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Valentino Rossi: «Fühle mich auf der M1 wie daheim»

Von Günther Wiesinger
«Ich habe diesen Wechsel in der Box gebraucht, die Stimmung ist gut», freute sich Valentino Rossi nach der zweitbesten Zeit am ersten Tag in Sepang.

Mit Platz 2 am ersten Sepang-Testtag stellte der unverwüstliche Valentino Rossi (er wird in wenigen Tagen 35 Jahre alt und bestreitet seine 19. GP-Saison) unverzüglich seine ausgezeichnete Form unter Beweis.

Im Gespräch mit SPEEDWEEK.com wirkte der Yamaha-Star aufgekratzt und gut gelaunt.

Valentino, das kann man doch als gelungenen Einstand bezeichnen. Oder?

Ja, es ist zwar nur der erste Tag. Aber ich bin sooo happy. Ich bin auf der zweiten Position! Und das Niveau der Rundenzeiten ist bereits höchst ansehnlich. Denn 2:00,804 min ist für den ersten Tag eine sehr anständige Zeit.
Ich habe das 2014-Motorrad bereits in Valencia ausprobiert. Aber Yamaha hat mir stark geholfen, um mir bei meiner Brems-Performance zu helfen. Sie haben ein paar Detailänderungen gemacht, die sich sehr positiv auswirken. Sie helfen mir beim Bremsen, das war 2013 mein Hauptproblem. Ich bin sehr froh darüber.
Und die Atmosphäre im Team ist grossartig. Ich bin mit Silvano, meinem neuen Crew-Chief, sehr zufrieden. Wir haben eine gute Stimmung. Gut, es ist erst losgegangen. Aber ich bin heute stark gewesen. Ich hatte auch ein gutes Tempo über längeren Distanzen. Und ich war schnell, als es ums Attackieren ging.
Aber wenn ich konstant unter den ersten drei mitfahren will, müssen wir uns weiter steigern. Wir brauchen täglich eine Verbesserung, damit ich auf ein höheres Niveau komme und das Maximum aus mir herausholen kann.

Unterscheidet sich die Arbeitsweise von Silvano Galbusera stark von jener seines Vorgängers Jeremy Burgess?

Es ist ein bisschen anders. Aber ich habe diesen Wechsel gebraucht. Es tut mir leid für Jeremy, aber mir hat diese Veränderung gut getan. Mir gefällt sie. Wir reden viel auf Italienisch, das erleichtert einiges.
Und die Motivation im Team ist hoch.

Doch Galbusera hat wenig MotoGP-Erfahrung. Oder gar keine.

Es war ein Risiko, ja. Eine Art Wette... Aber mehr für die Aussenstehenden. Ich habe mir über die technischen Fähigkeiten von Silvano keine Sorgen gemacht. Denn ich habe mit ihm gearbeitet, als ich 2010 zweimal das Superbike getestet habe. Und was sie in der Superbike-WM machen, unterscheidet sich kaum von MotoGP. Du musst dir in der SBK nur die Elektronik wegdenken.
Galbusera kennt sich beim Computer sehr gut aus. Naja, der Start ist gelungen.

Was hat Yamaha getan, um dir beim Bremsen zu helfen?

Yamaha versucht, die Motorbremse zu verbessern. Ausserdem geht das Runterschalten beim neuen Seamless-Getriebe jetzt besser. Dazu kommen weitere Details, die den Grip am Vorderreifen verbessern. Ach, Kleinigkeiten. Aber ich fühle mich besser. Wir marschieren in die richtige Richtung.

Yamaha-Rennchef Lin Jarvis hat gesagt, nach zwei Jahren in der Wildnis (bei Ducati) bist du wieder dort, wo du hingehörst.

Ja, ehrlich gesagt, ich komme im zweiten Jahr mit der M1 besser zurecht als im ersten. Ich habe ein besseres Gefühl für das Motorrad. Mehr Erfahrung, mehr Kilometer. Wir müssen weiter daran arbeiten, besser zu werden als 2013.
Im zweiten Jahr mit Yamaha sieht es gleich anders aus. Nach den zwei Ducati-Jahren habe ich einige Zeit gebraucht, um das Gefühl für die M1 wieder zu entdecken. Jetzt fühle ich mich bereits am ersten Tag wie zuhause. Es sieht so aus, als hätte dieses Motorrad viel Potenzial. Aber es ist nicht einfach, das Maximum rauszuholen.

Machst du dir Sorgen wegen des 20-Liter-Tankinhalts? Reicht das für die Rennen?

Nein, ich bin deshalb nicht beunruhigt. Aber diese Ruhe basiert in erster Linie auf Hoffnung... Ich habe schon so viele Regeländerungen durchgemacht. Vielleicht bin ich aus diesem Grund so entspannt.
Bei den ersten Tests sind die Fahrer oft verzweifelt. Aber meistens gelingt es den Ingenieuren, die Probleme bis zum ersten Rennen zu lösen.

Du musst jetzt die Einheits-Hardware von Magneti Marelli verwenden. Ist ein Unterschied zu 2013 feststellbar?

Yamaha hat immer schon Magneti Marelli verwendet... Für uns hat sich nicht viel geändert.

Bis wann willst du entscheiden, ob du auch 2015 MotoGP fahren wirst?

Bah, ich habe keine Eile. Ich habe mir keine Frist gesetzt... Ich denke, in der ersten Saisonhälfte muss ich mich irgendwann entscheiden.

Wirst du nächste Woche in Valencia sein?

Wieso, was ist dort los?

Der erste grosse Moto3-Test. Du bist jetzt Teambesitzer!

(Er lacht). Nein. Ich werde nicht hinfahren. Ich beobachte das aus der Ferne; aber trotzdem aufmerksam.

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