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Chance auf MotoGP-Rückkehr in Brünn: Aber wer zahlt?

Von Jiri Miksik und Ivo Schützbach
MotoGP in Brünn war bei den Fans immer sehr beliebt

MotoGP in Brünn war bei den Fans immer sehr beliebt

Seit die Firma Shakai des Unternehmers Karel Hubacek den Masaryk Ring in Brünn gekauft hat, gibt es Hoffnung auf das MotoGP-Comeback in Tschechien. Die Behörden haben den Wert der Veranstaltung erkannt.

Das Gelände des Automotodroms Brünn, einschließlich der Rennstrecke, des Polygons und des GRID-Hotels, wurde am 1. August 2023 von Unternehmer und Investor Karel Hubacek übernommen. Der Chef der Firma Shakai kaufte das gesamte Areal von der Firma A.B.R. Holding a.s. und von Karel Abraham, der seit 2005 die Kontrolle hatte.

«Ich glaube, dass unsere Ankunft dem Brünner Rennstreckengelände neue Impulse für seine weitere Entwicklung geben wird», erklärte Hubacek damals und versicherte, dass sich am täglichen Betrieb nichts ändern werde. «Die vertraglich vereinbarten und angekündigten Veranstaltungen und Pachtverträge sind natürlich weiter gültig. Unser Ziel ist, die Aktivitäten auf dem Polygon weiter auszubauen, das Segment der Firmenveranstaltungen zu stärken und gleichzeitig weiterhin Möglichkeiten zu schaffen, die Rennstrecke für die Öffentlichkeit – und nicht nur für das Autopublikum – zu öffnen.»

Karel Hubacek verfügt über umfangreiche Erfahrung mit strategischen Investitionen. Er ist Eigentümer des Geländes des ehemaligen Schwermaschinenwerks Vitkovice in Ostrau (Ostrava). In der Wirtschaft konzentriert er sich unter anderem in Zusammenarbeit mit Accolade auf Investitionsmöglichkeiten im Bereich Industrieparks und Campusgelände. Außerdem kooperiert er seit langem mit der Creditas-Gruppe, die seinem milliardenschweren Cousin Pavlo Hubacek gehört.

Nach und nach lenkt Karel Hubacek die Dinge in Brünn in neue Bahnen. Seit dem 1. August 2024 hat der Masaryk Ring einen neuen Verantwortlichen: Ivana Ulmanova wurde von Miroslav Bartos abgelöst, dem bisherigen Sportdirektor.

Seit einigen Monaten gibt es eindeutige Tendenzen zur MotoGP-Rückkehr, der letzte Motorrad-GP in Brünn fand am 9. August 2020 während des Lockdowns als Geisterrennen statt. Nachher riss den Dorna-Managern der Geduldsfaden, weil sich die Behörden in Prag, Brünn und Südmähren als Veranstalter nie einig waren, immer wieder Gebühren schuldig blieben und dann den Geldhahn ganz zudrehten – offiziell wegen Covid.

«Wir sprechen mit den Verantwortlichen, es sind diverse Arbeiten zu erledigen», sagte Dorna-CEO Carmelo Ezpeleta Anfang Juli auf dem Sachsenring gegenüber SPEEDWEEK.com. «Es geht um den Asphalt und einige Auslaufzonen.»

Neben den geforderten Investitionen von bis zu 8 Millionen Euro stehen auch noch finanzielle Altlasten von mutmaßlich 4,1 Mio Euro im Raum, die auf den früheren Promoter «Spolek» zurückgehen. Und wer das MotoGP-Antrittsgeld von 4,5 Mio Euro pro Jahr bezahlen soll, ist ebenfalls unklar. Denn die Summe, die Jan Grolich, der Landeshauptmann von Südmähren, und die Stadt Brünn geboten haben, sind nicht ausreichend.

Hoffnungslos ist die Situation nicht, weil bald Wahlen anstehen: Die prognostizierten politischen Sieger haben bereits signalisiert, dass sie dem Thema MotoGP aufgeschlossen gegenüberstehen und Investitionen nicht abgeneigt sind.

Unlängst gab es in tschechischen Medien immer wieder Berichte, in denen die politisch Verantwortlichen der Stadt Brünn und von Südmähren klargestellt haben, dass eine solche Veranstaltung für die Unternehmen in der Region einen enormen Gewinn und einen Wirtschaftsmotor darstellt. Sie treten damit öffentlich Kritikern entgegen, die die hohen Kosten anprangern, ohne den ökonomischen Gesamtnutzen zu betrachten.

«Natürlich sind wir uns der Kosten bewusst, die mit der Organisation des Grand Prix verbunden sind», sagte der Brünner Sportstadtrat Tomas Aberl gegenüber Sport.cz. «Für mich war es ein großartiges Ereignis, nicht nur für Brünn, sondern für das ganze Land. Es ist einen Versuch wert, den Grand Prix wiederzubeleben.»

Bis Mitte September soll eine Entscheidung fallen. Die GP-Rückkehr bereits für 2025 wird von Ezpeleta derzeit als «schwierig» eingestuft.

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