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NEC: Jason Dupasquier ist Meister der GP-Klasse

Von Esther Babel
Eine Saison voller Höhen und Tiefen endet mit dem erstem Titel im Straßenrennsport beim ADAC Northern Europe Cup. Schweizer Rennfahrerfamilie Dupasquier feiert weitere Erfolge.

Drei Siege und vier Podestplätze waren für Jason Dupasquier (15, CH) in der ersten Saison des ADAC Northern Europe Cup der Schlüssel zum Titel in der GP-Klasse. Trotz Höhen und Tiefen im Laufe des Jahres legte der Schweizer ein atemberaubendes Finale auf seiner KTM hin, feierte zwei Siege im Rahmen der britischen Superbike Meisterschaft im niederländischen Assen und entschied den Titelkampf mit 24 Punkten Vorsprung vor Ernst Dubbink (27, NL) für sich.

«Am Samstag hatte ich ein gutes Rennen, aber am Sonntag war mein Startplatz nicht so toll und dazu war mein Start auch wirklich schlecht"», gab er nach dem finalen Rennen zu. «Ich hatte am Hinterrad keinen Grip und konnte teilweise wenig ausrichten. Dann kam Ernst an mir vorbei und ich habe zurückgeschlagen. Wir haben uns einen guten Kampf geliefert. Am Ende konnte ich gewinnen, das ist toll.»

Dupasquier startete mit zwei dritten Plätzen im britischen Silverstone in die Saison, bevor er beim ersten Besuch des ADAC NEC in Assen einen zweiten Platz holte. Nach einem Ausfall auf dem Lausitzring folgte ein erster Sieg im Rahmen der MotoGP auf dem Sachsenring. Nach einem Schlüsselbeinbruch konnte der Schweizer in Oschersleben nicht an den Start gehen, machte die verlorenen Punkte aber mit einem zweiten Platz in Hockenheim und einem Doppelsieg zum Finale wieder wett.

«Diese Saison war gut, nur auf dem Lausitzring lief es für mich nicht zu gut. Als meine erste Moto3-Saison war es aber wirklich super. Ich bin überglücklich», sagt Dupasquier nach dem zweiten Rennen in den Niederlanden. «Meine besten Rennen in dieser Saison waren alle in Assen. Das allererste Rennen hier war toll, weil ich diese Strecke richtig mag. Als ich hier zum ersten Mal war, habe ich zu meinem Vater schon gesagt, dass das meine Lieblingsstrecke ist.»

Wie der Vater, so der Sohn

Im Alter von sechs Jahren saß Dupasquier zum ersten Mal auf einem Motorrad. «Das war ein 50ccm Motocross Bike», erinnert er sich. Das Talent wurde dem 14-Jährigen in die Wiege gelegt. Sein Vater, Philippe Dupasquier ist mit zahlreichen Titeln in der Supermoto- und der Motocross-Kategorie der Schweiz der erfolgreichste Offroad-Fahrer seines Landes. Auch in der Motocross-Weltmeisterschaft trat Dupasquier Senior erfolgreich an.
Ab 2008 trat Jason Dupasquier in die Fußstapfen seines Vaters und trat in der Schweizer Supermoto Meisterschaft an. «Ich konnte auf Anhieb den Titel in der 65ccm und der 85ccm Klasse holen», erklärt er. Nach seinem Umstieg in den Straßenrennsport scheint Dupasquier-Junior nun aber einen eigenen Weg gefunden zu haben. «Ich fühle mich auf der Straße jetzt aber sehr wohl. 2015 fuhr ich im ADAC Junior Cup powered by KTM zum ersten Mal im Straßenrennsport. Ich wurde Gesamtfünfter und konnte zum Finale in Hockenheim mein erstes Podium holen.»

Um den Umstieg vom ADAC Junior Cup powered by KTM in den ADAC NEC in dieser Saison leichter zu gestalten, trainierte Dupasquier vor der Saison viel. «Wir fuhren im Winter nach Spanien und Frankreich, um vor dem Saisonstart so viele Kilometer wie möglich zurückzulegen», erzählt er. «Ich mag dieses Motorrad, weil es schneller ist. Man kann die Kurven schneller nehmen, das gefällt mir sehr. Zu Beginn war es nicht ganz einfach, aber nach einer Saison kann ich sagen, dass ich mich auf dem Bike sehr wohl fühle. Die Tests vor der Saison haben mir sehr geholfen.»

Ambitionierte Ziele

Sitzt Dupasquier gerade einmal nicht auf dem Motorrad, drückt er meist die Schulbank. Aber das wird fast zur Nebensache, denn Freizeitbeschäftigung Nummer eins ist Sport. «In meiner Freizeit bin ich sportlich sehr aktiv. Ich spiele Eishockey, Squash und fahre mit dem Roller rum. Ich fahre so viel Motorrad, wie ich nur kann und trainiere oft Supermoto und fahre auch oft Motocross.»

Was Dupasquier jedoch vom Bike herunterreißt, sind die Rennen der ganz Großen. «Ein richtiges Vorbild habe ich nicht», gibt er zu. «Aber ich mag Tom Lüthi sehr. Er ist ein guter Fahrer und ein Freund.» Lüthi kann bereits auf einen Weltmeistertitel zurückblicken. Auch Dupasquier wünscht sich eines Tages in der Liga der besten Fahrer der Welt anzukommen und verrät: «Mein Traum ist es, eines Tages in der MotoGP zu fahren.»

Dazu arbeitet sich der Fahrer des KTM Swiss Junior Teams immer weiter nach oben durch. Dupasquier ergänzt: «Ich bin jetzt erst einmal zur Sichtung des Red Bull MotoGP Rookies Cup eingeladen und hoffe sehr, dass ich in der nächsten Saison dort fahren kann. Wenn ich es nicht schaffe, müssen wir uns etwas anderes ausdenken. Mein Ziel ist es aber, im nächsten Jahr dort zu fahren.»

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