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Miller sieht in der V4-Yamaha Parallelen zur Ducati

Von Sebastian Fränzschky
Pramac-Pilot Jack Miller spricht nach dem Valencia-Test über Yamahas neues V4-Bike. Der Prototyp erinnert ihn nicht nur an die Ducati, sondern weist für ihn auch Parallelen zu KTM und Honda auf.

Spitzenzeiten waren von den Yamaha-Piloten beim MotoGP-Test in Valencia nicht zu erwarten. Im Fokus stand die Entwicklung des neuen V4-Prototyps und das Sammeln von Daten. Werkspilot Fabio Quartararo kam dennoch bis auf 0,5 Sekunden an die Bestzeit heran. Seine Markenkollegen lagen weiter zurück, verzichteten zum Teil aber auch auf weiche Reifenmischungen. Jack Miller reihte sich auf der 20. Position ein, wirkte aber durchaus zufrieden.

«Es war ein ordentlicher erster Tag mit dem V4-Bike. Natürlich gibt es noch Arbeit, die erledigt werden muss. Aber die Richtung stimmt!», erklärte der Australier am Dienstagabend und lobte Markenkollege Quartararo: «Fabio gelang bereits eine richtig gute Rundenzeit mit dem Gerät. Wir waren nicht so weit davon entfernt, doch es gibt noch klare Baustellen, mit denen wir uns beschäftigen müssen. Das dreht sich in erster Linie um mein Gefühl für das Motorrad und die Abstimmung.»

«Wir müssen die Richtung definieren, die wir mit Blick auf das Motorrad einschlagen sollten, das wir in Malaysia haben», schilderte Miller und bremste die Erwartungen: «Es ist ein sehr junges Projekt. Am Dienstag ging es in erster Linie darum, alles zu verstehen und das Motorrad an sich anzupassen.»

Die Yamaha-Piloten stellten fest, dass das Gefühl für das Vorderrad eine der großen Baustellen ist. Testpilot Augusto Fernandez deutete bei seinen Wildcards an, dass das Vorderradgefühl nicht mit dem des bisherigen Motorrads zu vergleichen ist. Die M1 mit Reihenmotor überzeugte vor allem in diesem Bereich.

«Wenn man von der M1 kommt, die ein erstklassiges Gefühl für das Vorderrad ermöglicht, hat man natürlich den Eindruck, einen Schritt zurück gemacht zu haben. Doch wir haben eine klare Richtung definiert, die wir einschlagen müssen. Ich kann Augustos Frust nachvollziehen. Ihm fehlt das Gefühl für die Front. Diesbezüglich muss natürlich etwas unternommen werden. Doch es ist in Arbeit», beruhigt Miller seinen Markenkollegen.

Miller brachte reichlich Erfahrung zu Yamaha. Der Australier weiß, wie Honda, Ducati und KTM arbeiten und wie deren Motorräder funktionieren. Deshalb bietet sich ein Vergleich an. «Das Motorrad trägt die Yamaha-DNA in sich. Der Klang geht in die Richtung von Honda und KTM. Zudem spüre ich bezüglich der Schwungmasse ein ähnliches Gefühl wie bei der Ducati. Doch der Drehmomentverlauf ist anders», analysierte Miller und gab damit spannende Einblicke.

Ergebnisse MotoGP Valencia-Test (18. November):

1. Raul Fernandez (E), Aprilia, 1:29,373 min
2. Marco Bezzecchi (I), Aprilia, +0,027 sec
3. Alex Marquez (E), Ducati, +0,084
4. Fermin Aldeguer (E), Ducati, +0,177
5. Pedro Acosta (E), KTM, +0,208
6. Maverick Vinales (E), KTM, +0,247
7. Fabio Di Giannantonio (I), Ducati, +0,268
8. Nicolo Bulega (I), Ducati, +0,288
9. Brad Binder (ZA), KTM, +0,338
10. Francesco Bagnaia (I), Ducati, +0,358
11. Ai Ogura (J), Aprilia, +0,461
12. Joan Mir (E), Honda, +0,499
13. Johann Zarco (F), Honda, +0,521
14. Luca Marini (I), Honda, +0,543
15. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +0,554
16. Jorge Martin (E), Aprilia, +0,621
17. Enea Bastianini (I), KTM, +0,918
18. Toprak Razgatlioglu (TR), Yamaha, +1,294
19. Alex Rins (E), Yamaha, +1,347
20. Jack Miller (AUS), Yamaha, +1,491
21. Diogo Moreira (BR), Honda, +1,824
22. Celestino Vietti (I), Ducati, +3,138

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