Ein Hoffnungsschimmer bei der KTM AG

SidecarCross-WM Talavera: Doppelsieg für Vanluchene

Von Axel Koenigsbeck
Stark gestartet: Van Werven/de Venne (#11) vor Daniels und Bruno Lielbardis (#101). Im Hintergrund steht das Gespann von Hermans/van den Bogaart Kopf.

Stark gestartet: Van Werven/de Venne (#11) vor Daniels und Bruno Lielbardis (#101). Im Hintergrund steht das Gespann von Hermans/van den Bogaart Kopf.

Beim Auftakt der SidecarCross-WM 2023 in Talavera de la Reina gaben Marvin Vanluchene/Nicolas Musset den Ton an. Tim Prümmer/Jarno Steegmans und Marco Heinzer/Ruedi Betschart schafften den Sprung in die Top-10.

Bei sommerlichem Wetter zeigten sich der Weltmeister von 2018 und sein bereits mit zwei WM-Titeln dekorierter Beifahrer (2017 und 2021) schon in der samstäglichen Qualifikation in Bestform. In der A-Gruppe dominierten Brett Wilkinson/Joe Millard. Einen starken Auftritt hatten Tim Prümmer und sein belgischer Partner Jarno Steegmans mit dem vierten Rang in dieser Gruppe. Auf direktem Weg konnten sich überdies die Schweizer Marco Heinzer/Ruedi Betschart und Adrian Peter/Joel Hoffmann qualifizieren, Joshua und Noah Weinmann machten als Dritte im Hoffnungslauf die Teilnahme an ihrem ersten Grand Prix klar.

Dort waren die Söhne von Ex-Vizeweltmeister Thomas Weinmann in prominenter Gesellschaft. Die Weltmeister Etienne Bax/Ondrej Cermak mussten auch diesen Umweg nehmen, nachdem an ihrem neuen Gespann die Lenkachse gebrochen war. Der fünffache Champion setzt neuerdings auf eine Telegabel und Aluminium-Lenkachsen. In der Not ließ er eine Stahlachse drehen und zum Rennsonntag einfliegen. Mit Starts aus der zweiten Reihe und zur Vermeidung einer weiteren Havarie etwas verhaltener Fahrweise konnten die Titelverteidiger allerdings nicht ernsthaft in den Kampf um die Podestplätze eingreifen.

Beim ersten Start auf übertrieben gewässerten Strecke wurden mit Koen Hermans/Ben van den Bogaart, Gert Gordejev/Aivar van de Wiel, Kilian und Evan Prunier, Gary Moulds/Lewis Gray sowie Sven Wisselink/Jens Vincent gleich fünf Gespanne in Stürze verwickelt. Bereits nach drei Runden mussten die französischen Prunier-Brüder aufgeben. Der letztjährige WM-Dritte und sein neuer Beifahrer – bereits vierfacher Weltmeister – konnten dagegen noch auf den 14. Rang vorfahren, dann streikte der Motor. Artis Devoldere/Nicky Debruyne kamen wegen einer gebrochenen Haltestange nur sechs Runden weit.

Den Start gewannen Gert van Werven/Robbe de Venne vor den Letten Daniel und Bruno Lielbardis. Auch Wilkinson/Millard kamen optimal vom Startgitter weg. Dagegen benötigten Vanluchene einige Zeit, um sich aus der Verfolgergruppe zu lösen. Dann setzte sich das belgisch-französische Duo entschlossen an die Spitze und fuhr den ersten Laufsieg der WM 2023 ein.

Beim zweiten Start ließen Vanluchene/Musset nichts anbrennen und ging direkt in Führung. Mit neuem Motor konnten einzig Hermans/van den Bogaart ihr Tempo mitgehen, doch zu einer ernsthaften Attacke reichte es nicht. Mit etwas Abstand liefen Wilkinson, Van Werven, Justin Keuben/Dion Rietman und der wiederum aus der zweiten Startreihe nach vorn gefahrene Bax ins Ziel ein. Am Gespann der Lielbardis-Zwillinge brach die Haltestange. Dennoch gaben die 16-Jährigen nicht auf und holten noch vier Punkte. Da der Brite Stuart Brown wegen einer Fußverletzung seinen Startplatz nicht nutzen konnte, konnte das Damen-Duo Sophie Dubosq/Clémentine Thamri nachrücken. Die Französinnen sahen bei ihrem GP-Debüt beide Male die Zielflagge, wenngleich jeweils zweifach überrundet.

Aus deutscher Sicht glänzten Prümmer/Steegmans. Die WM-Neulinge bestätigten ihr gutes Qualifying mit guten Starts und starken Rennen. Bei ihrer GP-Premiere fuhren die Weinmann-Youngster ebenfalls beide Male problemlos in die Punkteränge. Nicht ganz rund lief es beim Deutschen Vizemeister Adrian Peter. In beiden Läufen gab es Händel mit Michael Hodges/Jack Wilkinson, wobei die Engländer Beifahrer Joel Hoffmann beim zweiten Durchgang deftig in den Rücken fuhren und damit aus den Punkterängen katapultierten. Für den Thüringer war die Traditionsveranstaltung von Talavera ebenfalls der erste WM-Auftritt. Nicht ungewürdigt darf der Erfolg der einzigen in Spanien vertretenen Eidgenossen bleiben. Heinzer/Betschart knüpften an ihre Form vom Vorjahr an und konnten wiederum in die Top-10 fahren.

Die meisten Teams werden auf der iberischen Halbinsel bleiben, da am nächsten Wochenende der zweite Grand Prix in Alqueidao an der Küste Portugals stattfindet. Dort gilt übrigens die westeuropäische Zeit (WEZ) mit einer Stunde minus gegenüber der MEZ.

Resultate Motocross-Gespann-WM Talavera de la Reina/E:

1. Lauf: 1. Vanluchene/Musset (B/F), VMC-Zabel. 2. Wilkinson/Millard, (GB), WSP-AMS. 3. Gert van Werven/de Venne (NL), WSP-TM. 4. D.Lielbardis/B.Lielbardis (LV), WSP-Mega. 5. Van Daele/Beleckas (B/LT), VMC-Zabel. 6. E.Bax/O.Cermak (NL/CZ), WSP-Husqvarna. 7. J.Keuben/Rietman (NL), VMC-Zabel. 8. Sanders/Rostingt (B/F), WSP-Mega. 9. Prümmer/J.Steegmans (D/B), WSP-KTM. 10. Heinzer/R.Betschart (CH), VMC-KTM. 11. Foden/Humphrey (GB), WSP-AMS. 12. Wijers/L.van de Putten (NL), VMC-Zabel. 13. Kinge/Horton (GB), WSP-Zabel. 14. H.Hurkmans/R.Bax (NL), WSP-AMS. 15. T.van der Lagemaat/van Hal (NL), VMC-Mega. 16. Chanteloup/Chopin (F), WSP-Zabel. 17. J.Weinmann/N.Weinmann (D), VMC-KTM. 18. Raymond/Boucher (F), WSP-KTM. 19. Peter/Hoffmann (D), VMC-Zabel. 20. Gordejev/A.van de Wiel (EST/NL), WSP-Husqvarna.

2. Lauf: 1. Vanluchene. 2. Hermans. 3. Wilkinson. 4. Van Werven. 5. J.Keuben. 6. E.Bax. 7. Van Daele. 8. Prümmer. 9. Sanders. 10. Heinzer. 11. Leferink. 12. Chanteloup. 13. Moulds/Gray (GB), WSP-AMS. 14. Gordejev. 15. A.Devoldere/N.Debruyne (B), WSP-Zabel. 16. T.van de Lagemaat. 17. Lielbardis. 18. Wisselink/Vincent (NL), WSP-Zabel. 19. Weinmann. 20. Kinge. 23. Peter.

WM-Stand nach 2 von 28 Läufen: 1. Vanluchene 50 Punkte. 2. Wilkinson 42 Punkte. 3. Van Werven 38. 4. J.Keuben, E.Bax u. Van Daele je 30. 7. Prümmer u. Sanders je 25. 9. Hermans, Heinzer u. Lielbardis je 22. 22. Weinmann 6. 25. Peter 2.

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