Formel 1: Schmerzhafte Lektion für Leclerc

NEC: Nuller statt Podium-Freitag von Strecke gerammt

Von Esther Babel
Da war die Welt von Philipp Freitag noch in Ordnung

Da war die Welt von Philipp Freitag noch in Ordnung

In der letzten Runde beim Lausitzring-Rennen ist Simon Jespersen zu spät dran und befördert Freitag ins Aus. Sicher geglaubter Podestplatz futsch.

Beim Rennen des ADAC Moto3 Northern Europe Cup auf dem Lausitzring ging Philipp Freitag vom Team F. Koch Rennsport & Hannes Allwardt nach einer übermotivierten Aktion des dänischen Piloten Simon Jespersen wenige hundert Meter vor der Ziellinie in der letzten Runde gemeinsam mit diesem zu Boden. Freitag lag zu diesem Zeitpunkt innerhalb der Moto3 Standard-Klasse auf Position 2, knapp hinter dem wenige Sekunden später feststehenden Rennsieger Matthias Meggle.

Während Jespersen seine Maschine wieder starten konnte und sogar noch den siebten Platz erzielte, bekam Freitag seine Honda nicht wieder in Gang. Nach zwei Nullrunden und zwei Siegen belegt Freitag in der Meisterschaft Rang 4.

Das vierte Rennen der nordeuropäischen Moto3 Meisterschaft wurde mit 20 Startern in der Moto3 Standard- und sechs Startern in der Moto3 GP-Klasse auf dem Lausitzring im Rahmen der Internationalen Deutschen Motorradmeisterschaft ausgetragen. Erstmals in dieser Saison spielte auch das Wetter mit Sonnenschein und moderaten Temperaturen mit.

Philipp Freitag (18) ist kein großer Fan des 4,3 km langen Kurses. «Die Strecke ist nicht so flüssig und zudem ist der Belag relativ uneben. Das liegt mir nicht besonders. In intensiver Zusammenarbeit mit meinem Team haben wir aber den notwendigen Speed für einen Kampf um den Sieg gefunden» erklärt er.

Beim Rennen herrschten aufgrund der früheren Tageszeit und des zugezogenen Himmels mit 14 °C etwas kühlere Temperaturen als unter den besten Qualifying-Bedingungen. Nach dem Start wurde das Rennen noch in der ersten Runde abgebrochen, weil einer von zwei gestürzten GP-Fahrern medizinische Hilfe benötigte. Mit einer von 14 auf 12 Runden verkürzten Renndistanz gab es einen Neustart. Auch beim Neustart kam Philipp Freitag als Routinier gut weg und übernahm schon in der zweiten Runde innerhalb der Standard-Klasse die Führung vor Matthias Meggle.

Insgesamt leistete der Buchholzer die meiste Führungsarbeit, doch der Zweikampf mit Meggle ermöglichte es Dirk Geiger (Mannheim, Kiefer Racing) und Simon Jespersen zu einer Vierergruppe aufzuschließen, in der es zu einem Positionskampf kam, in dessen Verlauf Freitag zwischenzeitlich auf Position 4 zurückfiel. «Ich war an Matthias dran», beschreibt er, «und zumindest der zweite Platz schien sicher, als ich in der allerletzten Kurve einen heftigen Stoß von der Kurveninnenseite erhielt. Ich flog hoch, stürzte zunächst auf mein Motorrad zurück, wurde dann runtergeschleudert und überschlug mich ein paar mal neben der Strecke.»

Teamleiter Hannes Allwardt (25) zeigt wenig Verständnis für das Verhalten des dänischen Piloten. «Mit seinem Kamikaze-Manöver hat Jespersen nicht nur Philipp, sondern auch sich selbst um eine sichere Podestplatzierung gebracht», hält er fest. Teamchef Frank Koch (44) ergänzt, «Philipp hat an dem Wochenende mit uns hart und erfolgreich gearbeitet. Er hätte den Podestplatz verdient. Die Enttäuschung bei Fahrer und Team ist verständlicherweise sehr groß, aber wir schauen jetzt wieder optimistisch nach vorn.»

Das nächste Rennwochenende des ADAC Moto3 Northern Europe Cups findet erst vom 15.-17. Juli statt, im Rahmen das Motorrad Grand Prix (MotoGP) auf dem Sachsenring.

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