Casey Stoner: «Valentino fuhr fantastische Saison»

2016 wird Casey Stoner als Ducati-Testfahrer und Markenbotschafter aktiv sein, Wildcard-Einsätze sind nicht ausgeschlossen. Stoner ist der bisher letzte GP-Sieger und Weltmeister auf Ducati. Der Australier macht zudem kein Geheimnis daraus, dass er gerne gegen Wunderknabe Marc Márquez antreten würde. Dies hätte bereits 2015 passieren können, als Stoner seinen verletzten Freund Dani Pedrosa ersetzen wollte. HRC lehnte jedoch ab.

Doch die Saison 2015 bot auch ohne die Rückkehr von Casey Stoner Spannung pur. Der WM-Kampf zwischen den Yamaha-Teamkollegen Valentino Rossi und Jorge Lorenzo ging bis in die letzte Runde. «Valentino fuhr eine fantastische Saison. Ich denke nicht, dass irgendjemand erwartetet hatte, dass er ab dem ersten Rennen auf diesem Level fahren kann. Doch es gibt keinen Zweifel daran, dass Jorge ein würdiger Weltmeister ist. Jorge fuhr besser und gewann mehr Rennen», stellte Stoner fest.

Der 30-Jährige ist überzeugt, dass Rossi dem Druck in Valencia auch ohne die Strafe aus Sepang nicht standgehalten hätte. «Es gibt nur eine Statistik, die zählt. Valentino musste erst zweimal im letzten Rennen um den Titel kämpfen. Er hat zweimal unter Druck in Valencia 2006 und im letzten Jahr verloren. Seine Titel hat Valentino immer mit einem großen Punktevorsprung oder zumindest ein Rennen vor Schluss gewonnen, aber in diesem Jahr hatte Jorge das Durchhaltevermögen, um bis zum letzten Rennen zu gehen. Auch ohne Valentinos Strafe, von ganz hinten starten zu müssen, hätte Jorge den Titel in Valencia wahrscheinlich gewonnen», meinte der Australier gegenüber «MCN».

Und der «Sepang Clash» von Rossi und Márquez? «Ich verstehe, warum Valentino in Sepang frustriert war, aber er verlor die Beherrschung. Ich hätte einen weiseren Kopf auf diesen erfahrenen Schultern erwartet. Valentino hat seine Saison selbst ruiniert.»

Zu den Vorwürfen, Honda-Fahrer Márquez hätte Yamaha-Konkurrent Lorenzo in Valencia abgeschirmt und ihm zum Titel verholfen, obwohl Lorenzo auch bei einem Sieg von Márquez Weltmeister gewesen wäre, sagte Stoner: «Wenn ein so schneller Fahrer wie Jorge seinen ‹Groove› in Valencia findet, ist es sehr, sehr schwer ihn zu überholen. In fünf von neun Rennen in Valencia hat der Sieger in jeder Runde geführt. Marc war nie wirklich nah genug dran, um Jorge zu schnappen, aber stellt euch vor, wenn er es gemacht und Jorge abgeräumt hätte, dann hätte ihm noch mehr Hass entgegengeschlagen.»