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Marc Márquez (Honda/10.): «Mein Rezept heißt Attacke»

Von Günther Wiesinger
Marc Márquez

Marc Márquez

Weltmeister Marc Márquez kümmerte sich am Freitag in Brünn nicht besonders um die Rundenzeit. Aber im Rennen will er wie üblich auf Angriff fahren.

Nach dem zweiten freien MotoGP-Training beim GP von Tschechien in Brünn hält sich Weltmeister und WM-Leader Marc Márquez nur an zehnter Stelle. Er verlor mit 1:56,828 min 0,659 min auf die Bestzeit von Dani Pedrosa.

Hat der Testtag nach der Dutch-TT in vor mehr als vier Wochen hier nichts genützt?

«Ja, damals hatte der Belag eine wesentlich geringere Temperatur als heute, vielleicht 40 Grad. Heute hatten wir 49 Grad. Trotzdem hat das Basis-Set-up gut funktioniert. Auch die Elektronik-Abstimmung hat gepasst. Aber die Piste hat sich in einem stark veränderten Zustand präsentiert. Im Juli war hier alles einfacher, wir sind schneller gefahren. Es war leichter, ein gutes Set-up zu finden. Trotzdem haben wir heute gute Arbeit geleistet und uns weitgehend um die Rennpace gekümmert. Wir immer am Freitag. Wir haben die unterschiedlichen Reifenmischungen ausprobiert. Mein Rhythmus war nicht schlecht. Jetzt analysieren wir in Ruhe, in welchen Punkten wir uns verbessern können.»?

Marc: «Ich glaube, der schnellste Mann auf der Piste ist jetzt Dovizioso. Aber dann sind Dani und ich drei, vier weitere Fahrer mit einer ähnlichen Pace.»

Marc Márquez verzichtet in diesem Jahr wie Dovizioso auf eine Zeitenjagd. So gewinnt er mindestens 30 Minuten vor die Rennvorbereitung. ?«Natürlich würde ich am Freitag lieber mit einer Bestzeit ins Bett gehen», sagt er. «Aber ich habe gesehen, dass Dovizioso 2017 mit dieser Freitag-Strategie erfolgreich war. Er hat im Vorjahr am Freitag immer nur fürs Rennen gearbeitet. Der Nachteil bei diesem System: Ich muss am Samstag im FP3 die einzige Chance nützen, in die Top-Ten zu fahren, um direkt ins Q2 zu kommen. In Montmeló ist mir das nicht gelungen… Ich musste ins Q1. Diese Strategie kann also riskant sein.»?Wie anstrengend ist das Fahren bei dieser 35-Grad-Hitze? «Sehr schwierig. Denn der Vorderreifen ist zwar hart, aber nicht hart genug. Ich pushe vorne sehr stark, für mich ist der Reifen zu weichen. Aber es ist akzeptabel. Ich kann das managen. Aber beim kleinsten Fehler spürst du beide Räder wegrutschen, du bist dann beim Turning zu langsam. Du musst das Set-up anpassen und sanft fahren.»

Marc hat jetzt 46 Punkte Vorsprung auf Rossi, der WM-Zweiter ist. Mit welcher Strategie geht er hier und nächste Woche in Spielberg ins Rennen?

Márquez: «Ich werde immer attackieren. Daran wird sich nichts ändern, bis wir näher zum WM-Finale oder zur Titelentscheidung kommen. Wir haben noch zehn Rennen vor uns. Meine Mentalität bleibt unterändert – Attacke. Warum? Weil Angriff die beste Verteidigung ist. Morgen möchte ich meinen zehnten Platz verbnessern. Aber wenn zum Beispiel hier ein Fahrer wie Dovizioso oder Lorenzo schneller ist als wir, dann müssen wir vernünftig bleiben und die Ruhe bewahren. Dann müssen wir die Punkte mitznehmen. Aber wenn sich die Möglichkeit für den Angriff bietet, weren wir sie nutzen.»

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