Ein Hoffnungsschimmer bei der KTM AG

Jorge Lorenzo (Ducati): «Habe zu spät attackiert»

Von Günther Wiesinger
Im Rennen: Dovizioso führt, Lorenzo auf Platz 2 vor Marc Márquez

Im Rennen: Dovizioso führt, Lorenzo auf Platz 2 vor Marc Márquez

Ducati-Werkspilot hievte sich durch den starken zweiten Platz (dank einer geänderten Rennstrategie) in der WM auf den fünften Rang. «Ich bin happy und stolz», sagte er.

Beim zehnten Grand Prix des Jahres sorgte Andrea Dovizioso für seinen zweiten Saisonsieg, er hat jetzt mit Lorenzo gleichgezogen.
Es war der knappste Top-3-Finish seit Estoril 2006.

Und für Ducati Corse hing in Brünn eine lange Durststrecke auf dieser Piste zu Ende: Denn bisher haben nur Loris Capirossi und Casey Stoner 2006 und 2007 hier gewonnen, der letzte Ducati-Podestplatz geschah hier 2010 durch den dritten Platz von Stoner.

Für Jorge Lorenzo war es ein ungewöhnliches Rennen, denn er fuhr nicht nach dem Start von vorne weg, sondern mischte sich erst im letzten Rennviertel so richtig in den Fight um den Sieg ein.
Nach dem zweiten Platz in Brünn hält Lorenzo in der WM bei 105 Punkten, Dovizioso bei 113, sie liegen in der WM auf den Rängen 3 und 5.

Letztes Jahr hat Lorenzo in 18 Rennen nur 137 Punkte eingesammelt.?«Es war ein großartiges Rennen und ein fantastisches Ergebnis für das Team», freute sich Jorge. «Klar, ich hätte lieber gewonnen… Aber wenn wir bedenken, wie schlecht wir am Freitag ins Wochenende gestartet sind, darf ich mich nicht beschweren. Wir waren am Freitag wirklich verloren. Aber dann haben wir das Set-up, das Motorrad und meinen Fahrstil im Laufe des Wochenendes verbessert. Wir müssen sehr stolz und happy sein.»

«Ich war im Rennen gezwungen, meine übliche Strategie zu ändern, denn ic wusste, ich muss den Vorderreifen auf der rechten Seite zwischendurch schonen, wenn ich 21 Rennrunden überlegen will. Ich bin also anders gefahren als sonst. ich bin nicht so gut gestartet und dachte dann, ich bleibe so lange wie möglich an dritter oder vierter Stelle, so schonte ich die Reifen und sparte Energie. das war eine neue Strategie für mich. Ganz neu. Aber diese Taktik hat sich gelohnt. Denn ich war sehr stark beim Bremsen, besser als Marc und Dovi. Mein Speed konnte sich sehen lassen. Leider habe ich beim Beschleunigen immer etwas verloren, deshalb war es manchmal mühsam, an Marc und Dovi dranzubleiben. Aber ich habe eben spät gebremst und ich bin in einigen Schikanen viel Risiko eingegangen, um Andrea zu schnappen. Normalerweise hätte ich diese Attacken in den Bremszonen versucht. Ja, es war ein großes Gefecht der ersten Drei. Leider bin ich etwas zu spät an die Spitze gekommen, obwohl ich schätzungsweise ein Zehntel schneller war als die Gegner. Vielleicht hätte ich eine Runde mehr gebraucht, nachdem ich Marc zum letzten Mal überholt habe und dann Andrea ins Visier genommen habe. Ich hatte im Finish einen tadellosen Speed, ich habe meine schnellste Rennrunde in der letzten Runde gedreht. Aber ich habe den Angriff eine Spur zu spät gestartet…»

Es gab sogar eine Phase im Rennen, als Lorenzo hinter Cal Crutchlow zurückfiel. Fürchtete er zu diesem Zeitpunkt, der Podestplatz könnte ihm noch entgleiten? Lorenzo: «Ja, am Beginn war ich sehr ruhig. Bei Rennmitte fuhr ich mit einer ähnlichen Strategie weiter. Aber ich verlor an einigen Stellen des Circuits zu viel Zeit, fünf bis sieben Zehntel. Zum Glück hatte ich die Reifen sehr geschickt geschont. Dadurch konnte ich im Finish in allen Bremszonen stark aufholen. Das gab mir die Möglichkeit und die Energie, in den letzten Runden sehr aggressiv ans Werk zu gehen.»

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