Motocross: Trauer nach tödlichem Unfall

Stefan Bradl gestürzt: «Mir tut alles weh»

Von Günther Wiesinger
Stefan Bradl

Stefan Bradl

Nach dem dritten Sturz in zwei Tagen dauerte es einige Minuten, bis Stefan Bradl im LCR-Truck vor lauter Schmerzen die Sprache wieder fand.

Stefan Bradl lag zu Beginn des MotoGP-Rennens in Mugello an zwölfter Position, arbeitete sich dann an Position 10 vor, doch dann stürzte Cal Crutchlow – und räumte den Deutschen ab. Es war der dritte Sturz an zwei Tagen für den LCR-Honda-Fahrer.

Wenige Minuten später traf Cal Crutchlow zu Fuss hinter der LCR-Box ein und entschuldigte sich dort zuerst bei LCR-Honda-Teambesitzer Lucio Cecchinello, im selben Moment traf Stefan Bradl am Sozius des Teamrollers mit Betreuer Oscar Haro ein, Crutchlow entschuldigte sich gleich noch einmal.

Bradl konnte kaum aus eigener Kraft kaum vom Roller absteigen und die paar Treppen zum Teamtruck hochklettern, er wurde von hinten halb geschoben, halb getragen. Durch die Werkstätte gelangte er ins Lucios Büro, wo er sich auf die schwarze Ledercouch sinken liess und sich vor Schmerzen krümmte.

«Verdammt, mir tut alles weh, überall», klagte der deutsche MotoGP-Fahrer und kämpfte mit den Tränen, während er sich zuerst von Papa Helmut und Lucio Cecchinello aus den Stiefeln und dem Leder helfen liess und sich dann auf den Bauch legte und ein paar Schluck Mineralwasser schlürfte.

Mama Gisela marschierte inzwischen zum Motorhome, um Teamkleidung und Schuhe zu holen, Oscar Haro forderte aus der Clinica Mobile einen Arzt an.

Auf Stefans Allerwertesten waren deutliche Abschürfungen zu sehen, wenig später waren Eisbeutel zur Stelle.

Inzwischen fand Stefan seine Sprache wieder. «Das war nicht unser Wochenende», seufzte Bradl. «Aber das Motorrad von Crutchlow kam so schnell angeflogen... Es hat sich gedreht und gedreht, ich habe es aus den Augenwinkeln gesehen und bin deshalb einen weiten Bogen gefahren... Vielleicht hätte ich noch weiter ausweichen sollen.»

«Stefan, mach dir keine Vorwürfe. Dann wärst du langsamer gewesen und wärst noch früher und heftiger getroffen worden», entgegnete Crew-Chief Beefy Bourguignon.

«Ich bin dann von Crutchlows Bike am Hinterreifen getroffen worden, oder?», erkundigte sich Bradl, der nach zwei vierten Plätzen in Mugello 2012 und 2013 erstmals hier bei einem MotoGP-Rennen leer ausging, worduch er in der WM von Platz 6 auf Platz 8 zurückfiel – und von den Espargaró-Brüdern überholt wurde,

Im nächsten Moment dachte Stefan Bradl schon ans nächste Rennen in zwei Wochen ein Barcelona. «Wie schaut der Sturzhelm aus», erkundigte er sich.

«Wir haben keinen mehr, der heil ist», lautete die präzise Antwort von Oscar Haro.

Aber Helmhersteller agv wirds richten.

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