Andrea Dovizioso: «Es gibt auch viel Positives»

Von Petra Wiesmayer
Bis zur vorletzten Runde machte Andrea Dovizioso seinem Konlurrenten Marc Márquez das Leben schwer

Bis zur vorletzten Runde machte Andrea Dovizioso seinem Konlurrenten Marc Márquez das Leben schwer

Andrea Dovizioso hat seine letzte Chance auf den MotoGP-WM-Titel 2018 in Japan verspielt. Der Ducati-Pilot trauert der verlorenen Möglichkeit aber nicht nach und konzentriert sich jetzt darauf, WM-Platz 2 zu verteidigen.

Bis zur vorletzten der 24 Rennrunden des MotoGP-Grand-Prix in Motegi hatte Andrea Dovizioso noch den Hauch einer Chance, Marc Márquez den WM-Titel doch noch wegzuschnappen. Ein missglücktes Überholmanöver und der folgende Sturz beendeten den Traum dann jedoch abrupt.

«Natürlich habe ich versucht, das Rennen zu gewinnen. Das Positive ist aber, dass ich bei dem Unfall nicht über dem Limit war, sondern nur einen kleinen Fehler gemacht habe, weil ich den Kurvenausgang besser vorbereiten wollte als in der Runde zuvor», erklärte der Italiener nach dem Rennen.

«Ich bin wirklich gut gefahren, konnte aber am Kurvenausgang nicht eng an Mark dranbleiben. Ich habe versucht, ihn auf der Bremse zu überholen, nachdem ich eineinhalb Runden lang hinter ihm hergefahren bin. Dann wollte ich es wissen und habe einen kleinen Fehler gemacht. Ich bin bei der Kurvenanfahrt immer sehr in Schräglage und es war einfach zu viel. Ich habe dem Vorderreifen zu viel abverlangt.»

Bis zu diesem Punkt sei das Rennen aber wie erwartet verlaufen, betonte der Italiener. «Marc hatte eine sehr gute Pace, heute hat er aber versucht, etwas Besonderes zu tun und bis zu den letzten Runden an mir dranzubleiben. Wir können ihm und seinem Team nur gratulieren, sie hatten ein weiteres ganz besonderes Jahr. Er hat gewonnen und das ist richtig so, denn er hat seine Sache besser gemacht als alle anderen. Er ist mehr als 100 Punkte vor allen anderen.»

Trotz des Missgeschicks sah Dovizioso auch die positiven Seiten des Grand Prix von Japan. «Ich glaube, wir sind im Moment genauso stark wie er, aber er hat den Kampf schließlich gewonnen. Es gibt aber viel Positives, denn hier waren wir die Einzigen, die mit ihm kämpfen konnten», sagte er.

«Der heutige Tag zeigt aber auch, dass das, was wir haben, nicht reicht. Wir müssen versuchen, etwas mehr zu finden. Ich denke, wir müssen uns während der Saison verbessern, so, wie wir es auch getan haben. Wir sind im Laufe der Saison immer weiter nach vorne gekommen. Ich glaube, wir sind genauso stark wie Marc und das ist positiv für nächstes Jahr. Heute konnten wir das Rennen aber leider nicht so beenden, wie wir es gewollt hätten.»

Der verlorenen Titelchance trauert Dovizioso nicht nach. «Ich bin sehr glücklich über das Level, auf dem wir uns momentan befinden, die Saison so zu beenden und stärker zu werden», versicherte er. «Während der Saison haben wir sehr gut gearbeitet. Wir haben nichts Besonderes gefunden, mit harter Arbeit haben wir aber auf allen Gebieten Kleinigkeiten gefunden, und jetzt sind wir wirklich konkurrenzfähig. Darüber bin ich sehr froh.»

Drei Rennen vor Saisonende liegt Andrea Dovizioso auf Platz 2 der Fahrerwertung, aber mit einem Vorsprung von nur noch neun Zählen auf Valentino Rossi. Der italienische Superstar hat in Motegi durch seinen vierten Platz 13 Punkte gutgemacht und Dovizioso weiß, dass es für ihn nicht einfach werden wird, seinen Landsmann in den verbliebenen Rennen in Schach zu halten. «Ich muss meinen zweiten WM-Rang verteidigen, denn die Saison ist noch nicht zu Ende und Valentino ist immer noch eine Gefahr. Er ist dieses Jahr nicht so stark, punktet am Ende aber immer. Er ist der schnellste Yamaha-Pilot. Wir müssen uns also vor ihm in Acht nehmen.»

Am kommenden Wochenende gastiert die MotoGP-WM in Australien. Phillip Island war in der Vergangenheit aber nicht immer die beste Strecke für Dovizioso. In den letzten vier Jahren war er abwechselnd Vierter und 13. In diesem Jahr wäre rein statistisch also wieder ein gutes Ergebnis an der Reihe. «Auf der einen Seite freue ich mich, dahin zu fahren, denn das ist eine Strecke, auf der wir uns verbessern müssen, wenn wir an die Weltmeisterschaft denken wollen», so der Ducati-Pilot. «Es ist gut, dass wir dieses Rennen jetzt haben und ich erwarte, dass Yamaha stark ist. Es wird sicher nicht einfach.»

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