in der MotoGP-Klasse sein.
«Es geht mir nicht so schlecht. Es ist ja nicht zum ersten Mal, dass ich mir einen Beinbruch zuziehe. Und ich bin sicher, es wird nicht das letzte Mal gewesen sein», meinte der Honda-Pilot aus dem Estrella Galicia Marc VDS-Team trocken. «Insgesamt habe ich mir in meinem Leben schon weit mehr als 30 Knochenbrüche zugezogen. Den ersten Knochen habe ich mit beim Radfahren mit drei Jahren gebrochen, das war ein Oberschenkel. Ich bin aber damals auch schon mit Minibikes gefahren...»

Jack Miller ist also an Schmerzen gewöhnt. Aber kann der Schienbeinbruch schon ganz verheilt sein? Miller: «Der Knochen ist noch nicht ganz zusammengeheilt. Aber ich habe ja acht Schrauben und eine Platte drin. Er sollte also halten. Das größte Problem ist die Narbe. Sie geht über dem Knie los und endet auf der Mittel des Unterschenkels. Wichtig war, dass die Wunde verheilt und die Hat wieder elastisch wird, damit ich die Beweglichkeit im rechten Knie wiederfinde. Ich habe viel Therapie gemacht. Drei Tage nach der OP bin ich schon wiefder auf dem Hiemtrainier gefahren. Und letzte Woche habe ich daheim in Townsville 230 km mit dem Rennrad zurückgelegt. Es ist in Ordnung, es funktioniert alles.»

«Zum Glück habe ich mir nach der Saison 2016 einiges an Hardware aus dem Körper rausholen lassen», schilderte der Assen-MotoGP-Sieger von 2016, der jetzt WM-Dreizehnter ist. «Sonst hätten die Metalldetektoren auf den Flughäfen bald Alarm geschlagen...»

Miller wurde in Japan von HRC-Testfahrer Hiroshi Aoyama ersetzt, er schaute sich das Rennen im Fernsehen kann. «Ich habe meine Boxencrew gestern am Mittwoch auf Phillip Island getroffen. Da war blauer Himmel... Sie haben erstmals seit einer Woche wieder die Sonne gesehen», erzählte der Moto3-Vizeweltmeister von 2014.

Doch heute wurde die Insel zwei Autostunden südlich von Melbourne ab 4 Uhr früh von Gewittern und Starkregen heimgesucht; ein GP-Training wäre heute kaum durchführbar gewesen. Für das Wochenende ist aber Frühlingswetter (bis 15 Grad) angekündigt.

Seit Casey Stoner beim Australien-GP nicht mehr antritt (er gewann sechsmal hintereinander) läßt das Zuschaueraufkommen zu wünschen übrig.

Aber der malerische Circuit direkt am Meer und die Atmosphäre sorgen auch bei Lokalmatador Miller für Begeisterung. «Die Fans drehen einfach durch, wenn sie über die Brücke bei San Remo nach Phillip Island kommen. Ich weiß nicht, woran das genau liegt. Es ist eine Zauberinsel. Auf dieser Piste erleben wir immer wieder unvergessliche Rennen. Wir sehen das ganze Jahr nie so lautstarke und begeisterte Fans wie hier. In den langsamen Kurven, wo du das Gas zugedreht hast, kannst du trotz des Motorenlärms die schreienden Fans hören. Das Wetter kann hier absolut erschreckend sein, wie heute am Donnerstag, oder herrlich warm und sonnig wie gestern den ganzen Tag.»

Jack Miller landete im Vorjahr in Australien auf Platz 10. «Am Sonntag wäre ein Top-5-Ergebnis für mich ein wirklich, wirklich gutes Ergebnis, Aber zuerst müssen wir schauen, dass die Beine mitmachen. Und dann müssen wir klären, wie es über die Renndistanz aussieht. 27 Runden auf Phillip Island – das wird anspruchsvoll, besonders für mein frisch operiertes rechtes Bein. Aber ich werde 110 Prozent geben.»

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